Massimo CarlottoMassimo Carlotto (* 22. Juli 1956 in Padua) ist ein italienischer Autor, der vor allem Kriminalromane verfasst. Er war Mitglied der militanten Vereinigung Lotta Continua. Von 1976 bis 1993 stand er auf Grund einer Mordanklage im Mittelpunkt langer und kontroverser Gerichtsprozesse. LebenDer „Fall Carlotto“Carlotto stand vor seiner Karriere als Schriftsteller im Zentrum eines der kontroversesten Gerichtsfälle der italienischen Geschichte. Fünf Jahre lang war er auf der Flucht, 11 Prozesse wurden ihm gemacht, sechs Jahre lang war er inhaftiert, 86 Richter und 50 Gutachter waren mit seinem Fall beschäftigt.[1] Carlotto fand 1976 in Padua die ermordete Studentin Margherita Magello in ihrer Wohnung. Gegen ihn begann ein Prozess, in dem er zunächst wegen der Beweislage für unschuldig erklärt wurde. 1978 verurteilte ihn ein Gericht in Venedig zu 18 Jahren Haft. Carlotto floh, erst nach Paris, dann nach Mexiko. Drei Jahre später wurde er von der mexikanischen Polizei gefangen genommen und an Italien ausgeliefert, wo er inhaftiert wurde. 1989 ordnete das Kassationsgericht eine Wiederaufnahme des Falles an. Es folgten eine Reihe von Prozessen, Gefängnisaufenthalten, Verurteilungen und Revisionen. Inzwischen war der Druck der Öffentlichkeit so groß, dass das Urteil 1993 aufgehoben und Carlotto aufgrund einer Entscheidung des italienischen Präsidenten Oscar Luigi Scalfaro begnadigt wurde. SchriftstellerNach seiner Freilassung veröffentlichte er seinen ersten Roman, Il fuggiasco („Der Flüchtling“), in dem er eigene Erlebnisse reflektiert. Danach begann er eine Romanserie um den „Detektiv ohne Lizenz“ Marco Burrati. Romane
Auszeichnungen
WeblinksCommons: Massimo Carlotto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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