Philip Catherine, Sohn einer Engländerin und eines Belgiers, stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Großvater spielte die erste Violine im London Symphony Orchestra. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Eltern wieder nach Brüssel. Er begann Gitarre zu spielen, nachdem er Georges Brassens gehört hatte. Früh entdeckte er sein Interesse am Jazz. Einen großen Einfluss hatte die Musik von Django Reinhardt auf seine Entwicklung als Gitarrist.
Ab 1959 begann er professionell zu spielen. 1961 spielte er mit Lou Bennett seine erste Tournee, begleitete in den 1960er Jahren aber während seines Wirtschaftsstudiums auch Dexter Gordon und Stéphane Grappelli. Mit einem Sextett, das er mit Jacques Bekaert leitete, wurde er zum Montreux Jazz Festival 1969 eingeladen.[1] Nach seinem Militärdienst war er 1971/1972 Mitglied des Quintetts „Experience “von Jean-Luc Ponty, mit Joachim Kühn am Piano, nachdem er seine erste LP Stream (mit Jiggs Whigham) aufgenommen hatte, die Sacha Distel produziert hatte. Mit Charlie Mariano und Jasper van’t Hof spielte er seit 1973 in der Gruppe „Pork Pie“. Daneben legte er weitere Alben unter eigenem Namen wie Guitars vor.
Catherine spielte auch im Duo mit Larry Coryell (den er wieder näher zur akustischen Gitarre brachte), zuerst spontan auf den Berliner Jazztagen 1976, später auch auf Alben (Twinhouse, Splendid 1978). Videoaufnahmen von ihrem Duo-Auftritt beim Montreux Jazz Festival 1977 veranlassten Charles Mingus, die beiden Gitarristen zur Aufnahme seines Albums Three or Four Shades of Blues einzuladen. Mingus verlieh ihm den Beinamen „Young Django.“[2]
Catherine erhielt eine Reihe von Preisen als Jazzmusiker, so war er 1978 Künstler des Jahres der Deutschen Phono-Akademie, 1995 erhielt er den belgischen „Django d’Or“, 1998 den französischen „Django d’Or“.