Perry Mason (Fernsehserie, 2020)
Perry Mason ist eine US-amerikanische historische Krimi- und Dramaserie, die auf der gleichnamigen literarischen Figur basiert, die von dem Schriftsteller Erle Stanley Gardner geschaffen wurde. Die Serie wurde entwickelt und geschrieben von Rolin Jones und Ron Fitzgerald, die Titelrolle wird von Matthew Rhys gespielt. Ihre Premiere feierte sie am 21. Juni 2020 auf dem US-Kabelsender HBO, die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte ab dem 31. Juli 2020 auf dem Pay-TV-Sender Sky Atlantic. HandlungIm Jahr 1932 floriert Los Angeles, während der Rest der USA noch schwer unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise leidet. Perry Mason, der unter einem im Ersten Weltkrieg erlittenen Trauma leidet und mit seiner Scheidung zu kämpfen hat, arbeitet als Privatdetektiv und kommt mehr schlecht als recht über die Runden. Über den Anwalt E. B. Jonathan wird er für den medienwirksamen Fall einer Kindesentführung angeheuert und beginnt im Umfeld einer christlich-fundamentalistischen Sekte zu ermitteln. Besetzung und SynchronisationDie Synchronisation der Serie wird bei der EuroSync GmbH in Berlin nach Dialogbüchern von Christian Gundlach unter der Dialogregie von Stefan Fredrich erstellt.[1]
Hintergrund und ProduktionAm 15. August 2016 wurde bekanntgegeben, dass der Kabelsender HBO eine Dramaserie in Auftrag gegeben hat, die auf Erle Stanley Gardners Perry Mason basieren soll.[2] Im Gegensatz zur gleichnamigen CBS-Fernsehproduktion, die zwischen 1957 und 1966 produziert wurde, spielt Perry Mason bereits in den 1930er Jahren zur Zeit der Großen Depression. Mason selbst arbeitet dabei noch nicht als Strafverteidiger, sondern verdingt sich als Privatdetektiv.[3] Das Drehbuch der Serie sollte zunächst Nic Pizzolatto schreiben, Robert Downey Jr. sollte sowohl die Rolle des Perry Mason verkörpern als auch, zusammen mit Pizzolatto, ausführender Produzent sein.[2] Pizzolatto verließ die Produktion jedoch, um sich auf die dritte Staffel von True Detective zu konzentrieren. An seine Stelle als Drehbuchautor traten Rolin Jones und Ron Fitzgerald,[4] die beide neben Susan Downey, Amanda Burrell, Joe Horacek und Tim Van Patten auch als ausführende Produzenten fungieren. Van Patten führt zusätzlich Regie.[5] Am 25. Juli 2018 wurde berichtet, dass Downey nicht die Titelrolle übernehmen wird, da dieser bereits stark in andere Projekte eingespannt sei.[6] Stattdessen wurde Matthew Rhys als Perry Mason gecastet, der auch an der Produktion beteiligt ist.[7] Ursprünglich eigentlich als Miniserie geplant, verlängerte HBO am 22. Juli 2020 die Serie um eine zweite Staffel.[8] Diese soll ab dem 6. März 2023 ausgestrahlt werden.[9] Episodenliste
RezeptionKritikenPerry Mason erhielt überwiegend positive Kritiken. So konnte die Serie bei Rotten Tomatoes 76 Prozent der Kritiker überzeugen und erhielt dabei eine durchschnittliche Bewertung von 7,4 der möglichen 10 Punkte.[10] Matthias Halbig bei RedaktionsNetzwerk Deutschland beschreibt Perry Mason als eine nicht allzu originelle, aber spannende Serie, die bis ins kleinste Detail „verblüffend authentisch“ ist und den Geist der Zeit einfange. Auch äußert er sich positiv über den stimmigen Einsatz der Jazzstücke von Terence Blanchard.[11] Nach Sichtung der Pilotepisode beanstandet Bjarne Bock auf Serienjunkies.de, dass durch „zu viele Handlungsstränge, zu viele Mysterien und viel zu viele Figuren“ die Serie regelrecht überladen wirke. Dadurch leide u. a. die düstere und einnehmende Atmosphäre, die der Regisseur Tim Van Patten so gekonnt erschaffe. Van Patten vollbringe es, „die 30er Jahre pulsierend zum Leben zu erwecken“.[12] Gian-Philip Andreas schreibt auf Fernsehserien.de, dass der Kriminalfall selbst, verglichen mit den Fällen anderer HBO-Produktionen, eher unscheinbar daherkommt. Er lobt hingegen die Arbeit Van Pattens, der „finstere, fast somnambule Nachtszenen mit gleißend hellen Sommerszenen aus einem verdächtig idyllischen Retro-Kalifornien mischt und dabei reale Schauplätze einflicht“. Ebenfalls begeistere die Besetzung – allen voran Matthew Rhys in der Hauptrolle: Man nehme ihm „den abgerockten Säufer“ genauso ab „wie den coolen Dealmaker und findigen Schnüffler“.[13] Nominierungen
Weblinks
Einzelnachweise
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