Paul Ranson

Paul Sérusier: Paul Ranson im Nabis-Kostüm, Öl auf Leinwand, 1890

Paul-Élie Ranson (* 29. März 1864 in Limoges; † 20. Februar 1909 in Paris) war ein französischer Designer und Maler des Symbolismus sowie Gründer der Pariser Académie Ranson.

Leben

Paul Ranson war der Sohn eines erfolgreichen lokalen Politikers. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt, und er wuchs bei seinen Großeltern mütterlicherseits auf. Die ersten Zeichenstunden erhielt er von seinem Großvater; später studierte er Kunstgeschichte an der École nationale supérieure d’arts décoratifs in Limoges. Seine Lehrer erkannten sein künstlerisches Talent und rieten ihm eindringlich zur Fortsetzung des Studiums in Paris.

Paul Ranson, Paul Sérusier und Marie-France Ranson in Ransons Atelier, um 1900

Im Jahre 1888 ging er nach Paris, um sich bei Tony Robert-Fleury an der renommierten Académie Julian weiterzubilden. Im Künstlerviertel Montparnasse unterhielt er ein Atelier und machte innerhalb kürzester Zeit Bekanntschaft mit den bekanntesten Künstlern der Stadt, darunter Pierre Bonnard, Maurice Denis, Ker-Xavier Roussel, Aristide Maillol, Félix Vallotton und Edouard Vuillard. Mit Paul Sérusier verband ihn bald eine enge Freundschaft. Er gehörte zu den Mitbegründern der 1888 entstandenen Künstlergruppe „Nabis“ (Propheten).

Ranson heiratete seine Cousine Marie-France Rousseau. Das Paar hatte einen Sohn, Michel (* 1898).

Im Jahre 1908 gründete Ranson gemeinsam mit seiner Frau und Paul Sérusier die Académie Ranson. Die Schule war renommiert und hatte außerordentlich gute Lehrer, so unter anderen Pierre Bonnard, Maurice Denis, Roger Bissière, Ker-Xavier Roussel, Moise Kisling, Gustave Singier und Aristide Maillol.

Zu Ransons bekanntesten Studenten zählten unter anderem Roger de la Fresnaye, Alfred Gold, Paul Eliasberg, Ivo Hauptmann, Tamara de Lempicka, Otto Niemeyer-Holstein, Jean Le Moal, Maria Helena Vieira da Silva und Gino Severini. Nach seinem frühen Tod führte seine Frau die Académie Ranson fort, später sein Sohn Michel.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Claire Frèches-Thory und Ursula Perucchi-Petry: Die Nabis: Propheten der Moderne. Kunsthaus Zürich & Grand Palais, Paris & Prestel, München 1993, ISBN 3-7913-1969-8
  • Sandrine Nicollier: L'Académie Ranson, 1908–1918. Mémoire de troisième cycle de l'École du Louvre, sous la direction de Guy Cogeval, Paris 1997
  • Michel-Georges Bernard: Jean Le Moal. Ides et Calendes, Neuchâtel 2001
  • Alexandra Charvier: L'Académie Ranson, creuset des individualités artistiques, 1919–1955. Mémoire, Université Paris I, Panthéon-Sorbonne 2003
  • Alexandra Charvier: L'Académie Ranson dans le Paris artistique de l'entre-deux-guerres. Dans "La Gazette de l'Hôtel Drouot", 2004
  • Alexandra Charvier: L'Académie Ranson à la croisée des chemins. Dans "La Gazette de l'Hôtel Drouot", 2004
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