Als früheste eigentümliche Ausformung einer Ovalkirche gilt die romanische Kölner Kirche St. Gereon, ein Konchenovalbau aus dem 4. Jahrhundert. Zu einem prägenden Stilelement in der Kirchbaugeschichte wird die ovale Grundrissform jedoch viel später. Sie findet sich vornehmlich bei evangelischen Kirchenbauten des Barocks und des Klassizismus, aber auch vereinzelt bei postmodernen Bauwerken. In der evangelischen Bautradition war die Wahl dieser Grundrissform oft verbunden mit dem Streben nach der Überwindung der Längskirche zugunsten eines Predigtsaals.
Nach den Lehren Huldrych Zwinglis und Jean Calvins soll die Wortpredigt den Mittelpunkt des Gottesdienstes bilden. Die katholische Messe und mit ihr die Altäre, wurden von diesen Reformatoren abgelehnt. Dies brachte in der evangelisch-reformierten Kirchenbautradition einige neue Grundrissformen hervor, etwa die Querkirche und damit, maßgeblich von den französischen Hugenotten beeinflusst, auch den querovalen Predigtraum. Beispiele:
Im katholischen Kirchenbau sind Ovalkirchen vor allem im Barock entstanden. Die Gründe für die Grundrissform liegen hier jedoch nicht in liturgischen Erwägungen, sondern vielmehr in der nach Originalität strebenden verspielten Architektur des katholischen Barock. Bei moderneren Bauten spielen hingegen öfter auch liturgische Überlegungen eine Rolle. Beispiele: