Otto Wesendonck (Kaufmann)Otto Friedrich Ludwig Wesendonck, auch Wesendonk, (* 16. März 1815 in Elberfeld, heute Stadtteil von Wuppertal; † 18. November 1896 in Berlin) war ein deutscher Kaufmann und Mäzen, der insbesondere den Komponisten Richard Wagner förderte. Einer seiner Brüder war der Rechtsanwalt und Politiker Hugo Wesendonck. BiographieDie Familie Wesendonck, die ab dem 17. Jahrhundert als angesehene Kaufleute hauptsächlich in Xanten am Niederrhein lebte, ist niederländischer Herkunft (van der Wesendonk). Otto Wesendonck wurde ebenfalls Kaufmann und reiste bereits im Alter von 18 Jahren für ein Elberfelder Handelshaus nach Amerika. Nach seiner Rückkehr übernahm er die Vertretung des Handelshauses Loeschigk, Wesendonk & Co. für Europa. 1844 heiratete er, seine Fraun starb jedoch schon wenige Monate später. Er ließ sich in Düsseldorf nieder und heiratete dort in zweiter Ehe im Jahr 1848 Agnes Luckemeyer, die Tochter des Unternehmers und Politikers Carl Luckemeyer, die ihm zuliebe den Namen seiner ersten Frau Mathilde annahm und Mutter seiner fünf Kinder wurde. Bis 1851 wohnten Otto und Mathilde Wesendonck im Haus Schwanenmarkt 1.[1] 1850 zog er sich aus allen Geschäften zurück und ließ sich mit einem großen Vermögen in Zürich nieder, wo er zunächst im Hotel „Baur au Lac“ wohnte. Im Frühjahr 1855 erbaute er auf dem „grünen Hügel“ in der Vorstadt Enge eine herrschaftliche Villa, in der er ab 1857 mit seiner Familie wohnte und sich u. a. eine große Kunstsammlung zulegte. 1872 verkaufte er diese Villa Wesendonck – die heute das Museum Rietberg beherbergt – und siedelte nach Dresden über. Für die Sommermonate erwarb er den Landsitz „Traunblick“ am Traunsee im Salzkammergut. Im Herbst 1882 ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1896 in seinem Haus starb. Richard WagnerIn Zürich lernte er im Januar 1852 bei einem Konzert Richard Wagner kennen, der dort dirigierte, und unterstützte ihn ab 1853 finanziell. Das Gartenhaus seiner Villa stellte er ab 1857 Richard Wagner als Wohnhaus zur Verfügung, der es sein „Asyl“ nannte, das er allerdings nach seiner Affäre mit Mathilde Wesendonck ein Jahr später verließ. 1858 kaufte Wesendonck die Rechte zur Aufführung des „Ring des Nibelungen“, verzichtete jedoch später auf die Einhaltung des Vertrags mit Wagner, so dass die Eigentumsrechte an den bayerischen König Ludwig II. gehen konnten. Trotz der Affäre zwischen Wagner und seiner Frau blieb er diesem freundschaftlich verbunden, was in einem umfangreichen Briefwechsel dokumentiert ist. Der Briefwechsel ist 1903 veröffentlicht worden, einschließlich der Briefe zwischen seiner Frau und Wagner. Schriften des Mathilde-Wesendonck-VerbandesSeit 2021 gibt der Mathilde-Wesendonk-Verband seine Schriften zum Leben und Werk von Mathilde und Otto Wesendonck heraus:
Literatur
WeblinksCommons: Otto Wesendonck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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