1886 absolvierte Ruprecht die Prüfung zum Regierungsbauführer; die Auszeichnung von 900 Mark ermöglichte eine Studienreise. 1889 wurde er Regierungsbaumeister im Hochbau-Fach. Die damit verbundene Auszeichnung von 1890 ergab eine weitere Reiseprämie in Höhe von 1800 Mark.[1] Folge der italienischen Studien war ein 1896 in der Zeitschrift für Bauwesen veröffentlichter Aufsatz. Es folgte bis 1897 eine Tätigkeit als Regierungsbaumeister bei Bauleitungen in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Koblenz und Berlin.[1] 1897 bat Ruprecht um Entlassung aus dem Staatsdienst[1] und wechselte in die kommunale Bauverwaltung. 1897–1908 war Ruprecht Leiter der Hochbauabteilung B im Stadtbauamt in Hannover und als Stadtbauinspektor[3] vor allem für Schulbauten zuständig, ebenso wie der Architekt Paul Rowald, bis 1902 Carl Wolff sein Amt als Stadtbaurat antrat.[4] Einige seiner Bauprojekte veröffentlichte Otto Ruprecht in der Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen.
1928 übersiedelte Ruprecht von Merseburg nach Göttingen,[1] wo die Familie Ruprecht seit langem ansässig war[5][6] und er als Landesbaurat i. R. seinen Lebensabend verbrachte.
Otto Ruprecht war verheiratet mit Sofie Charlotte, geb. Wieseke.[7]
Werk (unvollständig)
Bauten in Hannover
1896–1898: Bürgerschule 9/12, später auch Institut für Erdölforschung, Am Kleinen Felde 30; Putzbau mit roter Sandsteingliederung und Neorenaissance-Formen,[8] denkmalgeschützt
1897–1900: FeuerwacheAm Kleinen Felde 28; zweigeschossiger Putzbau mit Fachwerk im Obergeschoss mit renaissancistischen Stilelementen,[8] denkmalgeschützt
1897–1901: Bürgerschule 57/58, 59/60, Eckbau Haltenhoffstraße, Auf dem Loh, Herrenhäuser Kirchweg; städtebaulich bedeutender, verputzter Massivbau mit neobarocker Gliederung[9]
um 1901: ehemalige Realschule III, heute Lutherschule, An der Lutherkirche 18; gotisierender Sandsteinbau[8]
um 1905: Pferdetränke vor der Lutherkirche; Granitblock in Formen des Jugendstils als Trinkstelle für Pferde, Hunde und Vögel,[11] denkmalgeschützt
um 1906 (gemeinsam mit Carl Wolff): Städtisches Alters- und Pflegeheim, Schulenburger Landstraße 335; heute Obdachlosenasyl[12]
1907–1908 (gemeinsam mit Carl Wolff): Höhere Töchterschule I – Lehrerinnenbildungsanstalt und Elisabethschule, heute Wilhelm-Raabe-Schule, Langensalzastraße 34; dreigeschossiger, breitgelagerter Sandsteinbau in der Formensprache des Jugendstils[3][13]
Bauten andernorts
um 1909/1910, Schielo am Harz: Erweiterungsbauten für die Lungenheilstätte[1][14]
Die Waldwirtschaft „Steuerndieb“ bei Hannover. In: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, NF, Band 9, 1904, Heft 1, Sp. 1–8; Digitalisat auf books.google.de
Zwei neue Volksschulen in Hannover. In: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, NF, Band 9, 1904, Heft 5, Sp. 509–518 (Abbildungen bis Sp 520); books.google.de
Neuere Pumpen und Viehtränken in Hannover. In: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, NF, Band 10, 1905, Heft 1, Sp. 77–82.
Das Alters- und Pflegeheim der Stadt Hannover. In: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, NF, Band 12, 1907, Heft 1 u. 2, Sp. 51–58; books.google.de
Neubau für die Höhere Töchterschule I, die Lehrerinnen-Bildungsanstalt und die Elisabethschule in Hannover. In: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, NF, Band 13, 1908, Heft 3, Sp. 193–208; books.google.de
Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 86.
Reinhard Glaß: Ruprecht, Otto Karl Alexis. glass-portal.hier-im-netz.de, Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) (enthält umfangreiches Werk- und Literatur- und Quellenverzeichnis).
Einzelnachweise
↑ abcdefghijklmRuprecht, Otto Karl Alexis. In: glass-portal.hier-im-netz.de (Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu
Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)). Abgerufen am 25. November 2023.
↑1866–1966, Corps Hannovera an der Technischen Hochschule Hannover, 1966, S. 91