Franz Otto Arnz (* 29. August 1823 in Düsseldorf; † nach 1860 in Buenos Aires, Argentinien) war ein deutscher Illustrator, Genre- und Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.
Leben und Familie
Arnz, Sohn von Maria Catharina Carolina und Heinrich Arnz (1785–1854), eines bekannten Düsseldorfer Verlagsbuchhändlers und Druckereibesitzers (Lithographische Anstalt Arnz & Comp.), studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, wo ihn die Lehrer Wilhelm Schadow, Karl Ferdinand Sohn und Theodor Hildebrandt als vielversprechendes Talent einschätzten.[1] Mit seinen malerischen Neigungen war er in seiner Familie nicht allein: Sein Onkel war der Lithograf Josef Arnz (1792–1841). Einer seiner jüngeren Brüder, Albert Arnz, war ein bekannter Maler italienischer Landschaften, ebenso seine Schwäger Oswald Achenbach und Albert Flamm. Ein weiterer Schwager war der Historienmaler Joseph Fay. Wie diese war er Mitglied des Künstlervereins Malkasten, zu dessen Gründern er zählt. Um 1850 wirkte er als Maler in Volendam (Niederlande). An Ausstellungen in Den Haag sowie Amsterdam nahm er teil. Aus den Jahren 1851 und 1853 datiert sein freundschaftlicher Briefwechsel mit dem Musiker Robert Schumann. Zusammen mit seinem Bruder Carl (* 1821) übernahm Otto die Firma Arnz & Comp., nachdem ihr Vater 1854 gestorben war. Bereits 1857 setzten sich beide Brüder im Zuge eines betrügerischen Bankrotts, verursacht durch eine Wechselfälschung, die erst 1858 bekannt wurde, nach Südamerika ab, wo sie nach 1860 in Buenos Aires starben.[2][3][4][5][6]
Werk (Auswahl)
Im Unterschied zu seinem Bruder Albert, der als Schüler Oswald Achenbachs der spätromantischen Richtung der Düsseldorfer Schule zugeordnet wird, unterhielt Otto intensive Kontakte zum realistisch orientierten Künstlerkreis der Düsseldorfer Akademie.[7] Gleichwohl verwendete Otto in seinen Arbeiten die romantischen Sujets und Techniken seiner Zeit.
- Matrosenleben, um 1850
- Im Walde, 1852[8]
- Die goldene Schlange, 1856[9]
- Illustrationen in: Märchen und Sagen für Jung und Alt (zusammen mit Joseph Fay, Otto Fikentscher, R. Oppenheim, Gustav Süs und Benjamin Vautier), Arnz & Comp., Düsseldorf 1857
Literatur
- Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Matrosenleben. In: C. Dräxler-Manfred (Hrsg.): Rheinisches Taschenbuch auf das Jahr 1851. J. D. Sauerländer’s Verlag, Frankfurt am Main 1851, S. XXVIII (Google Books)
- ↑ Christina Frohn: Der organisierte Narr. Karneval in Aachen, Düsseldorf und Köln 1823–1914. Jonas Verlag, Marburg 2000, ISBN 978-3-89445-269-8, S. 167
- ↑ Elsbeth Colmi: Glanz und Elend einer Lithographischen Anstalt. Arnz & Comp. Düsseldorf 1815–1858. In: Bibliothekarische Nebenstunden. Joseph Gießler zum 65. Geburtstag gewidmet. Veröffentlichungen der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf, Band 5, Düsseldorf 1964, S. 44–67
- ↑ Verzeichniß der Sammlungen des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, Verlag des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, Leipzig 1897, S. 13 (Digitalisat)
- ↑ Vgl. Düsseldorfer Künstler-Album. In: Hans-Ulrich Simon (Hrsg.): Mörike im Spiegel seiner Briefe von Verlegern, Herausgebern und Redakteuren. Veröffentlichungen der Deutschen Schiller-Gesellschaft, Band 48, Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-7681-9805-7, S. 164 ff. (Google Books)
- ↑ Gesuchte aus dem Deutschen Bund im Januar 1858, Webseite im Portal home.foni.net (Deutsches Steckbrief-Register), abgerufen am 16. Februar 2015
- ↑ Sabine Herder: Arnz & Comp. Eine lithographische Anstalt zwischen Theater und Künstlerschaft. In: Bettina Bäumgärtel: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 284
- ↑ Im Walde, Illustration, Digitalisat im Portal digital.ub.uni-duesseldorf.de, abgerufen am 16. Februar 2015
- ↑ Die goldene Schlange, Illustration, Digitalisat im Portal digital.ub.uni-duesseldorf.de, abgerufen am 16. Februar 2015
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