Die Nachbargemeinden sind reihum von Osten bis Süden die Stadt Donzdorf, im Süden nur kurz die Gemeinde Salach, im Südwesten die Stadt Eislingen/Fils und im Nordwesten die Stadt Göppingen, die alle im eigenen Landkreis Göppingen liegen. Von Norden bis Osten, dort auch in Gestalt zweier kleiner Exklaven nach einem ersten Streifen Donzdorfer Gebietes, grenzen die Stadt Schwäbisch Gmünd sowie eine unbewohnte Exklave der Gemeinde Waldstetten, beide im Ostalbkreis, an.
Gemeindegliederung
Zu Ottenbach gehören das Dorf Ottenbach, die Weiler Geyrenwald, Jackenhof, Kitzen, Schurrenhof und Stixenhöfe, die Höfe Bärenhöfe, Breitfelder Hof, Cyriakushof, Etzberg, Feuerleshof, Fladenhof, Haldenhof, Herbenhof, Holzhäuser Hof, Kübelhof, Lindenhöfe, Lochhof, Merzenhöfe, Neuhof, Obergruppenhof, Obermühleisenhof, Peterlingshöfe, Saurenhof, Schonterhöfe, Sonnental (Fuchstal), Strudelhof, Untermühleisenhöfe, Waldenhof und Wannenhof und das Haus Schafhöfle.[2]
Ottenbach wurde im Jahr 1275 in dem Steuerregister liber decimationis des Bistums Konstanz erstmals urkundlich erwähnt. Es wird angenommen, dass der Ort anfangs eines der Stammgüter der Staufer war.
In den folgenden Jahrhunderten wurde Ottenbach hauptsächlich von den Rechbergern beherrscht, einzelne Gehöfte auch von verschiedenen anderen weltlichen und geistlichen Obrigkeiten, darunter – über Besitzungen des Klosters Lorch – das Haus Württemberg, welches im 16. Jahrhundert für seine Untertanen die Reformation einführte. Weitere Herrschaftsrechte am Ort hatten unter anderem die Stiftsverwaltung Oberhofen bei Göppingen sowie die Grafen von Degenfeld.
Am 1. August 1971 erhielt Ottenbach ein Gebiet mit fast 150 Einwohnern von Hohenstaufen. Es handelt sich dabei um die Wohnplätze Cyriakushof, Geyrenwald, Herbenhof, Holzhäuser Hof, Jackenhof, Lochhof, Saurenhof, Schurrhof, Sonnentalhof und Strudelhof.
Name der Gemeinde
Woher der Name „Ottenbach“ stammt, ist bis heute nicht klar bestimmt. Man vermutet, dass er von „Aucht“, das bedeutet „Nachtweide“, abgeleitet wird.
Einwohnerentwicklung
1825: 0362 Einwohner
1945: 0650 Einwohner
1950: 0982 Einwohner
1966: 1401 Einwohner
1980: 2090 Einwohner
1987: 2084 Einwohner
1991: 2223 Einwohner
1995: 2306 Einwohner
2005: 2474 Einwohner
2010: 2443 Einwohner
2015: 2463 Einwohner
2020: 2461 Einwohner
Quelle: Statistisches Landesamt BW
Politik
Gemeinderat
Der Ottenbacher Gemeinderat besteht aus 12 Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung betrug 73,24 %.
Bürgermeister
Bernhard Eisele: 1913–1924
Karl Weber: 1925–1946
Adolf Sonnentag: 1946–1966
Bernhard Frick: 1966–2002
Oliver Franz: seit 2002
Wappen
Blasonierung: „In Gold über einem erniedrigten blauen Wellenbalken ein halber roter Rehbock.“
Wappenbegründung: Der Rehbock soll sowohl auf das Rehgebirge, als auch auf die Familie von Rechberg hinweisen, zu der Ottenbach einst gehörte. Durch den Wellenbalken wird das Wappen „redend“. Die Farben Rot und Gold entstammen dem Wappen der Rechberger. Ein erster Wappenentwurf mit einem halben Rehbock in goldenem Schild wurde bereits 1931 von der Archivdirektion der Gemeinde unterbreitet. Die Flagge ist Rot-Gelb.[4]
Religion
Ottenbach blieb nach der Reformation bis ins 20. Jahrhundert hinein katholisch.
Katholische Kirche
Die spätgotische Pfarrkirche St. Sebastian wurde 1700 und erneut 1930 weitgehend umgebaut. Die Kirchengemeinde gehört zur Seelsorgeeinheit Mittleres Filstal des Dekanats Göppingen-Geislingen.
Evangelische Kirche
Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden zunächst der evangelischen Kirchengemeinde Hohenstaufen zugeordnet. Seit 2015 gehört Ottenbach zur Christuskirchengemeinde Eislingen. Die Gemeindebezeichnung lautet seitdem Evangelische Christuskirchengemeinde Eislingen-Ottenbach und ist Bestandteil des Kirchenbezirks Göppingen.[5] In den 1990er Jahren wurde ein Bauernhaus zum evangelischen Gemeindehaus umgebaut.[6]
Sport
Überregional bekannt wurde Ottenbach durch die Organisation und Durchführung des Radmarathons „Alb-Extrem“. Die Rundfahrt findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Juni statt und führt mit vielen Anstiegen durch die Landschaft der Schwäbischen Alb. Zur Auswahl stehen dabei mehrere Strecken, von der Einsteigerstrecke „Alb-e@sy“ mit 90 Kilometern und 1500 Höhenmetern bis zum „Traufkönig-Ultramarathon“ mit 300 Kilometern und 6000 Höhenmetern.[7]
Den Ottenbacher Silvesterlauf über Distanzen von 10 und 6,5 Kilometern veranstaltet jährlich an Silvester der TSV Ottenbach.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ottenbach besitzt keinen Bahnhof, ist jedoch über die Buslinie 941, die mehrere Haltestellen in Ottenbach anfährt, in das Filsland-Busnetz integriert.
Als Gemeinde im Landkreis Göppingen ist auch die Gemeinde Ottenbach Teil des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS).
Bildung
In Ottenbach gibt es eine Grundschule, alle weiterführenden Schulen findet man in umliegenden Gemeinden oder Städten. Eine Gemeinschaftsschule befindet sich in Salach, Realschulen und Gymnasien in Eislingen und Göppingen.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 308–309
↑Eberhard Gönner und Heinz Baruda: Wappenbuch des Landkreises Göppingen. Hrsg.: Landkreis Göppingen und Archivdirektion Stuttgart. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1966.