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Die Organisation Civile et Militaire (kurz: OCM, deutsch: Zivile und Militärische Organisation) war eine der acht großen französischen Widerstandsbewegungen Frankreichs während des Zweiten Weltkrieges. Sie war auch Mitglied des Conseil national de la Résistance (CNR).
Die Organisation Civile et Militaire wurde im Dezember 1940 in Paris[1] gegründet. Dies passierte durch den Zusammenschluss der „Équipe française d'organisation du redressement“ („EFOR“) und der Confédération des Travailleurs intellectuels (Confederation of Intellectual Workers (eng.)) (kurz: „CTI“). Die Gruppe „EFOR“ hatte durch die Kontakte zum Militär ihre Mitglieder gewonnen.[2] Die Anführer dieser Teilgruppe waren Jacques Arthuys, Pierre Lefaurichon, Jean Mayer, Bergeron und der Architekt Roger Souchère.[2] Die Gruppe „CTI“ von Maxime Blocq-Mascart bestand aus hochrangigen Beamten, leitenden Angestellten, Akademikern und Journalisten.[2] Das OCM rekrutierte ihre Mitglieder auch aus der Bourgeoisie, der Industrie, aus Geschäftsleuten, aus ehemaligen Soldaten und aus Fachleuten wie Architekten und Anwälten.[3] Bei der Gründung der OCM hatte man die Ziele Aufbau einer paramilitärischen Untergrundorganisation,[1] Schwächung der Besatzer durch geeignete Maßnahmen und Aktionen und die Unterstützung einer möglichen Offensive durch die alliierten Staaten. Die EFOR/Équipe française d’organisation du redressement bestand hauptsächlich aus Konservativen, die militaristisch, deutschfeindlich und gegen die nationale Revolution waren. Die CTI/Confédération des Travailleurs intellectuels bestand größtenteils aus Sozialisten.
Die Führung der OCM hatte am Anfang Jacques Arthuys. Der erste Stab der CMO bestand aus Jacques Arthuys, Roger Souchère (Stabschef), Jean Mayer (verantwortlich für das erste und dritte Büro), Alfred Touny (verantwortlich für das zweiten Büro) und Blocq-Mascart (Zivilangelegenheiten). Die erste Generation von CMO-Führungskräften wurde von der Gestapo sehr schnell eliminiert. Jacques Arthuys und Pierre Lefaucheux wurden am 22. Dezember 1941 festgenommen.[4] Die Organisation wurde mit der Verhaftung von Jacques Arthuys[5] fast zerstört/aufgerollt und hatte Ende 1941 nur noch wenige hundert Mitglieder. Jacques Arthuys starb im Juli 1943 bei der Deportation. Oberst Alfred Touny wurde der neue Leiter und die Organisation konnte nach und nach wieder erstarken. 1943 hatte die OCM etwa 45.000 Mitglieder.[6] Andere sagen, dass es über 60.000 waren[7]. Dies gelang hauptsächlich durch Fusionen mit anderen Widerstandsgruppen.
Ab Januar 1941 verstärkten Mitarbeiter eines Ministeriums[6] (Ministerium für öffentliche Arbeiten) die OCM. Diese standen unter der Leitung von André Boulloche und dem Ehepaar Georges Ricroch und Raymonde Ricroch. Die „EFOR“ hatte früher schon Kontakt mit Alfred Heurtaux. Dieser war der Leiter des Reseau Hector und auch er wird später sein Netzwerk/Reseau in die OCM integrieren.[2] Auch die Confrérie Notre-Dame (CND)[5] die unter der Leitung von Oberst Rémy (Gilbert Renault) stand, wurde in die OCM eingebaut. Um die OCM-Bewegung und das CND-Netzwerk optimal koordinieren zu können, benutzte Alfred Touny das Centurie-Netzwerk. Zusätzlich war die OCM auch mit der Organisation Libération Nord verbunden. Tounys Umstrukturierungen ermöglichte es der OCM 1942–1943, zusammen mit der Hilfe des CND-Netzwerks und dem Zustrom sozialistischer Kämpfer[5] eine höhere Bedeutung innerhalb der Résistance zu bekommen. Die CND wurde aber im November 1943 von der Gestapo abgewickelt. Nach der Verhaftung von Alfred Touny im Februar 1944 schaffte es aber Jacques Piette die Organisation am Leben zu erhalten. Alfred Touny wurde 1944 in Arras erschossen. Insgesamt über 4.000 der OCM-Mitglieder wurden im Laufe der Jahre getötet, erschossen, hingerichtet oder starben bei der Deportation.[8]
Übersicht über die Widerstandsbewegungen in der besetzten Zone (Zone Nord)
Neben der Organisation Civile et Militaire (OCM) gab es in der Nordzone noch die Bewegung Ceux de la Libération (CDLL), die Libération Nord, die Bewegung Ceux de la Résistance (CDLR) und den Front National (Zone Nord). Ceux de la Résistance (CDLR) war die Nachfolgeorganisation der Combat Zone Nord.
Réseau Centurie
Das Réseau Centurie war das Geheimdienstnetzwerk der Organisation Civile et Militaire.[9] Das Netzwerk beschaffte über 3.000 Dokumente über den Atlantikwall (siehe auch Operation Overlord) und gab sie an die britischen Geheimdienste weiter. Darunter waren fast alle Verteidigungsanlagen,[10] Unterwasserhindernisse, Absperrungen an den Stränden, einige Minenfeldpassagen (echte und falsche) zu finden. Mehr als die Hälfte der Mitglieder des Netzwerks starben (erschossen oder deportiert). Der Film Le Mur de l’Atlantique beschreibt die Beschaffung der Dokumente. Auch die anderen Widerstandsbewegungen hatten ihre eigenen Geheimdienste. Die Gruppe Ceux de la Résistance (CDLR) nutzte zum Beispiel das Réseau Ceux de la Manipule.