Olympische Winterspiele 1956/Ski Nordisch
Bei den VII. Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo fanden acht Wettbewerbe im nordischen Skisport statt. Diese galten gleichzeitig als 21. Nordische Skiweltmeisterschaften. Neben olympischen Medaillen wurden auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Einzige Ausnahme war die Nordische Kombination, in der es ausschließlich olympische Medaillen gab. Austragungsorte waren das Stadio della Neve und der Trampolino Italia. Neu ins Wettkampfprogramm kam die 3 × 5-km-Staffel der Frauen. Ebenso wie bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften wurde bei den Männern die Streckenlänge des kürzesten Langlaufrennens von 18 auf 15 km reduziert und der 30-km-Langlauf als zusätzliche Disziplin aufgenommen. Zum ersten Mal bei Olympischen Winterspielen waren Sportler aus der Sowjetunion dabei und auch eine gesamtdeutsche Mannschaft trat hier erstmals an. Für letztere gewann Harry Glaß aus der DDR eine Bronzemedaille im Skispringen. Die sowjetischen Sportler mischten wie schon bei den Weltmeisterschaften 1954 in den Langlaufrennen vorne mit und lagen im abschließenden Medaillenspiegel auf Platz zwei hinter Finnland. Die weiteren Medaillen gingen größtenteils wie gewohnt an die beiden anderen skandinavischen Länder Norwegen und Schweden. Neben der gesamtdeutschen Mannschaft gehörte darüber hinaus nur noch Polen mit einem dritten Platz zu den Medaillengewinnern. BilanzMedaillenspiegel
Medaillengewinner
Langlauf Männer15 km
Datum: 30. Januar 1956, 09:00 Uhr 30 km
Datum: 27. Januar 1956, 09:00 Uhr 50 km
Datum: 2. Februar 1956, 08:00 Uhr 4 × 10 km StaffelDatum: 4. Februar 1956, 09:00 Uhr Langlauf Frauen10 km
Datum: 28. Januar 1956, 10:00 Uhr 3 × 5 km Staffel
Datum: 1. Februar 1956, 09:30 Uhr SkispringenNormalschanze
Datum: 5. Februar 1956, 11:00 Uhr Nordische KombinationEinzel (Normalschanze / 15 km)
Skispringen: 29. Januar 1956, 14:30 Uhr In den Anfangsjahrzehnten wurde die Nordische Kombination in nur einer Variante ausgetragen. Hier in Cortina d’Ampezzo wurde wie bei den vorangegangenen Spielen in Oslo zunächst das Skispringen und als zweite Disziplin der Langlauf ausgetragen. Der Sprunglauf bestand wie bei den beiden letzten Winterspielen aus drei Versuchen, von denen die besten zwei Sprünge in die Wertung kamen. Der Langlauf wurde erstmals separat und nicht zusammen mit den Spezialisten, ausgetragen. Auch bezüglich der Distanz gab es eine Änderung: statt wie bisher 18 ging es nur noch über 15 Kilometer.[1] Als Favoriten gingen wie so oft die norwegischen Athleten an den Start. Als ihre stärksten Konkurrenten wurden die Sportler aus Finnland eingeschätzt. Diese beiden Nationen, vor allem Norwegen, hatte die Nordische Kombination bei den vorangegangenen Olympischen Winterspielen dominiert. Im Springen wechselten die Positionen von Durchgang zu Durchgang immer wieder erheblich. Am Ende führte völlig überraschend Juri Moschkin aus der Sowjetunion, der seine besten Sprünge in Runde eins und drei zeigte. Knapp hinter ihm lag der norwegische Olympiadritte von 1952 Sverre Stenersen vor dem Schweden Bengt Eriksson. Mit etwas größerem Abstand folgten der Österreicher Sepp Schiffner (Platz vier) sowie der Pole Aleksander Kowalski und der Japaner Hiroshi Yoshizawa auf dem geteilten fünften Rang. Die weiteren Norweger und der mitfavorisierte Finne Paavo Korhonen hatten sich mit Sprüngen große Rückstände eingehandelt und hatten nur noch sehr geringe Medaillenchancen. Im Langlauf überraschte der eigentliche Sprungspezialist Stenersen die gesamte Konkurrenz mit der schnellsten Laufzeit des gesamten Feldes. Vierzehn Sekunden langsamer war der starke Läufer Korhonen. Der nach dem Springen noch führende Moschkin verlor genau acht Minuten auf Stenersen und fiel in der Endwertung auf den Platz dreizehn zurück. Der Kampf um die Medaillen hinter dem in der Gesamtabrechnung klaren Sieger Sverre Stenersen war sehr eng. Bengt Eriksson rettete die Silbermedaille, obwohl er mit der fünfzehntbesten Laufzeit mehr als vier Minuten hinter dem Goldmedaillengewinner blieb. Eine weitere große Überraschung war der 24-jährige Pole Franciszek Gąsienica Groń, der als Bronzemedaillengewinner nur gut eineinhalb Minuten langsamer war als Stenersen und damit Paavo Korhonen die letzte Medaille wegschnappen konnte. In der Endwertung unter den ersten Vier landeten vier unterschiedliche Nationen, etwas völlig Neues in der Nordischen Kombination, die zuvor von den Finnen und noch viel mehr von den Norwegern dominiert worden war.[1] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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