Ab 1794 stand das linke Rheinufer und somit auch Oberzier unter französischer Herrschaft.[2] Zwischen 1798 und 1814 gehörte Oberzier zur Mairie Niederzier im Département de la Roer.[3] In der Bevölkerungsliste des Jahres 1799 werden für Oberzier 334 Einwohner und ein Bestand von 85 Häusern ausgewiesen.[4]
Am 1. Juli 1969 wurde Oberzier nach Niederzier eingemeindet.[5]
Von 1961 bis zur Eingemeindung 1969 lautete die Postleitzahl „5161 Oberzier (über Düren)“, von 1969 bis 1993 „5162 Niederzier“, seitdem „52382 Niederzier“.
Flugpioniere
Wenigen ist die Geschichte der Gebrüder Bohlen aus Oberzier bekannt. In den Jahren 1912 bis 1914 bauten sie die ersten Flugzeuge nach Lilienthal und Wright im weiten Umkreis und erprobten sie im Köttenicher Feld und auf der Stockheimer Heide. Paul Bohlen verzog später nach Marburg und sein Bruder Otto nach Frankfurt am Main.
Oberzier gehört zu den so genannten Bürgewaldgemeinden, die Rechte am Bürgewald besaßen. Dies ist der Legende nach dem heiligen Arnold von Arnoldsweiler zu verdanken, durch den legendären "Ritt um den Bürgewald". Hauptort der Bürgewaldgemeinden ist Arnoldsweiler. Dorthin mussten die Oberzierer am Pfingstdienstag, später am Pfingstmontag, dem heiligen Arnold eine Kerze opfern. Dieser Wachszins wurde erst im 19. Jahrhundert aufgelöst.[6]
Rurtalbus verbindet den Ort durch die AVV-Buslinien 234, 236, 238, SB 35 und SB 38 mit den Nachbarorten sowie mit Düren und Jülich. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde der Busverkehr von der Dürener Kreisbahn und vom BVR Busverkehr Rheinland betrieben.
Im Ort gibt es die Karnevalsgesellschaft Frohsinn Oberzier 1971 e. V., den Ballspielclub Oberzier 1910 e. V., die Maigesellschaft „Maienlust 1922“ Oberzier e. V., das Jugendtambourcorps Oberzier 1988 e. V., eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Niederzier, den Sängerbund Oberzier und den Radfahrclub „Morgenstern“ Oberzier. Außerdem sind zwei Tennisvereine in Oberzier gelegen, zum einen der TC Schwarz-Weiß Niederzier und zum anderen der TV Huchem-Stammeln.
Sonstiges
Westlich des Ortsteiles befindet sich die Umspannanlage Oberzier, die Ausgangspunkt einer geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindungsleitung mit Belgien ist.
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Heinz Kaulen: Die Bevölkerungs- und Sozialstruktur der Orte der heutigen Gemeinde Niederzier im Jahre 1799: Wiedergabe und Auswertung der Bevölkerungslisten aus französischer Zeit (= Stadt Düren und Dürener Geschichtsverein [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes. Band26). Dürener Geschichtsverein, Düren 2006, DNB982405936, S.17, 20.
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Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB456219528, S.98.
↑Urkunde von 1360 zur Bestätigung des Wachszinses, durch den Herzog von Jülich.