Oberliezheim

Oberliezheim
Markt Bissingen
Koordinaten: 48° 42′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 48° 41′ 42″ N, 10° 34′ 30″ O
Höhe: 530 m
Einwohner: 187 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 86657

Oberliezheim ist ein Gemeindeteil von Bissingen im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau in Bayern. Der Ort wurde am 1. Mai 1978 in den Markt Bissingen eingemeindet.[2] Er liegt vier Kilometer südwestlich von Bissingen auf der Jurahochfläche zwischen Kessel und Donautal. Die höchste Höhe beträgt 530 m.

Name

Oberliezheim befindet sich umgeben von vier Wäldern und ist eine Rodungssiedlung jüngerer Zeit. Im Jahre 1269 wurde Oberliezheim als „Ödenliedeshain“ erstmals überliefert. Ödenliezheim ist der Name der Siedlung bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, danach wurde zur Unterscheidung von Unterliezheim der Ort Oberliezheim und auch seltener Hinterliezheim genannt.

Geschichte

Funde belegen die Besiedlung bereits in der Hallstattzeit und während der Römerherrschaft. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 17. April 1269, als Wernher von Höchstädt dem Kloster Kaisheim alle seine Güter übergab, um seine Schulden zu tilgen. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte Oberliezheim zur Grafschaft Oettingen und kam 1268 durch das konradinische Erbe an das Herzogtum Bayern. Es wurde von der Vogtei Höchstädt und dem späteren Landgericht Höchstädt verwaltet. Im Ort hatte neben Bayern das Kloster Kaisheim und die Herrschaften Diemantstein und Hohenburg-Bissingen Besitz.

St. Leonhard in Oberliezheim (2012)

Religionen

Oberliezheim ist Sitz einer alten Pfarrei, das Patronatsrecht der Herrschaft Hohenburg-Bissingen ist erstmals 1270 bezeugt. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Leonhard wurde nach Plänen von Johann Georg Hitzelberger 1779/80 erbaut.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1840: 250 Einwohner
  • 1939: 176 Einwohner
  • 1950: 281 Einwohner
  • 1961: 207 Einwohner[2]
  • 1970: 181 Einwohner[2]
  • 1980: 186 Einwohner
  • 2000: 183 Einwohner
  • 2020: 187 Einwohner

Wüstungen

In der Flur von Oberliezheim sind kleinere Orte wüst geworden. 1269/71 Eierloch, wahrscheinlich im Flurstück Eyerwiesäcker. Ebenso vor 1411 Reichstetten und wahrscheinlich die Siedlungen Unterweiler- und Oberweileräcker.

Baudenkmäler

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Oberliezheim

Söhne des Ortes

Literatur

  • Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Herausgegeben vom Landkreis Dillingen an der Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 167–169.
Commons: Oberliezheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten, Fakten. In: bissingen.de. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  2. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.