Oberbaimbach

Oberbaimbach
Kreisfreie Stadt Schwabach
Koordinaten: 49° 21′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 49° 21′ 23″ N, 10° 59′ 33″ O
Höhe: 347–370 m ü. NHN
Einwohner: 151 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122
Haus Nr. 3: Ehemaliges Wohnstallhaus

Oberbaimbach (fränkisch: Ohwabahmba[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Schwabach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geographie

Durch das Dorf fließt der Baimbach, der ein rechter Zufluss des Zwieselbachs ist, der wiederum ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Südwesten liegt das Waldgebiet „Am Holzweiher“, 0,5 km nördlich das „St. Peterholz“ und 0,75 km südöstlich das Waldgebiet „Ochsenschlag“. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Unterbaimbach (0,5 km westlich) bzw. zur Staatsstraße 2409 (0,7 km südwestlich).[4]

Geschichte

Um 1200 wurde der Ort als „Baynbach“ erstmals urkundlich erwähnt, 1300 als „Paimbach“, 1396 als „Beinbach“, 1403 als „Baynbach“ und 1415 als „Obernpeimbach“.[5] Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar.[6] Im markgräflichen Salbuch von 1434 sind für „Obernpemmbach“ lediglich ein Gefälle von jährlich einem Vogthuhn verzeichnet. Die 4 Güter und das Seldengut unterstanden Fremdherren. Erst 1623 unterstand 1 Anwesen dem brandenburg-ansbachischen Spital Schwabach. Daneben gab es noch 3 weitere Anwesen, die nürnbergisch waren. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Oberbaimbach 9 Anwesen, von denen 2 Anwesen dem Spital Schwabach unterstanden, 1 Anwesen dem Bürgermeister und Rat zu Schwabach, 1 Anwesen dem Reichen Almosen der Reichsstadt Nürnberg, 5 Anwesen Nürnberger Eigenherren (von Harsdorf: 2, von Pömer: 1, von Tucher: 1, von Förster: 1).[7] Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberbaimbach 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Stadtrichteramt Schwabach: 1 Gütlein; Spital Schwabach: 2 Ganzhöfe) und Nürnberger Eigenherren (von Harsdorf: 2 Halbhöfe; von Pömer: 1 Viertelhof; von Tucher: 1 Halbhof; von Örtel: 1 Gütlein).[8] 1802 gab es im Ort weiterhin 9 Anwesen mit der gleichen grundherrschaftlichen Aufteilung.[9]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Oberbaimbach dem Steuerdistrikt Dietersdorf (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Dietersdorf zugeordnet. Am 14. Oktober 1959 wurde die Gemeinde in Wolkersdorf umbenannt. Am 1. Juli 1972 wurde Oberbaimbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwabach umgegliedert.[10]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 3: ehemaliges Wohnstallhaus mit Scheune
  • Haus Nr. 4: Wohnstallhaus mit Scheune

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 105 * 96 121 100 78 81 86 100 72 65 46
Häuser[11] 19 * 16 11 17 14 13 15 15
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]
* 
inklusive Unterbaimbach

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Dietersdorf) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Heilige Familie (Nürnberg) gepfarrt.[20][22]

Literatur

Commons: Oberbaimbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 7. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ōwɒbāmbɒ“.
  3. Gemeinde Schwabach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 651.
    Nach E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 7 = F. Eigler: Schwabach, S. 244, Erstnennung im Jahr 1415.
  6. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 8.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 244.
  8. a b F. Eigler: Schwabach, S. 408.
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 156.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 469.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 7 (Digitalisat). Dort als Baimbach aufgelistet.
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 234 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1086, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1251, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1296 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 827 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  22. Pfarrverband Nürnberg Katzwang-Reichelsdorf. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 4. Juni 2023.