Neue FriedrichstraßeDie Neue Friedrichstraße (heute: Anna-Louisa-Karsch-Straße und Littenstraße) war ein Verkehrsweg in Alt-Berlin im heutigen Ortsteil Mitte zwischen der Friedrichsbrücke im Westen und der Waisenbrücke im Süden. Der Straßenzug ist einer der ältesten Berlins, der die damaligen Stadtviertel Heilig-Geist-Viertel, Marienviertel und Klosterviertel durchquerte und mehrfach umbenannt wurde. Er erhielt im Jahr 1951 den Namen Littenstraße. Der mittlere Abschnitt zwischen An der Spandauer Brücke und Grunerstraße wurde bei der Neubebauung des Areals um die Karl-Liebknecht-Straße und den Fernsehturm entwidmet und überbaut. VerlaufDer gekrümmte Straßenzug führte vom östlichen Spreeufer an der großen Pomeranzenbrücke (heute: Friedrichsbrücke) und der Querstraße Kleine Präsidentenstraße westwärts, vorbei an der (alten) Garnisonkirche, nordöstlich bis zur Rochstraße, wo sie in Höhe der Zentralmarkthalle und des Sedan-Panoramas nach Osten und gleich darauf nach Südosten abbog. Im weiteren leichten Bogen nahm sie in Höhe der Klosterkirche schließlich die südliche Richtung und endete an der Waisenbrücke (nahe der heutigen Jannowitzbrücke). Sie folgte dem ehemaligen Stadtwall und verlief damit parallel zur Berliner Stadtbahn zwischen den Stationen Börse (heute: Hackescher Markt), Alexanderplatz und Jannowitzbrücke. Querstraßen waren: Spandauer Straße, An der Spandauer Brücke/Rosenstraße, Klosterstraße, Rochstraße, Kaiser-Wilhelm-Straße (heute: Karl-Liebknecht-Straße), Kalandstraße, Panoramastraße, Königstraße (heute: Rathausstraße), Grunerstraße, Stralauer Straße/Schicklerstraße und An der Stralauer Brücke (Stand 1902).[1] Die Nummerierung der Parzellen/Gebäude erfolgte in Hufeisenform, beginnend und endend an der Waisenbrücke. GeschichteDer Straßenzug ist schon auf dem Stadtplan von Johann Georg Memhardt um 1652 zu erkennen. Bekannt sind aus der Zeit um 1700 die Straßenabschnitte mit den Namen Am Walle, Garnison-Kirchen-Straße (1760) bzw. Am Königswall, Am Stralauer Thor (17. Jahrhundert bis vor 1778), Bei der Pomeranzenbrücke (um 1700 bis vor 1778), Gouverneursstraße (um 1700 bis vor 1778), Hinter den Baraquen und Casernen (um 1700 bis vor 1778). Um 1778 entstand die Neue Friedrichstraße in ihrer gesamten Länge zum größten Teil erst nach der Abtragung des Walls der Festung Berlin um 1746. Ihren Namen erhielt sie nach dem preußischen König Friedrich II. Sie umschloss mit dem parallel hinter ihr befindlichen ehemaligen Festungsgraben das eigentliche Alt-Berlin an der nördlichen und östlichen Seite und Im Jahr 1900 beantragte die Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen die Verlängerung der Straßenbahn Berlin–Hohenschönhausen von der Waßmannstraße über Alexanderplatz, Neue Friedrichstraße und Wallstraße zum Spittelmarkt. Das Vorhaben wurde jedoch wegen der geringen Breite der Neuen Friedrichstraße abgewiesen.[2] Am 10. Mai 1951 erhielt die Neue Friedrichstraße den Namen Littenstraße zu Ehren des Juristen Hans Litten. Durch den Neubau des Stadtzentrums in den Jahren 1965–1969 wurde die Littenstraße zwischen An der Spandauer Brücke und Grunerstraße aufgehoben und überbaut, sodass zwei voneinander getrennte Straßenverläufe entstanden. Der Teil zwischen Friedrichsbrücke und Spandauer Straße wurde 1978 der Burgstraße zugeordnet und erhielt am 15. Januar 2001 den Namen Anna-Louisa-Karsch-Straße (nach der Dichterin Anna Louisa Karsch). Der östlich angrenzende Teil von der Straße An der Spandauer Brücke bis zur Rochstraße wurde 1978 in die Rochstraße einbezogen. Gebäude an der Neuen Friedrichstraße
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 52° 31′ 15,6″ N, 13° 24′ 6″ O |