Das fetale metanephrogene Blastem entwickelt sich während der Schwangerschaft zu regulärem Nierenparenchym mit Glomerula und Nierenkanälchen. Bei etwa 1 % der Nieren kann bei einer Autopsie nephrogenes Restgewebe als Überbleibsel dieses metanephrogenes Blastemes gefunden werden.[3][4]
Bei den meisten Säuglingen verschwinden diese Blastemreste innerhalb der ersten 4 Lebensmonate, bilden sie sich aber nicht zurück, entwickeln sich flächige Läsionen mit Deformierung und Vergrößerung im Nierenparenchym.[5]
Einteilung
Je nach Lagebezug zu den Nierenlappen können folgende Formen unterschieden werden:[2]
perilobäre Form
intralobäre Form
panlobäre Form mit frühzeitiger erheblichen Vergrößerung der Niere
Klinische Erscheinungen
Als Präkanzerose handelt es sich in der Regel um Zufallsbefunde. Häufig sind beide Nieren betroffen. In bis zu 50 % entwickelt sich aus der Nephroblastomatose ein Wilms-Tumor.[5][6]
In der Computertomographie sind die Läsionen nur nach Gabe von Kontrastmittel als Aussparung erkennbar, da sie kaum Kontrastmittel aufnehmen.[2]
In der Magnetresonanztomographie sind die Veränderungen am besten auf T1 gewichteten Messungen nach Kontrastmittelgabe abgrenzbar.[5]
Aufgrund des Entartungspotentiales sind langfristige Verlaufskontrollen notwendig.
Neben der engmaschigen Kontrolle werden aktive Behandlungsoptionen wie Chemotherapie oder Keilresektionen aus der Niere diskutiert.[7]
Literatur
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Sophie E. van Peer, Janna A. Hol u. a.: Bilateral Renal Tumors in Children: The First 5 Years’ Experience of National Centralization in The Netherlands and a Narrative Review of the Literature. In: Journal of Clinical Medicine. 10, 2021, S. 5558, doi:10.3390/jcm10235558.
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↑ abcW. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Band 2, Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0.
↑ abcG. J. Lonergan, M. I. Martínez-León, G. A. Agrons, H. Montemarano, E. S. Suarez: Nephrogenic rests, nephroblastomatosis, and associated lesions of the kidney. In: Radiographics: a review publication of the Radiological Society of North America, Inc. Band 18, Nr. 4, 1998 Jul-Aug, S. 947–968, doi:10.1148/radiographics.18.4.9672980, PMID 9672980 (Review).
↑ abcP. Reimer, P. M. Parizel, F.-A. Stichnoth (Hrsg.): Clinical MR Imaging. A Practical Approach. 2. Auflage. Springer, 2006, ISBN 3-540-31530-6, S. 542
↑J. B. Beckwith, N. B. Kiviat, J. F. Bonadio: Nephrogenic rests, nephroblastomatosis, and the pathogenesis of Wilms’ tumor. In: Pediatric pathology / affiliated with the International Paediatric Pathology Association. Band 10, Nr. 1–2, 1990, S. 1–36, PMID 2156243 (Review).
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