Die Bahnstrecke wurde ursprünglich von 1884 bis 1935 von der Locaalspoorwegmaatschappij Hollands Noorderkwartier betrieben. Sie wurde am 3. November 1887 eröffnet. Die Strecke verläuft auf einer kurvenreichen Trasse, um die für den Streckenbau erforderlichen Enteignungen so gering wie möglich zu halten. Anfangs wurden Dampflokomotiven eingesetzt, ab 1929 Diesellokomotiven. Während des Zweiten Weltkriegs war die Strecke vom 1. Januar 1936 bis 29. Mai 1940 nicht in Betrieb. Der Personenverkehr wurde zeitgleich mit der Stilllegung des Eisenbahn-Bahnhofs in Medemblik am 5. Januar 1941 eingestellt.
Geschichte
Die 1965 gegründete Tramweg Stichting, die bisher Material der schmalspurigen Rotterdamse Tramweg Maatschappij aufbewahrt hatte, erhielt 1966 auch eine normalspurige Kastenlok (Lok 18) geschenkt. 1967 wurden nach einer Überholung der Lok einige Sonderfahrten unternommen.
1968 wurden auch Sonderfahrten mit Lok 18 und der inzwischen ebenfalls vorhandenen Lok 30 auf der Strecke Hoorn–Medemblik veranstaltet. Die Erfolge führten dazu, dass eigene Wagen erworben werden konnten. 1970 machten einige Vereinsmitglieder die Prüfungen als Lokführer und Zugpersonal, so dass kein Leihpersonal mehr erforderlich war und ab 1971 mit regelmäßigem Fahrplan gefahren werden konnte. Eine weitere Lok (Lok 23) erhielt der Verein geschenkt.
Am 19. April 1972 wurde die Museumsbahn feierlich eröffnet.
Ab 1973 wurde täglich gefahren, am 1. Juni 1971 wurde auch der Güterverkehr auf der Strecke von den NS übernommen.[1]
Museumsbahn
Heute ist die Museumseisenbahn eine Touristenattraktion. Das Herzstück der Sammlung ist die Lokomotive Nr. 7742 Bello, die früher den Nederlandse Spoorwegen gehörte. Es ist eine der wenigen erhaltenen normalspurigen Nebenbahn-Dampflokomotiven der Niederlande. Außerdem gibt es drei betriebsbereite Straßenbahnlokomotiven, von denen zwei Kastendampflokomotiven sind, sowie drei Werksbahn-Lokomotiven, eine deutsche Lok, die jetzt zu einer holländischen Rangierlok umgebaut wird und eine Werksbahn-Lokomotive, die noch renoviert werden muss.
Sieben der neun Dampflokomotiven sind offizielle Niederländischen Eisenbahn-Denkmäler. Acht Straßenbahnlokomotiven sind regelmäßig mit Güterwagen unterwegs. Die Schienenfahrzeuge sind in der Farbgebung von 1926 lackiert.
Unternehmensstruktur
In die Bahn sind vier juristische Personen involviert: drei Stiftungen und ein Unternehmen. Die Stichting Beheer Museumstoomtram (SBM) besitzt die historischen Anlagen und Gebäude. Die Stichting Beheer Spoorlijn (SBS) besitzt die Schieneninfrastruktur. Die BV exploitatiemaatschappij Museumstoomtram (BEM) ist die Betriebsgesellschaft, in dem der Bahnbetrieb und damit zusammenhängenden Aktivitäten untergebracht sind. Alle Mitarbeiter sind von der Betriebsgesellschaft beschäftigt. Ein großer Teil der Mitarbeiter sind Freiwillige. Die zertifizierten Aktien sind im Besitz der westfriesischen Städte in der Stichting Administratie Kantoor (SAK).[2]
Auf der stillgelegten Seite des Bahnsteigs 2 in Huddersfield steht ein alter, auf dem Boden festgeschraubter Wagen, in dessen Fenster eine Tafel an das 100-jährige Jubiläum der Stoomtram Hoorn–Medemblik erinnert.
Film
Die Eisenbahn wurde 1979 bei den Dreharbeiten für den Spielfilm Bei Nacht und Nebel (Originaltitel: The Riddle of the Sands, deutscher Videoverleihtitel von 1984: Geheimkommando R.O.T.S.) eingesetzt. Das Bahnhofsgebäude von Medemblik wurde währenddessen mit 'Emden' beschriftet und das von Twisk mit 'Bensersiel'.
Die Bahn, der Bahnübergang in Twisk und der dieses Mal als 'Enkhuizen' beschriftete Bahnhof von Twisk tauchen ebenfalls im 2011 gedrehten niederländischen Kinderfilm Benni, der Lausebengel (Originaltitel: Bennie Stout) auf.
In Dienst gestellt bei der Chemin de Fer de l'Artois als Nr. 11, danach Centrale Suikermij in Sas van Gent. Bei der SHM von 1971 bis 1977. Verschrottet.
Gebaut mit Seriennummer 18776 für die Gooische Stoomtram unter Nummer 18, später 14. Danach zur Ver. Coöp. Suikerfabriek in Roosendaal. 1966 zur SHM. A-Status
In 1918 gebaut mit Seriennummer 8319 für die Westfälische Eisen- und Drahtwerke in Aplerbeck. In 1929 zur Westlandsche Stoomtramweg Maatschappij (WSM). 1940 an die Coöperatieve Suikerfabriek in Zevenbergen. In 1971 zur SHM. A-Status
1922 von Hanomag für die Limburgsche Tramweg Maatschappij (LTM) gebaut, 1938 nach Stilllegung der letzten LTM-Dampfstraßenbahnstrecke von Maastricht nach Vaals nach Deutschland verkauft und bei verschiedenen Unternehmen als Werkslok im Einsatz, seit 1972 wieder in den Niederlanden und seit 1974 bei der SHM im Einsatz. A-Status
Von der Vicinal-Bahn rund um Brüssel. Ehemalige Nummer 19424. Auf Normalspur umgespurt. 1974–1990 bei SHM, wurde danach außer Betrieb genommen. 1977 zum Buffet-Wagen umgebaut.
Aufenthaltswagen für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der SHM. Zuvor Reisezugwagen der Nederlandse Spoorwegen (NS) B 7709 Nr 51 84 29-40 111 (Plan D). Später an Het Spoorwegmuseum.
Personenwagen 33
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Deutscher Lokalbahn-Personenwagen. Ursprünglich von der DB, später von der Teutoburger Wald-Eisenbahn. 1974 an die SHM. Verschrottet.[15]
Deutscher Lokalbahn-Personenwagen der Bentheimer Eisenbahn. 1971 zur SHM. 1996 zum Museum Buurt Spoorweg. 1998 zur DHEF Harpstedt. 2004 zur GRAF Mec in Nordhorn.
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit der Nummer 38.201 aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 54 (B54)
SHM B54
1950 (ÖBB Werkstatt, Simmering)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 55 (BC55)
SHM BC55
1950 (ÖBB Werkstatt, Simmering)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 56 (B56)
SHM B56
1950 (ÖBB Werkstatt, St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 57 (BC57)
SHM BC57
1951 (ÖBB Werkstatt, St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 58 (C58)
SHM C58
1954 (ÖBB Werkstatt, St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 59 (B59)
SHM B59
1954 (ÖBB Werkstatt, St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Restaurantwagen 60 (Buf 60)
SHM Buf 60
1951 (ÖBB Werkstatt, St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen.
Lokalbahn-Personenwagen 61
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Deutscher Lokalbahn-Personenwagen. Ursprünglich bei der DB, später bei der Teutoburger Wald-Eisenbahn. 1974 zur SHM.[15]
Personenwagen 61 (B61)
SHM B61
1954 (ÖBB Werkstatt St. Pölten)
Früher Lokalbahn-Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aus der Serie 38.200–38.293, gebaut auf einem Rahmen von 1908. Ein sogenannter Spantenwagen. Später zur Nassauischen Touristik-Bahn; danach 2013 zur SHM.
Gebaut für den Einsatz bei den Staatsmijnen in Limburg als Teil einer Serie von 15 Personenwagen. 1923 zu den Nederlandse Spoorwegen; später als Montagewagen 165052 genutzt. 1969 an die SHM verkauft. Der Personenwagen hat Sitzbänke aus einem Mat '24. A-status 2018 neuer Wagenkasten, neue Farbe braun.
↑NVBS: Op de Rails (August 1987). Heusinkveld, E.J.A.: Het railbedrijf van de NIAG. Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft. (ISSN0030-3321)
↑Karl Emmenegger: Die Leichtstahlwagen der Schweizerischen Bundesbahnen (Normalspur). Pharos-Verlag Hansrudolf Schwabe AG, Basel 1997, ISBN 3-7230-0236-6, Seite 309