Moritz Steinla

Moritz Steinla (eigentlich Franz Anton Erich Moritz Müller; * 21. August 1791 in Steinlah, Haverlah bei Hildesheim; † 21. September 1858 in Dresden) war ein deutscher Kupferstecher, Holzschneider und Paläontologe.[1]

Leben

Müller arbeitete zunächst bei Friedrich Justin Bertuch, der einer seiner Förderer wurde. Auch sein Bruder Friedrich Theodor Müller (1797–1858) begann als Kupferstecher seine Laufbahn bei Bertuch, wo er für dessen Journal des Luxus und der Moden stach. Dabei hatte er auch in Johann Heinrich Meyer einen Auftraggeber, dessen schwierige Aufgaben er wohl zu meistern verstand.[2] Mit 27 Jahren verließ Müller für immer Weimar und ging an die Dresdner Kunstakademie und nannte sich fortan nach seinem Geburtsort „Müller-Steinla“. Im Jahre 1837 erfolgte in Dresden seine Ernennung zum Professor. Als Kupferstecher erlangte Müller überregionale Bedeutung.[3] Steinla war Neffe des Weimarer Druckers Justus Erich Walbaum, auf den die Walbaum-Antiqua zurückgeht.[4]

Steinla, der Sohn eines Pfarrers, machte seine ersten Studien an der Kunstakademie in Dresden. Später begab sich dann aber nach Italien, wo er die professionelle Kupferstecherei bei Raffaello Morghen in Florenz und bei Giuseppe Longhi in Mailand erlernte. Dort beendete er 1829 seinen Stich nach Tizians berühmten Gemälde Christus mit dem Zinsgroschen.

Nach seiner Rückkehr wurde er etwa 1838 Professor für Kupferstecherkunst an der Dresdner Akademie.

Moritz Steinla beendete seine Lehrtätigkeit zum 1. April 1858 und verstarb nur wenige Monate später am 21. September 1858 in Dresden. Seine reichhaltigen Sammlungen von Gemälden, Kupferstichen, Münzen und Versteinerungen kamen großenteils in den Besitz der königlichen Sammlungen zu Dresden.

Sein Grab befindet sich auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden.[5]

Literatur

  • H.M. Humburg: Der Kupferstecher Moritz-Müller-Steinla und seine Zeitgenossen, in: Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde im Bistum Hildesheim 43 (1975), S. 77–96.
  • R. Zaunick: Aus dem Leben des Dresdner Kupferstechers Moritz Müller genannt Steinla (1791-1858) [...], in: Jahrbuch des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden, Dresden 1962, S. 265–326.

Werke

Commons: Moritz Steinla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Moritz Müller auf Sächsische Biographie
  2. Walter Steiner, Uta Kühn-Stillmark: Friedrich Justin Bertuch. Ein Leben im klassischen Weimar zwischen Kultur und Kommerz. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2001, ISBN 3-412-11097-3, S. 259.
  3. Walter Steiner, Uta Kühn-Stillmark: Friedrich Justin Bertuch. Ein Leben im klassischen Weimar zwischen Kultur und Kommerz. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2001, ISBN 3-412-11097-3, S. 81 f.
  4. Walter Steiner, Uta Kühn-Stillmark: Friedrich Justin Bertuch. Ein Leben im klassischen Weimar zwischen Kultur und Kommerz. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2001, ISBN 3-412-11097-3, S. 83.
  5. Foto des Grabsteins (auf dem als Geburtsjahr 1790 genannt ist) online