Alle Arten der Montiniaceae sind verholzend und wachsen als Sträucher, kleine Bäume und Lianen mit Wuchshöhen von bis zu 5 Metern. Zerreibt man Pflanzenteile zwischen den Fingern, ist oftmals ein pfeffriger Geruch wahrnehmbar. Die Pflanzen enthalten oftmals Kristallsand und nadelförmige Kristalle (Raphiden). An den Knoten stehen Haarbüschel.[1]
Die wechselständig oder gelegentlich gegenständig stehenden Laubblätter sind einfach und ganzrandig. Nebenblätter fehlen.[1]
Generative Merkmale
Die Arten der Montiniaceae sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die weiblichen Blüten stehen einzeln und endständig; die männlichen Blüten stehen in endständigen oder achselständigen Blütenständen.[1]
Die kleinen, eingeschlechtlichen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Kronblätter stehen frei. Die männlichen Blüten sind drei- bis vier-, selten auch fünfzählig. Sie enthalten nur einen Kreis mit drei bis fünf freie, fertileStaubblätter mit an der Basis fixierten Staubbeuteln, die nach außen weisen. Die Pollenkörner sind verhältnismäßig groß. Der reduzierte Fruchtknoten in den männlichen Blüten ist winzig. Die weiblichen Blüten sind vier- bis fünfzählig. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel ist kurz, kräftig und hohl, die Narben sind stark zweigelappt.[1]
Vertreter der Familie Montiniaceae sind nur in Afrika und auf Madagaskar zu finden. Die Gattung Grevea hat dabei die größte flächenmäßige Verbreitung, Montinia kommt nur in Südafrika, Kaliphora nur auf Madagaskar vor.[4]
Systematik
Taxonomie
Die Familie Montiniaceae wurde 1943 durch Takenoshin Nakai in Chosakuronbun Mokuroku, Seite 243 aufgestellt. Typusgattung ist MontiniaThunb.[6] Ein Synonym für Montiniaceae Nakai ist Kaliphoraceae Takht.
Zunächst wurden nur die Gattungen Grevea und Montinia zur Familie der Montiniaceae gezählt, molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass auch die Gattung Kaliphora, die zuvor die monotypische Familie Kaliphoraceae bildete, in die Montiniaceae eingeordnet werden kann. Zur Familie gehören zwei bis drei Gattungen mit etwa fünf Arten:
↑Louis P. Ronse Decraene, H. Peter Lindner, Erik F. Smets: The questionable relationship of Montinia (Montiniaceae): evidence from a floral ontogenetic and anatomical study. In: American Journal of Botany. Band 87, Nr. 10, 2000, ISSN0002-9122, S. 1408–1424 (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amjbot.org.
↑ ab
George E. Schatz: Generic Tree Flora of Madagascar. Royal Botanic Gardens u. a., Kew 2001, ISBN 1-900347-82-2.
↑
Peter Goldberg: Miscellaneous Chromosome Counts in Angiosperms, II. Including New Family and Generic Records. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 66, 1979, ISSN0026-6493, S. 856–861.
↑Montiniaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 28. November 2018.
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Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. In: Botanical Journal of the Linnean Society 181, Ausgabe 1, 2016, S. 1–20. doi:10.1111/boj.12385
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Mary E. Cosner, Robert K. Jansen, Thomas G. Lammers: Phylogenetic relationships in the Campanulales based on rbcL sequences. In: Plant Systematics and Evolution. Band 190, Nr. 1/2, 1994, S. 79–94, doi:10.1007/BF00937860.
↑Montinia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 28. November 2018.