Die 50,2 km lange Strecke ist in Kapspur (1067 mm) verlegt und abgesehen von Ausweichen vollständig eingleisig. Sie bedient 16 Bahnhöfe, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 95 km/h.[1] Außerdem besitzt sie zwei verschiedene Bahnstromsysteme: Im Bereich des Bahnhofs Oyama gibt es einen kurzen Abschnitt mit 1500 V Gleichspannung, die gesamte restliche Strecke ist mit 20 kV 50 Hz Wechselspannung elektrifiziert. Aus diesem Grund werden auf der Mito-Linie Zweisystemfahrzeuge eingesetzt. In Oyama zweigt die Strecke nach Osten ab und führt mit wenigen Kurven durch weitestgehend flaches Gelände am Nordrand der Kantō-Ebene. In Shimodate besteht Anschluss an zwei Nebenstrecken, die Mooka-Linie und die Jōsō-Linie. Zwischen den südlichsten Ausläufern des Ibaraki-Küstengebirges hindurch erreicht die Mito-Linie den Bahnhof Tomobe in der Stadt Kasama, wo sie auf die Jōban-Linie trifft.
Zugangebot
Nahverkehrszüge mit Halt an allen Bahnhöfen zwischen Oyama und Tomobe fahren tagsüber stündlich. Am Morgan und am Abend wird ein Halbstundentakt angeboten; während dieser Zeit fahren einzelne Züge über die Endstation Mito hinaus weiter auf der Jōban-Linie nach Mito oder Katsuta.[2] Güterverkehr wird nur spärlich durchgeführt.
Bilder
Triebzug der Baureihe E531 im Bahnhof Yūki
Bahnhof Shimodate
Bahnhof Haguro
Bahnhof Kasama
Geschichte
Geschäftsleute aus der Präfektur Ibaraki gründeten im Januar 1887 die Bahngesellschaft Mito Tetsudō. Ihr Ziel war der Bau einer Bahnstrecke, die in Oyama von der Tōhoku-Hauptlinie der Nippon Tetsudō abzweigen und ostwärts nach Mito führen sollte. Da beide Bahngesellschaften denselben Aufsichtsratsvorsitzenden hatten, ergab sich daraus eine enge Kooperation. Die Bauarbeiten begannen im August 1887 und wurden mit Unterstützung der staatlichen Eisenbahnverwaltung durchgeführt, da die Regierung das Projekt als Vorhaben von nationaler Bedeutung eingestuft hatte. Die Eröffnung der gesamten Strecke vom Oyama über Tomobe zum Bahnhof Mito erfolgte am 16. Januar 1889.[3] Der Betrieb erfolgte mit Fahrzeugen der Nippon Tetsudō. Diese war nach der Übernahme der Mito Tetsudō am 1. März 1892 alleine zuständig.[4]
Nachdem der japanische Reichstag das Eisenbahnverstaatlichungsgesetz beschlossen hatte, gingen die Nippon Tetsudō und ihre Strecken am 1. November 1906 in Staatsbesitz über.[5] Bei der Einführung offizieller Streckennamen im Jahr 1909 ordnete das Eisenbahnamt das Teilstück Oyama–Tomobe der Mito-Linie zu, den Abschnitt Tomobe–Mito der Jōban-Linie. Das Eisenbahnministerium begann am 15. Dezember 1935 Dieseltriebwagen einzusetzen.[6] Von 1962 bis 1985 ließ die Japanische Staatsbahn den Schnellzug Tsukubane, der Ueno mit Mito verband, über die Mito-Linie verkehren. Am 1. Februar 1967 elektrifizierte sie die Strecke[7], am 25. Februar 1970 führte sie das Betriebsleitsystem CTC ein.
Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die Mito-Linie am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. Das Tōhoku-Erdbeben vom 11. März 2011 richtete beträchtliche Schäden an der Strecke an, weshalb sie vollständig gesperrt werden musste; am 7. April konnte der Bahnverkehr wieder aufgenommen werden.[8] Um die Betriebskosten zu senken, führte JR East am 13. März 2021 auf allen Zügen den Einmannbetrieb ein.[9]