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Die Planungen für die Strecke begannen 1892 im Rahmen des Gesetzes zum Bau japanischer Eisenbahnstrecken (鉄道敷設法, tetsudō-fusetsu-hō) unter Trägerschaft der privaten Gan’etsu Tetsudō (岩越鉄道). Der erste Abschnitt zwischen Kōriyama und Nakayamajuku ging am 26. Juli 1898 in Betrieb. Auf dem zweiten Streckenabschnitt bis nach Kitakata wurde 1906 der Betrieb aufgenommen.
Im selben Jahr wurde die Gan’etsu Tetsudō verstaatlicht. Fortan wurde die Strecke unter dem Namen Gan’etsu-Linie betrieben.
Der letzte Bauabschnitt bis nach Niitsu wurde 1914 fertiggestellt. Der Name Ban’etsu-Westlinie wird seit 1917 verwendet.
In den 1960er Jahren wurden Teile der Strecke umfassend modernisiert und für den Betrieb von Limited Express Schnellzügen (tokkyū) ausgebaut. So wurde ab 1965 die Aizu-Verbindung (あいづ) von Ueno in Tokio nach Aizuwakamatsu in den Streckenplan aufgenommen. 1993 wurde diese Verbindung verkürzt, so dass die fortan Viva Aizu genannten Verbindungen ausschließlich auf der Ban’etsu-Westlinie verkehrten. Das Angebot wurde 2003 in Aizu Liner (あいづライナー) umbenannt.
Der Streckenabschnitt zwischen Kōriyama und Nakayamajuku wurde 1967 elektrifiziert. Der Abschnitt von Nakayamajuku nach Niitsu wird bis heute mit dieselelektrischenTriebzügen betrieben.
Die gesamte 175,6 km lange Ban’etsu-Westlinie ist – bis auf die (meisten) Bahnanlagen an den Bahnhöfen – eingleisig ausgebaut. Die Strecke folgt im gebirgigen Abschnitt zwischen Aizuwakamatsu und Maoroshi dem Agano-Fluss, den sie mehrfach quert und dessen Windungen sie in einer Vielzahl kurzer Tunnel begleitet. Anhand der Ban’etsu-Westlinie lässt sich gut nachvollziehen, aus welchem Grund in Japan die Kapspur eingeführt wurde, da die Strecke zahllose Kurven mit engen Radien hat.