Microcar
Microcar ist eine Marke für Automobile der französischen Groupe Ligier, speziell für führerscheinlose Leichtfahrzeuge. Ursprünglich war Microcar ein eigenständiger Hersteller, der 2014 mit Automobiles Ligier verschmolzen wurde. Seither wird Microcar als eigene Marke weiter geführt. UnternehmensgeschichteDer Boothersteller Constructions Nautiques Jeanneau aus Les Herbiers[1][2] begann 1980 mit der Produktion von Leichtfahrzeugen. Dazu wurde das Modell von Mini-Cat übernommen und verbessert.[1] Im selben Jahr wurden Fahrzeuge auf dem Pariser Autosalon präsentiert.[3] Weitere Firmierungen waren Microcar sarl ab 1988 und Jeanneau New Co. ab 1997, beide weiterhin in Les Herbiers.[2] Eine andere Quelle nennt ohne Jahresangabe noch Microcar SAS aus Montaigu.[4] Im Jahr 1995 wurde Jeanneau samt Microcar als „Jeanneau Newco“ vom Yachthersteller Bénéteau übernommen.[5][6] Unter dessen Dach wuchsen die Umsätze von 100 Mio. (1996/97) auf 250 Mio. FRF im Geschäftsjahr 1998/99.[7] Das Wachstum führte zur Auslagerung der Produktion aus dem Werk in Les Herbiers in ein neues Werk im nahegelegenen Boufféré (seit 2019 Teil von Montaigu-Vendée), das im Jahr 2000 mit rund 150 Mitarbeitern eröffnet wurde.[8] Im April 2008 wurde das Unternehmen an den Konkurrenten Ligier verkauft.[9] Die Unternehmen waren hinter Aixam die Nummer 2 und 3 im Segment der französischen Leichtkraftwagen-Hersteller.[9] 2014 wurde Microcar mit Ligier zur Groupe Ligier fusioniert und als Unternehmen gelöscht.[10] Seither ist Microcar wie Ligier und Ligier Professional eine Marke des Unternehmens Groupe Ligier.[11] FahrzeugeDie Typenpalette besteht aus dem MC 1 (2,80 m lang) für zwei Personen und dem MC 2 (3,10 m lang) für vier Personen bzw. mehr Gepäck. Beide Fahrzeuge sind 1,49 m breit und 1,42 m hoch, haben Frontantrieb und ein vollautomatisches Getriebe. Als Leichtkraftfahrzeuge werden sie mit Dieselmotor ausgerüstet. Zur Wahl steht ein Motor von Lombardini mit 505 cm³ Hubraum und ein Motor von Yanmar mit 523 cm³ Hubraum. Die Motoren leisten 4 kW. Der Yanmar-Motor hat einen höheren Verbrauch, aber auch ein höheres Drehmoment. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 45 km/h angegeben. Der MC 2 kann auch mit einem Viertakt-Ottomotor mit 505 cm³ Hubraum und 15 kW von Lombardini ausgerüstet werden, zählt dann aber nicht zu den Leichtkraftfahrzeugen, sondern unterliegt den Bestimmungen für normale PKWs mit der Fahrerlaubnisklasse B. Mit diesem Motor beträgt die Höchstgeschwindigkeit 115 km/h. Als Leichtkraftfahrzeug kann das Microcar in Deutschland mit der Fahrerlaubnis Klasse AM gefahren werden. Die alten Mopedklassen 4 und 5 von vor 1989 können bei den Führerscheinstellen in Klasse AM umgeschrieben werden.
Literatur
WeblinksCommons: Microcar – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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