Er war das zweite von neun Kindern aus der Ehe von Johann Georg Falbesoner und seiner Frau Maria (geb. Pacher). Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus neben der Kirche (heute Schulgasse 39) erinnert noch heute daran.[1] Über seine Ausbildung zum Bildhauer ist nichts bekannt, größtenteils dürfte er Autodidakt gewesen sein. Mögliche Lehrmeister könnten Josef Anton Renn oder Balthasar Jais aus Imst sein. Die Körper seiner Figuren sind in der Regel schlank und hochgezogen und haben oft eng anliegende Gewänder.
Am 3. Februar 1767 heiratete er Rosina Neururer. Aus dieser Ehe gingen neun Kinder hervor. Sein ältester Sohn Josef Alois Falbesoner (1767–1848) wurde sein Nachfolger als Bildhauer und Mesner. Sein Enkel Ignaz Falbesoner (1808–1881) war ebenfalls Bildhauer und Krippenschnitzer. Martin Falbesoners erstes datiertes Werk ist die Kanzel für die Karlskirche in Volders (1759/60). Ein Großteil seiner Werke entstand zwischen 1770 und 1790. Falbesoner war damals schon fast 50 Jahre alt. Außer für seinen Heimatort Nassereith lieferte er Kunstwerke für Gotteshäuser im Außerfern, auf dem Mieminger Plateau und im Pitztal. Martin Falbesoner starb am 19. Oktober 1815 in Nassereith im Alter von 87 Jahren.
Werke (Auswahl)
Breitenwang – Pfarrkirche: Vortragekreuz (1776), Taufsteindeckel (1776/79) und Tabernakel (1779/82)[2]
Norbert Mantl: Die Falbesoner von Nassereith – Martin Falbesoner. In: Tiroler Heimatblätter. Band 26, 1951, Heft 7–9, S. 78–85.
Gert Ammann: Das Tiroler Oberland. Die Bezirke Imst, Landeck und Reutte – Seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie IX). Salzburg 1978.
Richard Lipp: Die Kirchenrechnungen als kunstgeschichtliche Quelle am Beispiel der Dekanatspfarrkirche Breitenwang. In: Tiroler Chronist. Band 49, 1992, S. 28–36.
Herbert Wittmann, Josef Mair: Überlegungen zur Ausstattungsgeschichte und zur Ausstattung der Dekanatspfarrkirche und der Auferstehungskirche in Breitenwang. In: Alt Füssen – Jahrbuch des Historischen Vereins Alt Füssen. 2014, S. 15–27.
Klaus Wankmiller: Martin Falbesoner (1728–1815). Zum 200. Todestag des Bildhauers aus Nassereith. In: Tiroler Heimatblätter. Band 90, 2015, Nr. 2, S. 75–79.
Klaus Wankmiller: Martin Falbesoner (1728–1815) und sein Werk. Zum 200. Todestag des Bildhauers und Mesners aus Nassereith. In: Extra Verren – Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte. Band 10, 2015, S. 97–164.
↑Auf der Gedenktafel steht versehentlich 1726 als Geburtsjahr. Im Taufregister der Gemeinde Nassereith ist der 1. Oktober 1728 als Geburtstag belegt.
↑Lipp (1992) belegt aus den Kirchenrechnungen, dass der Tabernakel in Breitenwang von Falbesoner stammt. Wittmann / Mair (2014) sehen in dem heute vorhandenen Tabernakel ein Werk von Peter Heel.
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 13. März 2020.