Martha SaalfeldMartha Saalfeld, nach Heirat Martha vom Scheidt (* 15. Januar 1898 in Landau (Pfalz); † 14. März 1976 in Bad Bergzabern), war eine deutsche Lyrikerin und Romanschriftstellerin. Leben und literarischer WerdegangMartha Saalfeld wurde 1898 als Tochter des Kaufmanns und Eisenhändlers Ernst Saalfeld und dessen Ehefrau Emma geb. Meyer geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde sie von ihrer kränkelnden Mutter zur Landauer Großmutter gegeben; die Mutter starb 1913. Die Tochter besuchte bis 1914 die Städtische höhere Mädchenschule in Landau, wo der Direktor Carl Friedrich Müller-Palleske ihre literarischen Neigungen förderte. 1915 tat Saalfeld Dienst im Kriegslazarett, 1921 legte sie in Kaiserslautern als Externe das Abitur ab. In Heidelberg studierte sie Philosophie und Kunstgeschichte. Eine bei Karl Jaspers begonnene Dissertation in Philosophie brach sie 1927 ab. 1925 erschienen erste Gedichte in der Heimaterde, der Zeitschrift des Literarischen Vereins der Pfalz. Unter Vermittlung von Rudolf G. Binding wurde 1926 die Lyrik-Sammlung „Der unendliche Weg“ in der „Neuen Rundschau“ publiziert. 1928 heiratete Saalfeld den Grafiker Werner vom Scheidt und begann eine Ausbildung zur Apothekenhelferin in Landau. 1931 veröffentlichte sie Gedichte beim Berliner Verlag Rauch, 1932 fand die Uraufführung ihrer Tragikomödie Beweis für Kleber statt. In dieser Zeit war sie berufstätig in Apotheken in Worms und Düsseldorf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden ihr als Autorin große Schwierigkeiten bereitet, 1937 wurde gegen sie ein Publikationsverbot verhängt. Saalfeld und ihr Mann zogen 1939 nach Babenhausen. Saalfeld musste Apothekendienst leisten und war später in einer Munitionsfabrik zwangsverpflichtet. Seit 1945 lebte das Ehepaar in Wasserburg am Inn. 1948 zogen sie nach Bad Bergzabern in die Pfalz um. Dort war Saalfeld literarisch sehr produktiv, in rascher Folge erschienen von ihr Gedichte, Erzählungen und Romane. Würdigungen erfuhr sie u. a. durch Hermann Hesse, Stefan Zweig und Elisabeth Langgässer. Dabei wurde das Märchenhafte, Magische und Tagträumerische in ihren Werken besonders hervorgehoben.[1] Nach ihrem Tod 1976 in Bad Bergzabern wurde Saalfeld in ihrer Geburtsstadt Landau beigesetzt. Nachleben, Nachlass und GedenkenBerthold Roland, der Referent für Kunst und Literatur des Landes Rheinland-Pfalz, wurde ihr und ihres Mannes Erbe und Nachlassverwalter. 1997 konnte er zusammen mit Bürgermeister Rudolf Wagner die „vom Scheidt-Saalfeld-Gedächtnisstätte“ als Abteilung des Stadtmuseums Bad Bergzabern eröffnen. 2013 wurde auf seine Kosten ein Gedenkstein mit einem Doppelrelief des Künstlerpaares im Kurpark von Bad Bergzabern errichtet, auf dem „vom Scheidt-Saalfeld-Weg“. Nach ihr ist der Martha-Saalfeld-Preis des Landes Rheinland-Pfalz und ein Platz im Zentrum Landaus benannt. Den Nachlass der Dichterin betreut seit 2021 das ZKW (Zentrum für Kultur und Wissensdialog), als Teil der RPTU (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau), unter der Leitung von Anja Ohmer. Ein Konvolut Briefe, Manuskripte und Abschriften ihres Nachlasses befindet sich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Werke
Saalfelds gesammelte Werke erscheinen seit 1998:
Mitgliedschaften und EngagementSaalfeld war Mitglied des PEN-Clubs[2] und der SPD. Sie engagierte sich für die Kampagne Kampf dem Atomtod. Auszeichnungen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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