Mannheimer FV 1898
Der Mannheimer Fußball-Verein 1898, auch bekannt als Mannheimer FV 1898, war ein deutscher Fußballverein aus Mannheim, der nur knapp zwei Jahre bestand und zu den 86 Gründungsvereinen des Deutschen Fußball-Bunds zählte. GeschichteAm 1. August 1898 wurde der Mannheimer FV 1898 als fünfter Fußballverein in Mannheim gegründet. Zuvor hatten sich in Mannheim schon die Mannheimer Fußballgesellschaft 1896, der Mannheimer FC Viktoria 1897, die Mannheimer FG Union 1897 und die Mannheimer FG Germania 1897 geformt. Der Gründung des Mannheimer FV 1898 ging der Austritt einiger Spieler aus der Mannheimer FG 1896 unter der Führung von „Seppl“ Frey voraus, welche sich nun bei dem neugeschaffenen Klub engagierten. „Seppl“ Frey wurde auch gleich zum ersten „Captain“ bestimmt. E. Bierreth (1. Vorsitzender) und Hans Fricks übernahmen die Vereinsführung. Die Vereinsfarben waren, angelehnt an die Mannheimer Stadtfarben, blau-weiß-rot, die Spielkleidung jedoch nur weiß. Sein erstes Spiel gewann der Mannheimer FV 1898, dessen Vereinslokal der „Alte Fritz“ in U 6,8 war, mit 3:0 gegen die MFG Union 1897. Das Spiel musste allerdings nach zwei Dritteln der Spielzeit abgebrochen werden, da die Spieler der MFG Union den dritten Treffer des MFV 1898 für nicht regulär hielten und ihn somit nicht akzeptieren wollten. Als am 28. Januar 1900 die Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds unter dem Namen „I. Allgemeiner Deutscher Fußballtag“ im Leipziger Restaurant „Zum Mariengarten“ stattfand, befand sich auch der MFV 1898 unter den 86 dort vertretenen Vereinen. Walther Bensemann war stellvertretend für die Mannheimer Fußballvereine anwesend, als mit 64:22 Stimmen die Gründung des Deutschen Fußball-Bunds beschlossen wurde. Ein weiteres wichtiges Thema um die Jahrhundertwende war neben der Knappheit an Fußballfeldern und den Meinungsverschiedenheiten um Regelauslegungen auch der Stellenwert des Amateurstatus. Der Mannheimer Fußball-Verein 1898 stellte im Jahr 1900 beim Mannheimer Fußball-Bund den Antrag, nur Amateure nach der vom Deutschen Ruderverband aus England importierten Regelung im Vereinsfußball zuzulassen. Diese Regelung besagte:
Wäre man seitens des Bundes dieser Regelung gefolgt, wären Handwerker und andere körperlich arbeitende Fußballer vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden. Diese Unterscheidung nach gesellschaftlichen Klassen traf man auf offizieller Seite allerdings nicht. Der Antrag des MFV 1898 wurde abgelehnt. Im selben Jahr übernahm zwar auf nationaler Ebene der DFB den Paragraphen des Ruderverbandes, allerdings in einer klassenneutralen Form. Nachdem der Antrag abgelehnt worden war, zog man beim MFV 1898 daraus Konsequenzen und löste am 2. Mai 1900 den Verein nach noch nicht einmal zwei Jahren des Bestehens auf. Im „General-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung“ vom 9. Mai 1900 konnte man dazu Folgendes lesen:
Zwei der führenden Köpfe des MFV 1898 spielten auch nach der Vereinsauflösung des Vereins noch eine prominentere Rolle im Mannheimer Fußball. „Seppl“ Frey war im Anschluss wieder Mitglied der MFG 1896 und 1910 sogar für Süddeutschland im Viertel- und Halbfinale des Kronprinzenpokals aktiv. Dort hatte er unter anderem mit Gottfried Fuchs, Fritz Förderer, Arthur Hiller, Eugen Kipp und Max Breunig namhafte Mitspieler. Im Finale kam Frey nicht zum Einsatz. Heinrich Derschum war im Juli 1900 1. Vorsitzender der Mannheimer FG Sport 1899, als beschlossen wurde, am 5. August 1900 ein großes Sportfest auf der Radrennbahn im Luisenpark abzuhalten. Ab 1912 war Derschum Mitglied im Verwaltungsrat der ersten gewählten Verwaltung des VfR Mannheim. Literatur
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