Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1899/1900Die süddeutsche Fußballmeisterschaft 1899/1900 war der zweite vom Verband Süddeutscher Fußball-Vereine (VsFV) ausgetragene Wettbewerb. Meister wurde nach einigen späteren Quellen der Straßburger FV, nachdem er in der 1. Runde bereits ausgeschieden war. Ältere Quellen legen nahe, dass der Wettbewerb nicht beendet und der Meistertitel entweder nicht vergeben worden ist[1][2] oder aber, dass er auch in diesem Jahr schon dem Karlsruher FV „zufiel“.[3] Die Endrunde um die süddeutsche Meisterschaft wurde im Pokalmodus ausgetragen. Es gab keine regionale Vorausscheidungen, jeder Verein der daran teilnehmen wollte, musste sich beim Verband dafür anmelden. Daneben bildeten sich – zunächst 1899 in Mannheim (MFB), in Karlsruhe (KFB) und in München (VMFV) sowie 1900 in Frankfurt (FAB), später auch in anderen Regionen – lokale Fußballverbände, die ihre eigenen Meisterschaftsrunden ausrichteten. Eine Aufnahme dieser Lokal-Verbände wurde auf dem Verbandstag des VsFV abgelehnt. Es nahmen neun Vereine teil, einer mehr als an der ersten Meisterschaft. Bedingt durch unklare Angaben in verschiedenen Chroniken und noch ausstehende Recherchen waren die teilnehmenden Mannschaften und die ausgetragenen Spiele lange Zeit nur teilweise bekannt, jedoch sind die „Wettspieldaten“ (Ansetzungen) inzwischen aufgetaucht[4] und die Ergebnisse bis zum Halbfinale auch. Es wurden drei „Kreise“ gebildet und die Endrunde im Pokalmodus ausgespielt. Endrunde 1899/19001. Kreis
2. Kreis
Wiederholungsspiel:
3. KreisDer Sieger war direkt für das Finale qualifiziert. Der Freiburger FC verzichtete zu einem nicht bekannten Zeitpunkt auf die weitere Teilnahme und der Straßburger FV rückte, einer späteren Quelle zufolge, als unterlegene Mannschaft nach.[7]
VorschlussrundeIn der Vorschlussrunde hätten die Sieger des 1. und 2. Kreises schon am 3. Dezember 1899 in Mannheim aufeinander treffen sollen. Durch die Verzögerung im 2. Kreis war eine Verlegung notwendig.
Hiergegen protestierten nunmehr die Mannheimer erfolgreich (es ging um die zunächst verweigerte Spielberechtigung für ihren Verteidiger Brückel), so dass eine Neuansetzung erforderlich wurde.
Eine Verlängerung gab es nicht, so dass eigentlich eine abermalige Neuansetzung erforderlich war. Auf ein erneutes Spiel MFG gegen den KFV, und überhaupt den Fortgang der Meisterschaft, gibt es in den folgenden Wochen und Monaten in der zeitgenössischen Fach- und Tagespresse keine Hinweise. Finale
Das lange Zeit genannte Ergebnis (4:3) stammt aus dem Jahr 1898, siehe z. B. Festschrift zum 30-jährigen des Karlsruher FV. Zusammengestellt und bearbeitet von Jörg H. Nagel. Chronik 1921, S. 8.: "Die in der Spielzeit 1898–99 erstmals ausgefochtene Süddeutsche Meisterschaft musste man zwar dem Straßburger Fußballclub mit 3-4 Toren überlassen, gegen den man im entscheidenden Spiel mit Ersatz antreten musste, [...]". Auch Luy, Seite 49, bestätigt für 1898 ein solches Ergebnis. Bei Zeilinger, Seite 22, wurde es versehentlich dem Jahr 1900 zugeordnet, was jedoch anhand der Mannschaftsaufstellung der Straßburger nicht sein kann. Quelle hierfür ist Ivo Schrickers selbst geführtes Spieleverzeichnis. Literatur
Einzelnachweise und Anmerkungen
|