Múlakvísl

Múlakvísl
Luftbild von Vík í Mýrdal, im Hintergrund vor dem Inselberg Hjörleifshöfði die Mündung des Múlavkísl

Luftbild von Vík í Mýrdal, im Hintergrund vor dem Inselberg Hjörleifshöfði die Mündung des Múlavkísl

Daten
Lage Island
Flusssystem Múlakvísl
Quelle Mýrdalsjökull
63° 37′ 50″ N, 19° 53′ 0″ W
Mündung am Südwestrand des Mýrdalssandur in den NordatlantikKoordinaten: 63° 24′ 0″ N, 18° 53′ 0″ W
63° 24′ 0″ N, 18° 53′ 0″ W
Mündungshöhe m

Gletscherfluss

Die Múlakvísl ist ein Fluss im Süden von Island im Westen der Ebene des Mýrdalssandur.

Gletscherfluss

Bei ihr handelt es sich um einen Gletscherfluss, der sein Wasser aus dem Mýrdalsjökull, vor allem über dessen Gletscherzunge Kötlujökull bezieht. Seine Fluten sind meist von grau-brauner Farbe, da er viel Sedimente mitschleppt.[1]

Am Selfjall, ca. 10 km östlich des Ortes Vík í Mýrdal führt die Ringstraße R1 auf einer Brücke über die Múlakvísl.

Gletscherläufe

Da wachsende Wassermengen dieses Flusses ein wichtiger Indikator für bevorstehende Vulkaneruptionen der Katla sind, wird er sehr genau überwacht.[2]

1955

Der Vorgänger der Brücke wurde 1955 bei einem Gletscherlauf mit 2500 m³/s Wasser hinweggerissen. Dabei hatte sich über der Kötlugjá, der 1918 entstandenen Spalte in der Caldera des Vulkans Katla, ein Kessel im Gletscher gebildet. Dies zeigte vulkanische Aktivitäten unter dem Gletscher an, die wiederum den Gletscherlauf initiierten. Es kam allerdings 1955 nicht zu einem richtigen Ausbruch.[1]

Juli 2011

Am 9. Juli 2011 kam es erneut zu einem Gletscherlauf, der sich bereits Stunden und Tage zuvor in Serien von Beben in bis zu zehn Kilometern Tiefe in der Katla-Region angekündigt hatte.[3][4][5] Es ereignete sich ein kleiner Vulkanausbruch unter dem Gletscher ähnlich wie 1955.[6][7]

Der Gletscherlauf zerstörte wieder die erst gut 20 Jahre alte Brücke der Ringstraße an der Múlakvísl. Aufgrund einer Gletscherlaufswarnung durch ein Wasserpegel-Frühwarnsystem wurde die Straße bereits etwa eine Stunde vor der Zerstörung der Brücke für den Verkehr gesperrt, so dass niemand zu Schaden kam.[8]

Am 11. Juli 2011 hatte sich der Tremor unter der Kalta wieder beruhigt.[9]

Am 15. Juli 2011 konnten 1.500 Personen mit Hilfe von Spezialfahrzeugen über die Múlakvísl transportiert werden,[10] am 16. Juli wurde eine inzwischen fertiggestellte Behelfsbrücke über den Fluss in Betrieb genommen.[11]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 2. bindi. Hg. T. Einarsson, H. Magnússon. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, 709
  2. Siehe: IMO, Vatnakerfi, Mýrdalsjökull@1@2Vorlage:Toter Link/vmkerfi.vedur.is (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Veðurstofan Íslands, Monatsübersicht zur Erdbebenlage Mai 2011. Abgerufen am 11. Juli 2011 (isländisch).
  4. Veðurstofan Íslands, Wochenübersicht zur Erdbebenlage vom 4. Juli 2011 – 10. Juli 2011. Abgerufen am 11. Juli 2011.
  5. vgl. auch derz. Lage: Veðurstofan Íslands zur Erdbebenlage am Mýrdalsjökull. Abgerufen am 11. Juli 2011 (englisch).
  6. vgl. Website des Vulkanologischen Instituts der Universität Islands. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2019; abgerufen am 11. Juli 2011 (isländisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jardvis.hi.is
  7. Siehe auch GVP, Monthly reports: [1]; abgerufen am 5. September 2012
  8. Gos hugsanlega hafið. Abgerufen am 10. Juli 2011 (isländisch).
  9. vgl. Veðurstofan Íslands. Abgerufen am 11. Juli 2011.
  10. Website des isländischen Fernsehsenders RÚV am 15. Juli 2011. Archiviert vom Original am 30. Juli 2011; abgerufen am 15. Juli 2011 (isländisch).
  11. Fylktu liði yfir brú, Website der Tageszeitung Morgunblaðið am 16. Juli 2011. Abgerufen am 16. Juli 2001 (isländisch).