Ludwig Edenhofer wurde am 3. September 1828 als Sohn des Krämers Josef Edenhofer in Regen, Haus Nr. 139, geboren und noch am gleichen Tag auf den Namen Carl Ludwig getauft. Er absolvierte bei Franz Zimmermann in München und Franz Ullmann in Wien eine Orgelbauerlehre. 1844 machte er die Meisterprüfung und eröffnete 1852 sein eigenes Geschäft in Regen, im Haus 253 in der Zwieseler Straße. Das Gebäude wurde bei einem Brand 1938 zerstört. Im Jahr 1885 schenkte Edenhofer dem Reichskanzler Otto von Bismarck, „dem Tonangeber im europäischen Konzert“, eine Stimmpfeife zum Geburtstag. 1893 wurde die Firma geteilt und der Hauptbetrieb in eine stillgelegte Zündholzfabrik bei Deggendorf verlegt. Diesen Betrieb führte Ludwig Edenhofer junior weiter. Am 24. August 1895 starb Ludwig Edenhofer (senior) in Regen. Die dortige Firma wurde danach von seinem zweiten Sohn, Josef Edenhofer, weitergeführt und nach dessen Tod im Alter von 28 Jahren im Jahr 1897 stillgelegt.
Bedeutung
Durch seine solide Bauweise und eine hohe Preiswürdigkeit gelang es Ludwig Edenhofer, sich gegen die Konkurrenz anderer namhafter Orgelbaufirmen wie Steinmeyer aus Oettingen oder Maerz aus München zu behaupten. Zudem war er wendiger als seine Konkurrenten in der Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten und in unterschiedlich geforderten liturgischen Aufgaben. Zunächst baute er Orgeln ausschließlich mit Schleiflade, ab 1880 mit der damals modernen mechanischen Kegellade. Er erbaute ca. 210 Orgeln, meist kleinere Instrumente, und lieferte einige auch nach Russland. Heute existieren noch zahlreiche, gut funktionierende Instrumente und einige Umbauten von Orgeln aus dem 18. Jahrhundert.