Topographische Karte Ruandas mit den wichtigsten Seen
Diese Liste von Seen in Ruanda umfasst natürliche und künstliche Seen, die sich innerhalb von oder zum Teil in Ruanda befinden.
Die Binnengewässer Ruandas haben eine Gesamtfläche von etwa 1670 km².[1] Der größte See ist der Kiwusee. Er liegt im Ostafrikanischen Grabenbruch in der Westprovinz auf der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und hat eine Länge von etwa 100 km, Breite von 50 km und Tiefe von 480 m.[2] Durch vulkanische Quellen im Untergrund steigen die Temperaturen im See mit zunehmender Tiefe und das Tiefenwasser enthält große Mengen an Kohlendioxid und Methan. Bei einem Gasausbruch wie am Nyos-See wäre das Leben von rund zwei Millionen Menschen, die in der näheren Umgebung des Sees leben, bedroht.[3] Das Methan wird jedoch auch im Kraftwerk KivuWatt für die Energieversorgung genutzt.
In der Ostprovinz finden sich die meisten Seen Ruandas.[4] Nordöstlich der Hauptstadt Kigali liegt der Muhazi-See, ein wichtiger Stausee.
Südöstlich von Kigali mäandert der Nyabarongo nach Südosten durch einen Sumpfkomplex mit einer Gruppe von Seen. Auf der Westseite des Flusses liegen diese im Distrikt Bugesera (von Norden nach Süden Gashanga-, Kidogo-, Rumira-, Mirayi-, Kilimbi- und Gaharwa-See), während auf der Ostseite der Distrikt Ngoma und nördlich daran der Distrikt Rwamagana angrenzt. Der größte See in der Gruppe ist der Mugesera-See auf der Ostseite des Nyabarongo, die kleineren haben während der Trockenzeiten Wasserflächen von einigen hundert Hektar. Während der zweimal jährlich auftretenden Regenzeiten steigt der Wasserstand der Seen um ein bis zwei Meter. Die Wassertemperaturen liegen bei etwa 24 bis 26 °C und die Sichttiefen bei 80 bis 90 cm. Sie sind während der Regenzeiten am geringsten.
Der Nyabarongo mündet im Süden in den Rugwero-See. Dieser befindet sich an der Südgrenze der Ostprovinz Ruandas zu Burundi wie auch westlich davon der Cyohoha-See. Der etwas größere Anteil beider Seen gehört jeweils zu Burundi. Vom Rugwero-See aus fließt der Kagera-Nil nach Osten ab entlang der Grenze von Ruanda und Burundi bzw. Ruanda und Tansania in Richtung der Rusumo Falls und von dort weiter die Landesgrenze entlang gen Norden. Dort liegt das Nasho-Becken mit einer weiteren Gruppe von Seen, die sich zum Großteil innerhalb des Akagera-Nationalparks befinden. Der größte dieser und zugleich zweitgrößter See Ruandas ist der Ihema-See.[2]
Der im gleichnamigen Distrikt gelegene See ist einer der am höchsten gelegenen Ruandas und hat eine Länge von 12 km und Breite von 8 km. Die maximale Tiefe liegt bei 173 m.[2] Die Wassertemperatur liegt im Mittel bei 21,1 °C.[7]
Die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo verläuft durch den See. In diesem befinden sich 68 Inseln, wovon die meisten kleineren in Ruanda liegen. Die größte Insel Idjiwi gehört jedoch zur Demokratischen Republik Kongo.[2]
R. H. Hughes & J. S. Hughes: A Directory of African Wetlands. Hrsg.: IUCN. 1992, ISBN 2-88032-949-3, S.199–210 (englisch, iucn.org [PDF; 12,9MB; abgerufen am 4. Februar 2024]).
↑ abcdefghijklmnR. H. Hughes & J. S. Hughes: A Directory of African Wetlands. Hrsg.: IUCN. 1992, ISBN 2-88032-949-3, S.199–210 (englisch, iucn.org [PDF; 12,9MB; abgerufen am 4. Februar 2024]).
↑ abcdefghijklmnA. Lejeune und V. Frank: Distribution of Lutra maculicollis in Rwanda : ecological constraints. In: IUCN Otter Specialist Group Bulletin. März 1990, S.8–16 (englisch, iucnosgbull.org [PDF; 966kB; abgerufen am 3. Februar 2024]).
↑M. Isumbisho, P. Petit, J.B. Gashagaza, J. Moreau: The feeding habit of the Cyprinidae Rastrineobola argentea in its new habitat, lakes Bulera and Ruhondo, two Rwandan lakes (Eastern Africa). In: Knowledge and Management of Aquatic Ecosystems. Band403, Nr.4, 2011, doi:10.1051/kmae/2011044 (englisch).
↑ abcdRepublic of Rwanda. Ministry of Lands Resettlement and Environment (Hrsg.): National strategy and action plan for the conversation of Biodiversity in Rwanda. April 2003, S.14–15 (englisch, fao.org [PDF; 287kB]).
↑Edovia Dufatanye Umwali, Alishir Kurban, Alain Isabwe, Richard Mind’je, Hossein Azadi, Zengkun Guo, Madeleine Udahogora, Anathalie Nyirarwasa, Jeanine Umuhoza, Vincent Nzabarinda, Aboubakar Gasirabo & Gulnur Sabirhazi: Spatio-seasonal variation of water quality influenced by land use and land cover in Lake Muhazi. In: Scientific Reports. Band11, Nr.17376, 2021, doi:10.1038/s41598-021-96633-9 (englisch).