Liste griechischer Phrasen/IotaἸατρέ, θεράπευσον σεαυτόν·
Aufforderung aus dem Evangelium nach Lukas, wo von Jesu Lehrtätigkeit berichtet wird:[1]
Der Evangelist Lukas war selbst Arzt von Beruf und gilt als der Schutzpatron der Ärzte (sowie der Maler). ἰδιώτης
Ein idiōtēs war in der Antike ein Mensch, der Privates nicht von Öffentlichem trennte, wie Handwerker und Händler oder jemand, dem das Politische untersagt war, wie Frauen und Sklaven. Später wurde der Begriff auf Laien oder Personen mit einem geringen Bildungsgrad angewandt. Erst in der Neuzeit wandelte sich der Begriff „Idiot“ zu einem Schimpfwort. Ein Idiotikon ist ein Wörterbuch, das mundartliche, dialektale, soziolektale oder fachsprachliche Ausdrücke erläutert. Ἰδοὺ ὁ ἄνθρωπος
„Seht, welch ein Mensch!“, lateinisch Ecce homo, waren die Worte, mit denen nach der Schilderung des Johannesevangeliums der römische Statthalter Pontius Pilatus der Bevölkerung von Jerusalem den gefolterten und mit einer Dornenkrone gekrönten Gefangenen Jesus von Nazaret übergab, weil er keinen Grund für dessen Verurteilung sah:[2][3]
Das Motiv des leidenden Jesus, der den Betrachter oft anzuschauen scheint und somit eine Identifikation mit dem Passionsgeschehen ermöglicht, kam im späten Mittelalter auf. Ἰδοῦ Ῥόδος, καὶ ἀποπήδησον.
Eine weitere Fassung lautet:
Aus den Fabeln des Äsop (33,1-3): Aufforderung an einen Fünfkämpfer, der damit prahlte, wie weit er auf Rhodos gesprungen sei. Als seine Gesprächspartner genug von seiner Prahlerei hatten, forderten sie ihn auf, das Geleistete hier und jetzt zu wiederholen. Die Bedeutung ist „Beweise durch Taten, was du vorgibst zu können.“ Neugriechisch heißt es: „Ιδού η Ρόδος, ηδού και το πήδημα.“ („Idoú i Ródos, idoú ke to pídima.“) ἱερὰ νόσος
Antike Bezeichnungen für die Epilepsie, wie sie sich bei Heraklit und Herodot finden, was wohl das Ungewöhnliche dieser Erkrankung charakterisieren sollte, für die man keine Erklärung finden konnte. Eine weitere Erklärung für diese Namensgebung kann sein, dass das Gehirn als Ursprungsort des Leidens als heilig betrachtet wurde. Der Name Epilepsie (ἐπίληψις epilēpsis) bedeutet „Anfall“ und wurde von den antiken Medizinschriftstellern vor allem zur Bezeichnung eines von Zeit zu Zeit auftretenden Anfalls verwendet. Der antike Arzt Hippokrates von Kos überschreibt seine Abhandlung über die Epilepsie mit dem vermutlich polemisch gemeinten Titel Über die heilige Krankheit. In dieser Abhandlung wendet er sich dagegen, die Epilepsie als heiliger als andere Krankheiten anzusehen. Erstmals wird das Gehirn als Ursprungsort lokalisiert und eine naturalistische Sicht tritt an die Stelle der früheren religiösen Betrachtung. Trotzdem hat sich der Begriff heilige Krankheit über die Jahrhunderte gehalten. Sicher hat das Geheimnisvolle, das die Krankheit im Mittelalter umgab, wesentlich dazu beigetragen. Der Name Herakles-Krankheit für die Epilepsie ist ebenfalls seit mehr als 2000 Jahren belegt. Als Hintergrund für diese Bezeichnung gilt, dass der Halbgott Herakles angeblich an Epilepsie gelitten habe und im Wahn seine Frau Megara und seine drei Söhne erschlagen habe.
Beschrieben wird dies in einer Szene aus dem Drama Der Wahnsinn des Herakles des Dichters Euripides:[4] Iris: Doch nun er ausrang, was Eurystheus ihm gebot, Beim Entsühnungsritual für die Tötung des Lykos wird Herakles von Lyssa, dem Wahnsinn, befallen und ermordet – im Glauben, bei Eurystheus zu sein und sich an diesem rächen zu können – seine eigene Familie. Erst als er sich gegen Amphitryon wendet, erscheint die Göttin Athene und wirft ihm einen Stein an die Brust, woraufhin er in tiefen Schlaf fällt. Andere lateinische Bezeichnungen für diese Krankheit sind zum Teil sehr aufschlussreich:[5]
ἱερὸς γάμος
Bei der Hierogamie (ἱερογαμία hierogamía) handelt es sich um einen religiösen Ritus, der von zentraler Bedeutung in den Religionen der bronzezeitlichen Kulturen des Orients und Europas war. Dabei bildet die ursprünglich mythologische geschlechtliche Vereinigung eines göttlichen Paares den Hintergrund. Sie wird in der religiösen Sphäre stellvertretend durch die als Gottvertreter auf Erden angesehenen Herrscher und eine Priesterin nachvollzogen. Heilige Jungfrauen waren die Vestalinnen und die Priesterinnen der Aphrodite. Neben diesem Jungfrauenideal wurde aber eventuell auch die Tempelprostitution ausgeübt. Die heilige Ehe zwischen Zeus und Hera ist eine Ehe zwischen Geschwistern. ΙΗΣ
Das Christusmonogramm IHS leitet sich von der Transliteration der ersten drei Buchstaben des griechischen Namen Jesu, Iota–Eta–Sigma ab. Bis circa 1450 wurden in Bibeln und Urkunden die Namen Jesus und Christus und andere „Nomina sacra“ praktisch nie ausgeschrieben. Verwendet wird diese Kurzform im Spätmittelalter. Der Bußprediger Bernhardin von Siena (1380–1444) predigte nicht nur über den Namen Jesu, sondern verwendete eine sogenannte Namen-Jesu-Tafel zur Predigt. Papst Martin V. verbot zunächst die Praxis der Namen-Jesu-Tafel, nachdem Gerüchte kursierten, Bernhardin verwende ein Amulett. Im Jahre 1425 musste sich Bernhardin vor dem Papst verantworten. Es gelang ihm, sich vor dem Papst und 62 Theologen zu verteidigen. Der Papst erlaubte hernach die Namen-Jesu-Verehrung sowie die Namen-Jesu-Tafel. Die populärste Verwendung des Christusmonogramms erfolgte durch die Gesellschaft Jesu. Das Monogramm findet sich auch häufig als Ornament an Kirchen oder auf der liturgischen Kleidung in der römisch-katholischen Kirche. Eine volkstümliche Deutung für IHS ist im Deutschen „Jesus, Heiland, Seligmacher“. Verbreitet ist auch die lateinische Lesart „Iesus Hominum Salvator“ („Jesus, Erlöser der Menschen“). Siehe auch: ΧΡ („Chi-Rho“). Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος ὁ Βασιλεὺς τῶν Ἰουδαίων
Kreuzesinschrift über dem Haupt Jesu, die der römische Statthalter Pontius Pilatus gegen den Willen der jüdischen Schriftgelehrten anbringen ließ, die sich daran störten, dass Jesus darauf als „König der Juden“ bezeichnet wurde:[6][3]
Maßgeblich für die Tradition des Christentums wurde die spätere in Latein übersetzte Textfassung: „Iesus Nazarenus Rex Iudæorum“, deren Abkürzung INRI auf vielen Kruzifixen zu sehen ist.
König der Juden war ein Titel, in dem ein Unterton von Aufruhr mitschwang. Ἰησοῦς Χριστὸς Θεοῦ Υἱὸς Σωτήρ
Das Akronym ΙΧΘΥΣ ICHThYS mit der Bedeutung „Fisch“ war einer mündlich tradierten Version zufolge ein unauffälliges christliches Erkennungszeichen der Urchristen. Das griechische Wort für Fisch ἰχθύς [ ] (ichthýs) enthält ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis: ΙΗΣΟΥΣ – Iēsoûs „Jesus“ Das (I·Ch·Th·Y·S-)Symbol besteht aus zwei gekrümmten Linien, die einen Fisch darstellen. Historisch nicht belegt ist die Auffassung, dass es schon von den ersten Urchristen als Erkennungszeichen benutzt wurde: Eine Person zeichnete einen Bogen in den Sand, die andere vollendete das Symbol mit dem Gegenbogen und zeigte sich damit als Christ. Der Kirchenschriftsteller Tertullian beschreibt in seiner Lehre von der Taufe nicht nur Christus als Ichthys, sondern auch die Christen als „Fischlein“, denen nur dann wohl sei, wenn sie im (Tauf-)Wasser blieben.[7] Ἰλιὰς κακῶν
Zitat aus der Sprichwörtersammlung Adagia des Erasmus von Rotterdam. Der Barock-Schriftsteller Peter Lauremberg erklärt den Begriff folgendermaßen:[8]
ἵνα γεμισθῇ ὁ οἶκός μου.
In Jesu Gleichnis vom großen Gastmahl beauftragt ein zorniger Gastgeber seine Diener auf die Straße zu gehen und Passanten zu seinem Fest einzuladen, weil die Geladenen – unter den verschiedensten Vorwänden – nicht gekommen sind:[9][10]
Das lateinische Compelle intrare („Nötige [sie] hereinzukommen!“, griechisch ἀνάγκασον εἰσελθεῖν anankason eiselthein) war ein Grundsatz der Inquisition, der auf die Schriften des Kirchenlehrers Augustinus von Hippo zurückgeht. Die Befürworter der Inquisition sahen es als einen Akt christlicher Nächstenliebe, einem Abtrünnigen den rechten Weg zu zeigen, notfalls auch unter Zwang. Ἵνα μαθὼν αὐτὸ ἀποθάνω.
Solon von Athen, einer der Sieben Weisen, hörte seinen Neffen ein Lied der Dichterin Sappho von Lesbos singen und war so begeistert, dass er den Jungen aufforderte, ihm das Gedicht beizubringen. Auf die Frage, warum er sich in seinem Alter diese Mühe mache, erwiderte er:[11]
Das berühmteste Gedicht, das der Sappho zugeschrieben wird, beginnt mit den Worten „Δέδυκε μὲν ἀ σελάννα καὶ Πληΐαδες“ („Untergegangen sind schon der Mond und die Plejaden.“). Ἴομεν ἐς Σαλαμῖνα μαχησόμενοι περὶ νήσου.
Mit diesen Worten gelang es Solon, seine Mitbürger zur Wiederaufnahme des Kampfes um die Attika vorgelagerte strategisch wichtige Insel Salamis zu bewegen, die vom rivalisierenden Megara okkupiert worden war. Die Athener hatten von den verlustreichen Kämpfe genug und verboten es, bei Todesstrafe, noch einen Feldzug gegen Salamis zu beantragen. In dieser Situation stürmte Solon auf den Marktplatz und trug diese Elegie vor, in der er die Athener zum Kampf aufrief:[12]
Solon erschien hierauf in der Rolle eines Wahnsinnigen, sang vom Stein des Herolds herab die von ihm verfertigte Elegie: „Salamis“ und vermittelte dadurch die Botschaft:
Schließlich wurde Salamis durch Verträge mit Megara Athen wieder einverleibt. Ἰουδαίοις μὲν σκάνδαλον, Ἕλλησι δὲ μωρίαν
Im 1. Brief an die Korinther schreibt Paulus von Tarsus in der katholischen Lesung des Neuen Testaments:[13][14]
In orthodoxen Lesungen heißt es dagegen:[15]
Die Juden forderten Zeichen, die Griechen suchten Weisheit. Beides bekamen sie von den Urchristen nicht, die die Botschaft vom gekreuzigten Jesus verkündeten. Wenn ein allmächtiger Gott seinem Sohn am Kreuz erniedrigen ließ, widersprach das den geläufigen Vorstellungen von Macht und Herrlichkeit Gottes. Vollends als absurd empfanden es die Zeitgenossen, wenn diese Leidensgeschichte auch noch als Heilsgeschehen bezeichnet wurde. Bis ins 3. Jahrhundert wurde das Kreuz als Spottsymbol verwendet. Die erste christlich konnotierte Darstellung des Kreuzes, das Alexamenos-Graffito, ist ein Spottkreuz. Die um das Jahre 200 bis 250 entstandene Kritzelei zeigt einen Mann mit einem Eselskopf am Kreuz und davor eine Person mit betend erhobener Hand. Die Schrift unter dem Graffito bedeutet: ΑΛΕΞΑΜΕΝΟΣ ΣΕΒΕΤΕ ΘΕΟΝ Alexamenos sebete theon. (∗)„Alexamenos betet seinen Gott an.“ (∗) In klassischem Griechisch müsste es σέβεται sebetai heißen. Nach damals weit verbreiteter Vorstellung verehrten die Juden einen Gott in der Gestalt eines Esels.[16] Alexamenos war demnach ein Christ, der dafür verspottet wurde, weil er den Gott der Juden als Gekreuzigten verehrte.[17] Ἱπποκράτους ὅρκος
Der Anfang der Eidesformel lautet folgendermaßen:
Ἱππου μὲν ἀρετὴν ἐν πολέμῳ …
Dieses altgriechische Sprichwort steht im Zusammenhang mit dem Wort des Dichters Euripides:
Der Sinn ist – wie auch im Griechischen:
Ἰσθμόν δὲ μὴ πυργούτε μήδ’ ορύσσετε.
Rat des Orakels von Delphi, am Isthmus von Korinth keinen Kanal zu bauen. Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in seiner Sprichwörtersammlung Adagia:[18]
Auch Herodot erzählt im ersten Buch seiner Historien, dass die Knidier die Landenge durchstechen wollten, um aus ihrem Land eine Insel zu machen; doch seien den Arbeitern Steine in die Augen gesprungen, so dass man das Orakel von Delphi um Rat gefragt habe und die folgenden Antwort erhielt:[18]
Eine weitere lateinische Phrase dazu ist: „Isthmum perfodere“ (den Isthmus durchstechen). Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der schmalsten Stelle (circa 6,4 Kilometer) der Kanal von Korinth gebaut. Ἴσον τοι κυάμους τε φαγεῖν κεφαλάς τε τοκήων.
Begründung des Bohnen-Tabus der Pythagoreer, wie es Ioannes Lydos zitiert.[19] Der Grund des Bohnenverbots war schon in der Antike unbekannt. Gelegentlich wurde ein gesundheitlicher Grund angedeutet, aber meist ging man davon aus, dass es ein religiöses Tabu war. Es wurde sogar angenommen, das Verbot sei so umfassend gewesen, dass es auch bloße Berührung einer Bohnenpflanze absolut untersagte. Daher entstanden Legenden, wonach der vor Verfolgern fliehende Pythagoras eher den Tod in Kauf nahmen, als ein Bohnenfeld zu durchqueren. Die Ägypter aßen keine Bohnen und ihre Priester durften sie nicht einmal sehen. Es wird angenommen, dass das Bohnenverbot auf Pythagoras selbst zurückzuführen ist. Ob das Motiv dafür ausschließlich mythisch-religiös oder auch diätetisch war, ist bis heute nicht geklärt. Ein Zusammenhang mit dem Favismus, einer erblichen Enzymkrankheit, bei welcher der Genuss von Ackerbohnen gesundheitsgefährlich ist, ist spekulativ. Als Begründung galt, dass eine in ein Grab gelegte und 40 Tage lang mit Dung bedeckte Bohne menschliche Gestalt annehme. Zu den anderen Verboten des Pythagoras gehörte es, einen Schritt über die Stange zu machen, Umgefallenes aufzuheben oder einen weißen Hahn anzufassen. Ισχύς μου η Αγάπη του Λαού.
Dies war die Wappendevise des Königreichs Griechenland (Βασίλειον της Ελλάδος Vasilion tis Ellados) unter der Herrschaft der Familie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, die 1863 auf den dänischen und zeitgleich auf den griechischen Thron kamen. Sie lösten damit die Wittelsbacher als Könige von Griechenland ab. Georg I. war der zweite Sohn von Christian IX. von Dänemark und wurde am 30. März 1863 zum König von Griechenland gewählt. Er folgte dem Wittelsbacher–König Otto I., dessen Herrschaft 1862 durch einen Aufstand beendet wurde. Nach dem Fall Ottos wurde ein neues Wappen geschaffen, das dem Wappen der dänischen Königsfamilie ähnelte. In der Mitte des Wappens befindet sich ein Schild mit dem griechischen weißen Kreuz auf blauem Hintergrund. In der Mitte des Kreuzes liegt ein Schild mit dem Wappen der Familie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Darüber befindet sich eine Königskrone. Gestützt wird das Wappen durch Herakles-Figuren. Das blaue Schriftband unten trägt das Motto des Königshauses in Versalien: ΙΣΧΥΣ ΜΟΥ Η ΑΓΑΠΗ ΤΟΥ ΛΑΟΥ ISChYS MOU I AGAPI TOU LAOU. Das Wappen und der Wappenspruch erschienen auf Münzen des Königreichs Griechenland von 1863 bis 1973, mit einer Unterbrechung durch die Griechische Republik von 1924 bis 1935 und ist weiterhin das Emblem des griechischen Königshauses im Exil. Ἰχθὺν νήχεσθαι διδάσκεις.
Inbegriff für etwas völlig Unnötiges. Es gibt auch die Version des Humanisten Erasmus von Rotterdam „Delphinum natare doces“ („Du lehrst einen Delphin schwimmen“), bei der der Fisch durch einen Delfin ersetzt wird:
Für Erasmus ist der Delphin das schnellste von allen Lebewesen, das den Fischen weit überlegen ist:[18]
Bewundernd fügt Erasmus noch hinzu:
Ἰχθὺς ἐκ τῆς κεφαλῆς ὄζειν ἄρχεται.
Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in seiner Sprichwörtersammlung Adagia:[18]
Der Hintergrund für dieses Sprichwort ist, dass sich alle wesentlichen Organe des Fisches direkt hinter dem Kopf befinden und bis etwa zur Hälfte des Körpers reichen. Bei einem toten Fisch zersetzen sich diese Organe zuerst. Ἰχώρ, οἷός πέρ τε ῥέει μακάρεσσι θεοῖσιν.
Dieses Zitat aus der Ilias des Homer[20] gebrauchte Alexander der Große, den manche schon zu Lebzeiten als Gott sahen, als er durch einen Pfeil verwundet wurde. Er sagte zu seinen Leuten:[21]
Ichor ist das Blut der Götter. Es soll goldfarben oder auch durchsichtig sein und sich durch die Ambrosia, die Nahrung der Götter, bilden.[22][23] Bei Homer ist es ein blutähnlicher Saft. Dies wird deutlich bei den verwundeten Göttern, die an der Schlacht um Troja teilnahmen. Dort heißt es in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß an der Stelle, an der geschildert wird, wie die Göttin Aphrodite verwundet wird, als sie versucht, persönlich einzugreifen, um ihren Sohn Aeneas zu retten:[24] Nah am Gelenk in der Fläche: da rann ihr unsterbliches Blut hin, Vor Schmerz verließ Aphrodite ihren Sohn und stieg zum Olymp empor. Statt ihrer schirmte Apollon Aeneas ab und rief dem wild andringenden Diomedes zu, dass er sich nicht mit Göttern in einen Kampf einlassen solle. Jetzt erst erkannte dieser den Gott und ließ vom Kampf ab. Siehe auch: νέκταρ καὶ ἀμβροσία („Nektar und Ambrosia“). Ἰωάννης ἐστὶ τὸ ὄνομα αὐτοῦ·
In der Geburtsgeschichte des Täufers Johannes kündigt der Erzengel Gabriel dem alten Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an, den er Johannes („Der Herr ist gnädig“) nennen soll. Weil er dem Engel nicht glaubt, wird Zacharias stumm. Erst als seine Frau zur Beschneidungsfeier des Kindes erklärt, der Junge werde Johannes heißen, und Zacharias dies bestätigt, indem er obigen Satz auf eine Tafel schreibt, bekommt er seine Stimme zurück:[25][26]
Der lateinische Spruch ist auch der Wahlspruch der karibischen Insel Puerto Rico. ἰῶτα ἓν ἢ μία κεραία
Das Iota (Ι, ι) ist der 9. und kleinste Buchstabe des griechischen Alphabets, wird aber im Neuen Testament ausdrücklich erwähnt. Im Evangelium nach Matthäus sagt Jesus:[27][28]
Der Sinn ist, weder der kleinste Buchstabe noch auch das kleinste Teilchen eines solchen dürfe geändert werden. Das Iota spielte auch eine wichtige Rolle im so genannten Arianischen Streit, bei dem es um das Verhältnis von Gott Vater und Jesus Christus ging, wobei sich die vertretenen Positionen – pointiert formuliert – nur durch ein Iota unterschieden: Auf dem ersten Konzil von Nicäa wurde im Jahr 325 entschieden, dass Jesus und Gott Vater wesensgleich (ὁμοούσιος homoousios) seien, und nicht nur wesensähnlich (ὁμοιούσιος homoiousios), wie die Arianer behaupteten. Siehe dazu auch ὁμοούσιος – ὁμοιούσιος (homoousios – homoiousios). Einzelnachweise
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