Liste der russischen Botschafter in FrankreichListe der russischen und sowjetischen Botschafter in Frankreich. GeschichteDer erste ständige Gesandte des Russischen Reichs am französischen Hof wurde im Jahr 1717 akkreditiert. Die Einrichtung ständiger Gesandtschaften für Russland ging von dem Bestreben Peters des Großen aus, sein Land für und nach dem „Europa der Aufklärung“ zu öffnen. Auf den Erfahrungen aus der Großen Gesandtschaft (1697–1698) aufbauend, erweiterte er sein bei Regierungsbeginn nur auf die direkten Nachbarn (Schweden, Polen und Türkei) ausgerichtetes diplomatisches Netzwerk auf ganz Europa. Nach Österreich-Habsburg, dem Vereinigten Königreich und einer Reihe ausgewählter, mittlerer und kleinerer Höfe und Republiken, bildete die Gesandtschaft in Frankreich in etwa das letzte Puzzleteil.[1][2] Peter der Große bestellte als ersten Gesandten den seit 1711 in seinen Diensten stehenden, vormals sachsen-gothaischen Hof- und Regierungsrat Freiherr von Schleinitz (1661–1747) zur Audienz bei König Ludwig XV., welcher diesen im August 1717 zur Überreichung seines Beglaubigungsschreiben empfing und im Amt annahm.[1][2][3] Im „Konzert der Großmächte“ des 18. und 19. Jahrhunderts erfuhr die russische Botschaft regelmäßige Abbrüche und Wiederaufnahmen diplomatischer Beziehungen: 1733–1738 infolge des Polnischen Erbfolgekriegs, 1748–1756 infolge des Friedens von Aachen, 1804–1807 infolge des Dritten Koalitionskriegs, 1812–1814 infolge des Russlandfeldzugs, 1854–1856 infolge des Krimkriegs, und schließlich das Ende des Zarenreichs 1917 infolge der Oktoberrevolution.[1] 1924 wurden Beziehungen zur Sowjetunion aufgenommen; nach dem Zerfall der Sowjetunion erfolgte 1992 ein gleitender Wechsel ohne Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen zur Russischen Föderation. 1861, d. h. während der Amtszeit von Graf Kisseljow, wurde im 8. Pariser Arrondissement die Alexander-Newski-Kathedrale, Sitz des Exarchats der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa, eingeweiht. Gut zwei Jahre später, d. h. während der Amtszeit von Freiherr von Budberg-Bönninghausen, wurde das Hôtel d’Estrées als Residenz des Botschafters erworben. Das 1713 vom französischen Hofarchitekten Robert de Cotte für die Witwe des Herzogs von Estrées erbaute Hôtel particulier liegt im Quartier Saint-Thomas-d’Aquin des 7. Pariser Arrondissements, unweit des Quai d’Orsay. Missionschefs
Botschafter des Russischen Reichs1717: Aufnahme diplomatischer Beziehungen
1732 bis 1738: Unterbrechung der Beziehungen
1748 bis 1756: Unterbrechung der Beziehungen
1804 bis 1807: Unterbrechung der Beziehungen
1812 bis 1814: Unterbrechung der Beziehungen
1854 bis 1856: Unterbrechung der Beziehungen
1917: Ende der Beziehungen Botschafter der Sowjetunion1924: Aufnahme diplomatischer Beziehungen
1941 bis 1944: Unterbrechung der Beziehungen
Botschafter der Russischen Föderation
WeblinksCommons: Russische Botschafter in Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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