In der Liste der Kulturdenkmale in Wüstenrot sind Bau- und Kunstdenkmale der Gemeinde Wüstenrot verzeichnet, die im „Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale und der zu prüfenden Objekte“ des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg verzeichnet sind. Dieses Verzeichnis ist nicht öffentlich und kann nur bei „berechtigtem Interesse“ eingesehen werden. Die folgende Liste ist daher nicht vollständig.
Kirchenneubau von 1981 an der Stelle einer älteren Kirche, die aus einem 1857 umgebauten Schul- und Rathaus entstanden war. Vom Vorgängerbau hat man zwei Glasfenster von 1957 von W. Scheib sowie eine bei Joh. Georg Lösch in Morsbach 1783 gegossene Glocke übernommen. Die alte Glocke wurde bei einem Brand 2002 beschädigt und befindet sich seitdem neben dem Glockenturm.[1]
Zweigeschossiger Fachwerkbau auf massivem Sockel, mit nördlichem, auf Holzsäulen gestütztem Vorbau zur Alten Straße hin. Seitdem die Straßenführung 1853 verändert wurde, ist das Haus nach Süden hin orientiert.[1]
Brunnen
Finsterrot, Alte Straße (gegenüber Haus Nr. 7) (Karte)
1731/56
Steinerner Galgenbrunnen, bekrönt mit dem Wappen derer von Olnhausen, am Aufsatzrand bezeichnet 1731, am Schlussstein bezeichnet 1756.[1]
Rechteckbau mit dreiseitigem Ostschluss, der 1613 durch Umbau einer älteren Kapelle von 1433 entstand. Ihre heutige Gestalt mit Elementen des Jugendstils erhielt die Kirche durch einen Umbau von 1914/15.[1]
Traufseitig auf der Stadtmauer aufsitzendes zweigeschossiges Gebäude mit Halbwalmdach und Zwerchhaus. Das Gebäude wurde 1825 als Schulhaus erbaut und 1912 zum Rathaus umgebaut, wobei damals auch das Zwerchhaus angefügt wurde. Das Haus ist seit 1989 in Privatbesitz und wurde 1990/94 saniert.[1][2]
Hochmittelalterliche Burg, 1302 erstmals erwähnt, 1441 geschleift, 1464 wiederaufgebaut. In der Burg zur Bergseite durch eine von einem Halsgraben abgeschnittene Vorburg geschützten Kernburg sind noch hochmittelalterliche Buckelquader verbaut. Ihre heutige Form erhielt die Burg durch Baumaßnahmen des 16. und des 18. Jhds. Die Freiherren von Gemmingen hatten ab etwa 1500 Besitzanteile in Maienfels und konnten die Burg im 18. Jahrhundert ganz erwerben, die Anlage befindet sich bis heute im Familienbesitz.[1]
Wurde als Ersatz für das 1912 zum Rathaus umgebauten alte Schulhaus erbaut und diente als Schulgebäude für die Orte Maienfels und Brettach. Seit 1981 in Privatbesitz.[1][2]
Einhaus mit verputztem Fachwerk-Obergeschoss auf gemauertem Sockel. An einem Türsturz bezeichnet 1851, das separate Back- und Waschhaus ist am Türsturz bezeichnet 1876.[1]
Jägerhaus
Kreuzle, Bretzfelder Straße 1–3
1761/1810
Ehemaliges Forsthaus der Freiherren von Gemmingen mit Zehntscheuer. Zweigeschossiger Bau mit massivem Sockel, Krüppelwalmdach und Dachreiter. Nordöstlich an das Gebäude ist im rechten Winkel die Zehntscheuer von 1784 angebaut.[1]
Erbaut 1862/63 nach Plänen von Albert Barth. Die Kirche ist sowohl innen wie außen im Wesentlichen noch in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten.[1][3] Geschützt nach § 2 DSchG
Seit der Anlage 1860 mehrfach erweitert. Bemerkenswerte Objekte sind das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs von 1928 sowie der beim Bau der Neuhüttener Kirche 1863 herabgestürzte Schlussstein der Kirche, der den Maurer Johann Karl Wieland erschlagen hat und danach dessen Grabstein wurde.[1]
Das verputzte Fachwerkhaus eines größeren bäuerlichen Anwesens ist ein erhaltenswertes Gebäude. Daneben ist die Hofpflasterung als Beispiel für eine selten erhaltene historische Hofpflasterung hervorzuheben.[3]
Zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit massivem Sockel, Satteldach und Doppelzwerchhaus. Erbaut 1782 als Hütthaus, 1807 an den Löwenwirt verkauft und 1898 zu seiner heutigen Gestalt erweitert.[1]
Zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach, nicht unterkellert. Am Haus befindet sich die so genannte Hungertafel, die die Preissteigerung von 1772 bis 1817 aufzeigt.[1]
Mit staatlicher Unterstützung 1850 als Steingutfabrik eröffnet, später dann mechanische Weberei, um 1900 als Luftkurhaus genutzt, von 1906 an längere Zeit Zigarrenfabrik, ab 1951 Möbellager und seit 1975 in Privatbesitz. Neben dem zweigeschossigen Hauptgebäude in Fachwerkbauweise mit Satteldach und zwerchhausartigem dreigeschossigen Mittelflügel sind mehrere in ähnlicher Bauart errichtete Nebengebäude (Stallgebäude, Portierhaus, Teehaus, Tabaktrockenturm) erhalten.[1]
Zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, verschindeltem Fachwerkaufbau und Krüppelwalmdach. 1994 renoviert nach Plänen des Heilbronner Architekten Lothar Kohler. Der Vorgängerbau war das Geburtshaus des Nervenarztes Ernst Kretschmer (1888–1964).[1]
Zweigeschossiger Fachwerkbau mit Halbwalmdach und Dachreiter, erbaut 1780 als Schul- und Rathaus. 1997/98 umfassend saniert, wobei das konstruktive Fachwerk seine ursprüngliche weiße Fassung erhielt. Das Gebäude wird als Bürgerhaus und Museum genutzt.[1][2]
Stammhaus der Wüstenrot Bausparkasse. Im Kern aus dem 18. Jh., in der Mitte des 19. Jhds. aufgestockt und straßenseitig verklinkert. Das Gebäude wurde 1995/96 renoviert.[1]
Nach Plänen des Stuttgarter Architekten Gustav Daucher 1926/27 erbautes Holzhaus für den Bausparkassengründer Georg Kropp, der in diesem Haus 1943 auch verstarb.[1]
Als bemerkenswerte Grabdenkmale gelten die Geroldssäule für den Stabs-Amtmann in Böhringsweiler, Gottlob Gerold (1748–1814), und das als Ehrengrab unterhaltene Familiengrab des Bausparkassen-Gründers Georg Kropp (1865–1943).[1]
Silberstollen „Soldatenglück“ und „Unverhofftes Glück“
Wüstenrot, Gewann Pfaffenklinge
1722
Überreste erfolgloser Grabungen nach Silber zwischen Wüstenrot und Stangenbach.[1]
Christoph Seeger: Katalog der Baudenkmale in Wüstenrot in: Wüstenrot. Geschichte einer Gemeinde im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Wüstenrot 1999, S. 231–244.