Die Bischofsliste, die mit dem angeblichen Apostelschüler Crescens beginnt, ist eine spätere Fälschung.
Name
von
bis
Crescens
80
103
Marinus I.
103
109
Crescentius
109
127
Cyriacus
127
141
Hilarius
141
161
Martin I.
161
175
Celsus
175
197
Lucius
197
207
Gotthard
207
222
Sophron
222
230
Heriger I.
230
234
Ruther
234
254
Avitus
254
276
Ignatius
276
289
Dionysius
289
309
Ruprecht I.
309
321
Adalhard
321
323 oder 325
Lucius Annaeus
325 oder 331
343 oder 350
Bischöfe nach frühmittelalterlichen Bischofslisten (350–745)
Die Namen der frühesten Bischöfe der Mainzer Kirche liegen teilweise im Dunkeln. Obwohl spätestens 368 von einem Bischof von Mainz ausgegangen werden kann,[1] sind Namen nur vereinzelt sicher überliefert, zudem liegen gleich zehn Bischofslisten vor.[2] Die älteste Bischofsliste stammt aus den Fuldaer Totenannalen des 10. Jahrhunderts, die in einem Münchener Codex des 19. Jahrhunderts überliefert sind.[3] Diese Liste beginnt mit Aureus. Im Codex Bernensis Nr. 378 wurde die Liste durch vier Namen erweitert.[4] Der Codex stammt aus dem 10. Jahrhundert, wobei die Änderung bisweilen auch auf das 11. Jahrhundert datiert wird. Eine letztgültige Sicherheit über deren Authentizität ist aber nicht gegeben.[5] Ohne jeden Nachweis ist das Wirken des angeblichen Paulusschülers Crescens als Bischof in Mainz, der daher mit Sicherheit als Legende anzusehen ist.
Name
von
bis
Erläuterung
Crescens
Angeblicher Paulusschüler, erst im 12. Jahrhundert zur Liste hinzugefügt, um die Ursprünge der Mainzer Kirche zurückzudatieren (vgl. obige Liste „Legendäre Bischöfe“).
Der Name Theomast/ Theonestus fehlt in den Bischofslisten, ist aber in anderen Quellen überliefert. Möglicherweise leitete er anstelle des 406 vertriebenen Aureus die Mainzer Kirche.
Der Erzbischof von Mainz war spätestens seit dem 13. Jahrhundert einer der Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich mit territorialer Gewalt im zugehörigen Erzstift Mainz. Zusätzlich ist eine Spalte für Wappenbild und Blasonierung eingefügt, da es seit dem Spätmittelalter Wappenschilde gab und hier die Herkunft des Mainzer Rades liegt. Die folgenden Personen waren Erzbischöfe von Mainz:
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 ebenfalls geviert in Rot mit silbernen goldgezinntem Turm und Gold mit schwarzer Henne auf einem schwarzen Berg
Kleines Wappen: geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Silber ein rot-goldener Adler mit Kleestängel auf der Brust Großes Wappen: siehe Albrecht von Brandenburg#Wappen
geviert, Feld 1 und 4 das Mainzer Rad und in Feld 2 und 3 ebenfalls geviert das Stammwappen der Herren von Cronberg (Feld 1: In Rot eine goldene Krone, Feld 2 und 3: In Silber vier (2:2) blaue Eisenhütlein, Feld 4: Rot).
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem gevierten Mittelschild. Dieses zeigt im Silber und Blau geteiltem Feld das Stammwappen der Familie Greiffenclau zu Vollraths, ein goldenes Glevenrad (ein außen sternförmig mit acht goldenen Lilienzeptern besteckter silberner Ring) im silbern-blau geteiltem Feld. Das vermehrte Wappen zeigt zusätzlich den silbernen Schräglinksbalken in schwarzem Feld der Herrschaft Ippelbrunn.
einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere Feld in Rot einen drei silberne Spitzen, darunter in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräggelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und das fünfte Feld wie das 2. Das Mittelfeld zeigt in Rot einen laufenden goldenen Löwen über drei silbernen Spitzen. Im 6. Feld in Blau eine Knechtsfahne schräglinks in rot-silber geviert.
einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere Feld und im 6. Feld in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, Das zweite Feld zeigt in Rot eine silberne zweitürmige Burg, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und das fünfte Feld in Blau ein silbernes Kreuz. Das Mittelfeld zeigt in Silber drei silbernen Muscheln (2:1) gestellt
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Hochstift Worms) begleitet, das Mittelschild ist blau mit silbernem Pfahl.
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz einen silbernen Schlüssel schräglinksgelegt und von (4:4) goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet, das Mittelschild ist geviert und zeigt in Rot für das Feld 1 und 4 einen Zickzackbalken in schrägrechts und in 2 und 4 drei goldene Hifthörner (2:1) in Rot und ist mit einem Herzschild belegt. Das Herzschild zeigt in Silber drei silbernen Muscheln (2:1) gestellt.
einmal geteilt und zweimal gespalten zeigt das vordere obere und sechste Feld in Gold einen schwarzen Löwen der mit einem silbernen Schrägbalken belegt ist, darunter in Blau silberne Rauten 2:1 gestellt, die ein silberner Balken trennt, im geteilten Pfahl je ein Mainzer Rad und im fünften roten Feld sind als Dreipass drei Schildlein angeordnet. Das Mittelfeld zeigt in Rot einen laufenden goldenen Löwen über drei silbernen Spitzen.
Neben den anderen Elementen ist auf einem Mittelschild in Gold ein schwarzer Adler silbern bewehrt und mit einem Herzschild, welches das Mainzer Rad zeigt belegt.
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem blauen Mittelschild mit einer springenden Bracke mit Halsband.
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem silbernen Mittelschild mit einem roten Wyvern
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) begleitet (Hochstift – Bistum Worms) begleitet wird, überdeckt wird alles von einem goldenen Mittelschild mit einem schwarzen silberbewehrten Adler auf dem ein geviertes Herzschild liegt und im roten Feld zwei silberne Balken zeigt, während das andere blaue Feld ledig ist. Unter dem Mittelschild ist ein schmalsilbergebordetes schwarzes Kreuz mit einem goldenen Gleven gelegt
Der Schild ist geteilt und gespalten und zeigt in Feld 1 und 4, auf rotem Grund ein silbernes, sechsspeichiges Rad, das Mainzer Rad (Erzstift Mainz), Feld 2, in Schwarz ein schräg aufwärts gerichteten silbernen Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von goldenen Kreuzen (Schindeln) begleitet (Hochstift – Bistum Worms), Feld 3 zweigeteilt zeigt oben auf silbernem Grund ein rotes Kreuz, (Hochstift Konstanz), darunter im gleichen Motiv (Reichsabtei Reichenau), unten auf goldenem Grund zwei aus Wolken ragende Arme, die einen silbernen Schlüssel mit Doppelbart halten (Propstei Öhningen). Das Herzschild zeigt das Wappen der Kämmerer von Worms, genannt Dalberg. geviert, in Feld 1 und 4 unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt auf blauem Grund 6 silberne Lilien (3:2:1) gestellt (Kämmerer von Worms), Feld 2 und 3 auf goldenem Grund ein schwarzes Ankerkreuz (Dalberg (jüngerer Zweig)
Wappen zeigt kein Mainzer Rad – Es gibt mehrere Varianten, geviert, Feld 1 auf goldenem Grund schwarzer Bienenkorb-(Arche) auf dem eine blaue Taube sitzt, die einen grünen Zweig im Schnabel hält, Feld 2 auf rotem Grund, ein schwebendes gleicharmiges goldenes Kreuz (napoleonischen Bischof-Barone), Feld 3 auf rotem Grund, ein silberner Pilgermantel-(Schild), mit drei (2,1) blauen Pilgermuscheln belegt, Feld 4 auf goldenem Grund, schwarzer dreispitziger Felsen, die mittlere Spitze mit einer silbernen, rot brennenden Fackel besteckt[11]
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 in Silber ein roter wachsender behüteter Jüngling eine Ähre haltend und 3 in Blau einen wachsenden silbernen Löwen
geviert, 1 und 4 im Rot drei goldene Kannen und in 2 und 3 in Schwarz ein goldener Löwe ein Kreuz haltend und zur Schildmitte blickend, auf dem Mittelschild das Mainzer Rad
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 zeigt blau die hl. Maria mit Mandorla und 3 in Blau eine nach links gewendete silberne flugbereite Taube mit einem Zweig im Schnabel
Über einem schwarzen Schildfuß auf dem ein Schild mit dem Mainzer Rad ruht, steht im blauen Feld der Mainzer Dom und hinten geht ein goldener Stern auf
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von silbernen Kreuzen begleitet wird, im aufgelegten silber-schwarz gespaltenen Mittelschild zeigt vorn eine schwarze Feder und hinten ein silbernes Schwert mit der Klinge zum oberen Schildrand gerichtet.
geviert, 1 und 4 das Mainzer Rad und in 2 und 3 in Schwarz ein schräggelegter silberner Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt und von silbernen Kreuzen begleitet wird, im aufgelegten blauen Mittelschild ein silberner Turm mit zwei Erkertürmen
geteilt und oben gespalten, oben vorn das Mainzer Rad und hinten in Schwarz ein silberner schräggelegter Schlüssel mit dem Bart nach rechts, begleitet von sechs silbernen Kreuzchen. Im unteren goldenen Schild die aufgeschlagene rote Bibel mit den griechischen Buchstaben A und O
geteilt und oben gespalten, oben vorn das Mainzer Rad und hinten in Schwarz ein silberner schräggelegter Schlüssel mit dem Bart nach rechts, begleitet von sechs silbernen Kreuzchen. Im unteren silbernen Schild drei blaue Wellenlinien, die einen Fluss symbolisieren sollen. (Darin stecken verschiedene Gedanken. Der Fluss verbindet Mainz und Worms mit Kohlgrafs Heimatstadt Köln und seiner langen Wirkungsstätte Bonn. Darüber hinaus ist der Fluss ein biblisches Bild. Wer auf Gott vertraut, ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, und der reiche Frucht bringt (Ps 1). Im Buch Ezechiel überliefert der Prophet eine Vision, in der er Wasser aus dem Tempel fließen sieht. Überall dort, wo der Fluss hinströmt, kann Leben wachsen (Ez 47). Das ist eine Beschreibung von Kohlgrafs Vision für den Auftrag der Kirche in dieser Welt.)[12]
Hans Werner Nopper: Die vorbonifatianischen Mainzer Bischöfe. Eine kritische Untersuchung der Quellen zu den Anfängen des Bistums Mainz und zur Zuverlässigkeit der Bischofslisten. Mülheim an der Ruhr 2001, ISBN 3-8311-2429-9.
Jakob Wimpheling: Catalogus Archiepiscoporum Moguntinorum. Geschichte der Mainzer Erzbischöfe. Kommentierte Ausgabe. Einleitung und Übersetzung aus dem Lateinischen von Sigrid von der Gönna. Verlag Wilhelm Fink, München 2007, ISBN 978-3-7705-4384-7.
Eugen Ewig: Die ältesten Mainzer Bischofsgräber, die Bischofsliste und die Theonestlegende. In: Eugen Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften (1952–1973). Herausgegeben von Hartmut Atsma, Bd. 2, München 1979, ISBN 3-7608-4653-X, S. 171–181.
Eugen Ewig: Die ältesten Mainzer Patrozinien und die Frühgeschichte des Bistums Mainz. In: Eugen Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften (1952–1973). Herausgegeben von Hartmut Atsma, Bd. 2, München 1979, ISBN 3-7608-4653-X, S. 154–170.
↑Das Mainzer Rad an der Gera, Abbildung auf S. 38, Beschreibung auf S. 43.
↑Erstes Wappen, welches als Fensterbild im Mainzer Dom zu sehen ist.
↑Friedhelm Jürgensmeier (Hrsg.): Das Bistum Mainz, Frankfurt 1989, S. 303 / Heinz Leitermann: in Mainzer Almanach, Mainz 1961, S. 128–133; / Henry Simon: Armorial Géneral de l’Empire Français. Paris 1812, Band 2, S. 53 und T. 52.