In der Liste der Baudenkmale in Wriezen sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Stadt Wriezen und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2021.
In den Spalten befinden sich folgende Informationen:
ID-Nr.: Die Nummer wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege vergeben. Ein Link hinter der Nummer führt zum Eintrag über das Denkmal in der Denkmaldatenbank. In dieser Spalte kann sich zusätzlich das Wort Wikidata befinden, der entsprechende Link führt zu Angaben zu diesem Denkmal bei Wikidata.
Lage: die Adresse des Denkmales und die geographischen Koordinaten. Link zu einem Kartenansichtstool, um Koordinaten zu setzen. In der Kartenansicht sind Denkmale ohne Koordinaten mit einem roten beziehungsweise orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Denkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Denkmale mit Bild mit einem grünen beziehungsweise orangen Marker.
Bezeichnung: Bezeichnung in den offiziellen Listen des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege. Ein Link hinter der Bezeichnung führt zum Wikipedia-Artikel über das Denkmal.
Beschreibung: die Beschreibung des Denkmales
Bild: ein Bild des Denkmales und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Baudenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
Altgaul liegt zwei Kilometer nordöstlich von Wriezen. Es ist ein ehemaliges Vorwerk. 1998 wurde es als Ortsteil von Rathsdorf nach Wriezen eingemeindet. Gegründet wurde der Ort im 13. Jahrhundert als Gaul. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig zerstört, wurde aber bis Ende des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut. 1797 zerstörte zwei Brände den Ort, daraufhin wurde Neugaul gegründet, das Vorwerk bekam den Namen Altgaul. Noch heute ist der Ort vom Gut geprägt.
Ziegelbrennofen (heute Storchenmuseum), B 167 gegenüber Abzweig nach Altgaul
Der Ofen an der B 167 wurde um 1800 als Einkammer-Ziegelbrennofen erbaut. Erbaut wurde er wahrscheinlich um 1830. Stillgelegt wurde er im 19. Jahrhundert, die Ringöfen waren effektiver. Er hat eine Höhe von etwa 15 Metern. Heute befindet sich hier das Storchenmuseum des NABU hier.
Altwriezen liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich von Wriezen. Im Jahre 1412 wurde der Ort urkundlich erwähnt, bis 1719 gehörte der Ort der Familie Barfuß. 1736 zerstörte ein Hochwasser den halben Ort. Weitere Hochwasser gab es 1749, 1770 und 1838. Um 1754 wurde ein Deich gebaut, durch das neu gewonnene Land wurde der Fischerort zum Bauerndorf.
Die Scheunenreihe prägt das Dorfbild. Die älteste nördliche Scheune wurde 1840 errichtet. Die beiden anderen Scheunen entstanden um 1860 bis 1870. Die nördliche Scheune ist eine eintorige Durchfahrtscheune, die beiden anderen sind zweitorige Durchfahrtscheunen.
Das Wohnhaus wurde 1794 erbaut. Es ist ein giebelständiges Fachwerkhaus mit Drempel und einem Satteldach. Um 1920 wurde die Landwirtschaft aufgegeben, die Hofbauten zerfielen oder wurden abgerissen. Das Wohnhaus ist ein Fachwerkhaus, auffällig sind die vielen Fenster.
Hofbebauung bestehend aus Taubenhaus, Stallungen und Speicher
Das Taubenhaus ist Teil eines Dreiseithofs. Das Taubenhaus wurde 1842 errichtet. Nach einem Sturmschaden wurde das Taubenhaus erneuert, heute wird es als Ferienhaus genutzt.
Das Haus wurde 1802 erbaut, es war mal Teil eines Vierseithofes. Es ist ein eingeschossiges, giebelständiges Fachwerkhaus mit einem Satteldach. Im Inneren befindet sich eine Schwarze Küche.
Das Mittelflurhaus wurde um 1800 erbaut. Es ist Teil einer Hofanlage eines ehemaligen Lehnschulzen. Das Wohnhaus ist eingeschossig mit einem Satteldach.
Die evangelische Dorfkirche wurde im Spätmittelalter aus Feldsteinen erbaut. Im Jahre 1719 wurde die Kirche renoviert und umgebaut. Die Ausstattung im Inneren ist aus der Zeit der Renovierung.
Eichwerder liegt etwa vier Kilometer östlich von Wriezen. Es ist ein Straßendorf und gehört seit 1998 zu Wriezen. 1748 erwarb der Hof- und Kirchenrat Carl Philipp Menzel die Gemarkung mit der Verpflichtung 33 Kolonisten anzusiedeln. Bis 1756 wurden die Häuser für die Familien gebaut. Am 11. März 1780 wurde in Eichwerder der Architekt August Crelle geboren. Von Wriezen kommend liegt das Rittergut Jäckelsbruch kurz vor dem Ortseingang auf der rechten Seite.
Die Hofanlage war die eines Kleinkolonisten. Das Wohnhaus wurde 1802 erbaut. Es ist ein eingeschossiges, traufständiges Haus mit einem Krüppelwalmdach. Im Wohnhaus befand sich eine Schwarze Küche. Zum Hof gehört eine Stallscheune, diese wurde nach 1945 erbaut.
Das Wohnhaus wurde im Jahr 1812 erbaut, der Vorgängerbau ist wohl abgebrannt. Es ist ein Fachwerkhaus und Teil einer Hofanlage einer Kolonistenstelle. Im Inneren befand sich eine Schwarze Küche.
Im Jahre 1938 erhielt der NS-Staatsbildhauer Arno Breker von Adolf Hitler das ehemalige Gut zu seinem 40. Geburtstag geschenkt. Brecker nutzte das Grundstück bis 1945 als Zweitwohnsitz. Das Gutshaus wurde 1947 abgerissen. Heute steht noch das Atelierhaus. Seit 1976 nutzt der Bildhauer Horst Engelhardt das Atelierhaus.
Die evangelische Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, der Turm wurde 1776 hinzugefügt. Ein Glasfenster ist auf das Jahr 1610 datiert. Im Inneren befindet sich ein Hochaltaraufsatz vom Beginn des 17. Jahrhunderts.
Hauptstraße 34, 36, 38, 40, 42, 44, 49, 51, Am Sprintberg 1, Alte Brennerei 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, Harnekoper Weg 1, 3 (Lage)
Gutsanlage mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Wirtschaftshof und Park sowie Teilen der Einfriedung
Der Gutspark wurde 1779 angelegt. Das Herrenhaus ist nur in Teilen erhalten.
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Die Dorfkirche wurde im Mittelalter erbaut, in den Jahren 1611 und 1821 umgebaut. Es ist ein Saalbau mit einem Westturm. Im Inneren eine Kassettenstuckdecke aus dem Jahr 1611. In den Feldern Darstellung der Heilsgeschichte und Wappen. Die Orgel wurde 1840 von Gottlieb Heise geschaffen.
Rathsdorf liegt vier Kilometer nördlich von Wriezen an der Straße nach Bad Freienwalde. Rathsdorf wurde in den Jahren 1753/1754 als Kolonistendorf angelegt. 23 Familien siedelten hier. 1772/1773 wurde das Land mit der Separation neu aufgeteilt. Am 5. Juni 1822 brannte der Ort vollständig ab. Der Ort wurde mit typengleichen Hofstellen wieder aufgebaut. Die Grundstruktur des Dorfes wurde seitdem wenig verändert. So erkennt man noch die Großkolonistenstellen auf der Westseite und die Kleinkolonistenstellen auf der Ostseite.
Das Spritzenhaus befindet sich an der Straße neben dem Friedhof. Es ist ein traufständiges Haus mit einem Satteldach. Es wurde wahrscheinlich Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. In dem Gebäude befand sich die handgetriebene Spritze.
Die Schule mit der Lehrerwohnung wurde im Jahre 1910 erbaut. Die eingeschossige Schule hat einen L-förmigen Grundriss und ein Satteldach auf der giebelständigen Seite und ein Krüppelwalmdach auf der traufständigen Seite.
Gehöft, bestehend aus Wohnhaus, Scheune, Stallgebäude und straßenseitiger Einfriedung
Das Gehöft wurde nach dem Brand 1822 erbaut. Das Wohnhaus ist ein eingeschossiger, traufständiger Fachwerkbau. Zu dem Gehöft gehört noch eine Scheune aus der Bauzeit des Hauses und ein Stall, der wurde zwischen 1822 und 1850 erbaut.
Die evangelische Kirche wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. Es ist ein Feldsteinbau mit einem Westturm, wobei der Turmaufsatz im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Im Inneren ein Altaraufsatz aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts.
Wriezen wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert gegründet. Der Ort entstand um die 1919 abgerissene Lorenzkirche und die St. Marienkirche. Die Bevölkerung bestand aus Handwerkern, Händlern und Fischern. Im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt, im Jahre wohnten hier noch 68 Einwohner, im Jahre 1500 war es 1200. 1664 brannte Wriezen fast vollständig ab. Es wurde wieder aufgebaut, so lebten 1750 wieder 2470 Einwohner in der Stadt. Mit Trockenlegung des Oderbruchs nahm die Bedeutung der Fischerei ab, und die Landwirtschaft nahm zu. Im Jahre 1765 entstand eine Weberkolonie. Im 19. Jahrhundert wurden kleine Fabriken gegründet, unter anderem eine Zwirnfabrik (1824), eine Wattefabrik (1843), eine Malzfabrik (1858) und 1853 eine Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen und Eisengießerei. die Stadt wuchs im 20. Jahrhundert weiter. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Wriezen zu 90 % zerstört. Nach dem Wiederaufbau wuchs die Stadt wieder, 1990 lebten 7026 Einwohner in Wriezen.
Das Wohnhaus der Hofanlage entstand um 1800, das Stallgebäude und die Scheune wurden um 1900 erbaut. Das Wohnhaus ist somit eines der ältesten Häuser im Ort. Im Haus befindet sich ein ehemals offener Rauchabzug. Das Licht in der Küche kam von einem Raum neben der Küche. Die Küche ist damit eine Übergangsform von einer Schwarzen Küche zu einer Seitenküche.
1887 von Ratsherr Christophel erbaut, wurde das Haus 1905 von der evangelischen Kirche gekauft und als Pfarrhaus genutzt. Nach mehrjährigem Leerstand begann 2016 die denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung. Heute wird dient die Villa als Wohnhaus und Kunst- und Kulturstandort.
Die Inschrift auf dem Meilenstein lautet: „8 Meilen bis Berlin“. Das entspricht etwa 61 Kilometern. Der Meilenstein ist etwa einen Meter hoch und besteht aus Granit.
Die Synagoge wurde im Jahr 1821 errichtet. In der Reichspogromnacht am 9./10. November wurde die Synagoge zerstört. Am 9. November 1988 wurde die Gedenktafel angebracht.
Das Denkmal erinnert an den Wriezener Bürgermeister Albert Mahler. Mahler war Bürgermeister in Wriezen von 1852 bis 1882. Er gründete 1855 die Freiwillige Feuerwehr Wriezen.
Der Friedhof wurde im Jahr 1730 eingerichtet, 1940 fand die letzte Beisetzung statt. In den 1980er Jahren wurden die heute noch erhaltenen 131 Grabsteine sorgfältig renoviert.
Ilona Rohowski, Ingetraud Senst: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg. Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland. Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2006, ISBN 3-88462-230-7.