Das Ensemble umfasst den Marktplatz und den Kirchplatz mit umgebender Bebauung. Die sich in S-förmiger Linie auf dem Kamm eines Hügelrückens hinziehende Straße erweitert sich von Westen her zunächst zum Kirchplatz, dann nach einer kleinen Straßenquerachse zum Marktplatz (dessen östlicher Teil Luitpoldplatz benannt wurde). Im Osten und Westen ist die Straße jeweils durch vorspringende Hausecken eingeengt, ein Ersatz dafür, dass der Markt selbst nie befestigt war. Die Wahl des Platzes auf einem von höheren Bergen umgebenen und daher klimatisch besonders geschützten Hügelrücken, der sich seinerseits nach drei Seiten absenkt, bringt eine für die Gegend charakteristische Siedlungsart zum Ausdruck.
Der Markt Schönberg war wichtiger Haltepunkt an der alten Straße Passau–Regen, von Passau eine volle, von Regen eine knappe Tagfahrt entfernt. Die Anlage des in seiner langgezogenen Proportion 1:8 typisch bayerischen Straßenmarktes stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts, als die Grafen von Hals das Marktrecht verliehen hatten. Fünfmalige Brandkatastrophen, unter anderem 1661, 1810, 1834, haben den mittelalterlichen Bestand immer wieder verringert, so dass das heutige Erscheinungsbild vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammt.
Die Kirche, die mit Chorschluss und Turm beherrschend über dem Marktplatz steht, war seit mindestens 1375 Vikariat der Domkirche von Passau. Dieser Einflussbereich, die vielen Transportfahrten der Schönberger Handelsleute in die Dreiflüssestadt und die Beiziehung italienischer Bauleute nach dem Brand 1834 erklären die innstädtische Bauweise der waagrechten Vorschussmauern, die gelegentlich als „italienischer Stil Schönbergs“ bezeichnet wurden und als Beispiel für die ländliche Vereinfachung eines städtischen Architekturideals angesehen werden können. Das mit Geschäfts-, Wohn-, Amts- und Gasthäusern ausgeglichen bestückte Ensemble ist trotz Neubauten und Schaufenstervergrößerungen als Ganzheit kaum gestört.
Dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, nordseitig Flankenturm mit Spitzhelm, im Kern spätgotisch, 1594, nach Brand neugotisch als Staffelhalle 1836–38 von Karl von Montigny wiederaufgebaut; mit Ausstattung.
Dreigeschossiger Halbwalmdachbau mit Vorschussmauer, mit Neurenaissancegliederung und schmiedeeisernen Balkonbrüstungen, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, Erdgeschosslaube neu.
Unregelmäßige zweigeschossige Vierflügelanlage mit Innenhof, Nordflügel mit Halbwalmdach, sonst Walmdächer, Ecktürme mit Zwiebelkuppeln, bezeichnet mit „1639“, auf dem Grundriss eines mittelalterlichen Wasserschlosses wiedererrichtet, Nordflügel im Kern 15. Jahrhundert, Schlosskapelle Mariä Himmelfahrt im südwestlichen Eckturm, wohl 1729, 1820 erweitert und erhöht; mit Ausstattung;
Ringmauer, erhaltene Abschnitte im Norden und Osten, Bruchstein, 17./19. Jahrhundert;
Gartenpavillon, zweigeschossiger Pyramidendachbau, wohl erste Hälfte 19. Jahrhundert, südöstlich im ehemaligen Garten.
Saalkirche mit Walmdach und wenig eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, spätgotischer Bau, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, über romanischem Kern, 1907 verändert; mit Ausstattung; in weit sichtbarer Höhenlage.
Altar mit Retabel, Holz, farbig gefasst, wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert; in moderner Kapelle.
D-2-72-147-41
Ehemalige Baudenkmäler
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