Liste der Baudenkmäler in Schönberg (Niederbayern)

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in dem niederbayerischen Markt Schönberg zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1] Die Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 17. Juli 2018 wieder und umfasst 28 Baudenkmäler.

Blick auf den Markt Schönberg

Ensembles

Ensemble Ortskern Schönberg

Das Ensemble umfasst den Marktplatz und den Kirchplatz mit umgebender Bebauung. Die sich in S-förmiger Linie auf dem Kamm eines Hügelrückens hinziehende Straße erweitert sich von Westen her zunächst zum Kirchplatz, dann nach einer kleinen Straßenquerachse zum Marktplatz (dessen östlicher Teil Luitpoldplatz benannt wurde). Im Osten und Westen ist die Straße jeweils durch vorspringende Hausecken eingeengt, ein Ersatz dafür, dass der Markt selbst nie befestigt war. Die Wahl des Platzes auf einem von höheren Bergen umgebenen und daher klimatisch besonders geschützten Hügelrücken, der sich seinerseits nach drei Seiten absenkt, bringt eine für die Gegend charakteristische Siedlungsart zum Ausdruck.

Der Markt Schönberg war wichtiger Haltepunkt an der alten Straße Passau–Regen, von Passau eine volle, von Regen eine knappe Tagfahrt entfernt. Die Anlage des in seiner langgezogenen Proportion 1:8 typisch bayerischen Straßenmarktes stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts, als die Grafen von Hals das Marktrecht verliehen hatten. Fünfmalige Brandkatastrophen, unter anderem 1661, 1810, 1834, haben den mittelalterlichen Bestand immer wieder verringert, so dass das heutige Erscheinungsbild vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammt.

Die Kirche, die mit Chorschluss und Turm beherrschend über dem Marktplatz steht, war seit mindestens 1375 Vikariat der Domkirche von Passau. Dieser Einflussbereich, die vielen Transportfahrten der Schönberger Handelsleute in die Dreiflüssestadt und die Beiziehung italienischer Bauleute nach dem Brand 1834 erklären die innstädtische Bauweise der waagrechten Vorschussmauern, die gelegentlich als „italienischer Stil Schönbergs“ bezeichnet wurden und als Beispiel für die ländliche Vereinfachung eines städtischen Architekturideals angesehen werden können. Das mit Geschäfts-, Wohn-, Amts- und Gasthäusern ausgeglichen bestückte Ensemble ist trotz Neubauten und Schaufenstervergrößerungen als Ganzheit kaum gestört.

Aktennummer: E-2-72-147-1

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Schönberg

Innerhalb des Ensembles

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Kirchplatz 1
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Margaretha Dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, nordseitig Flankenturm mit Spitzhelm, im Kern spätgotisch, 1594, nach Brand neugotisch als Staffelhalle 1836–38 von Karl von Montigny wiederaufgebaut; mit Ausstattung. D-2-72-147-1 Katholische Pfarrkirche St. Margaretha
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Kirchplatz 14
(Standort)
Ehemaliges Schulhaus Zweigeschossiger Walmdachbau mit Sohlbankgesims, Anfang 19. Jahrhundert. D-2-72-147-3 Ehemaliges Schulhaus
Marktplatz
(Standort)
Kriegerdenkmal Vierkantige Säule mit Namenstafeln, darauf Skulptur des heiligen Michael, 1920er Jahre, später mit Gefallenennamen des II. Weltkriegs ergänzt. D-2-72-147-11 Kriegerdenkmal
Marktplatz
(Standort)
Standbild St. Johann von Nepomuk Steinstatue auf Postament, mit Wappen und Inschrift, bezeichnet mit „1737“. D-2-72-147-13 Standbild St. Johann von Nepomuk
Marktplatz 2
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus Dreigeschossiger Satteldachbau mit neubarocker Fassadengliederung und Stufengiebel, Ende 19. Jahrhundert. D-2-72-147-5 Wohn- und Geschäftshaus
Marktplatz 11
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus Dreigeschossiger Halbwalmdachbau mit Vorschussmauer, mit Neurenaissancegliederung und schmiedeeisernen Balkonbrüstungen, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, Erdgeschosslaube neu. D-2-72-147-7 Wohn- und Geschäftshaus
Marktplatz 14
(Standort)
Ehemaliges Forstamt Zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit Putzgliederungen, Mitte 19. Jahrhundert, Geschäftsarkaden im Erdgeschoss neu. D-2-72-147-9 Ehemaliges Forstamt
Marktplatz 16
(Standort)
Ehemaliges Finanzamt, heute Rathaus Dreigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit Einfahrtsmauer, mit Putzgliederungen und Rustikaportal, mit Einfahrtstor, Ende 19. Jahrhundert. D-2-72-147-10 Ehemaliges Finanzamt, heute Rathaus

Außerhalb des Ensembles

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Pfarrgasse 6
(Standort)
Pfarrhaus Zweigeschossiger Walmdachbau mit Putzgliederungen, 1682, 1829 erneuert. D-2-72-147-16 Pfarrhaus
Regener Straße 1
(Standort)
Ehemaliges Brauhaus mit Brauereigasthof Zweigeschossiger kompakter Walmdachbau mit Neurenaissance-Gliederungen, zweite Hälfte 19. Jahrhundert. D-2-72-147-17 Ehemaliges Brauhaus mit Brauereigasthof
Regener Straße 2
(Standort)
Ehemalige Klosterschule Zweigeschossiger Walmdachbau mit spätklassizistischer Fassadengliederung und Giebelrisalit nach Südosten, zweites Drittel 19. Jahrhundert. D-2-72-147-18 Ehemalige Klosterschule
Regener Straße 33
(Standort)
Sommerkeller Zweigeschossiger Walmdachbau mit Flügeln nach Norden und Süden, mit Neurenaissance-Gliederungen, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, im Kern 1784;

korbbogiger Arkadengang mit Putzgliederungen, gleichzeitig; im Anschluss an südlichen Gebäudeflügel und Verbindung zu Haus Nr. 29.

D-2-72-147-19 Sommerkeller

Almosenreuth

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
In Almosenreuth
(Standort)
Weilerkapelle Kleiner Satteldachbau, halbrund geschlossen, erste Hälfte 19. Jahrhundert; mit Ausstattung. D-2-72-147-22 Weilerkapelle
Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Hauptstraße 1; in Eberhardsreuth
(Standort)
Schloss Eberhardsreuth Unregelmäßige zweigeschossige Vierflügelanlage mit Innenhof, Nordflügel mit Halbwalmdach, sonst Walmdächer, Ecktürme mit Zwiebelkuppeln, bezeichnet mit „1639“, auf dem Grundriss eines mittelalterlichen Wasserschlosses wiedererrichtet, Nordflügel im Kern 15. Jahrhundert, Schlosskapelle Mariä Himmelfahrt im südwestlichen Eckturm, wohl 1729, 1820 erweitert und erhöht; mit Ausstattung;

Ringmauer, erhaltene Abschnitte im Norden und Osten, Bruchstein, 17./19. Jahrhundert;

Gartenpavillon, zweigeschossiger Pyramidendachbau, wohl erste Hälfte 19. Jahrhundert, südöstlich im ehemaligen Garten.

D-2-72-147-23 Schloss Eberhardsreuth
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Frohnreuth

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Annaplatz 10
(Standort)
Kleinhaus Zweigeschossiger traufständiger Flachsatteldachbau, Obergeschoss Blockbau, traufseitig mit Bretterschrot, nach Westen Stadel, Ende 18. Jahrhundert. D-2-72-147-24 Kleinhaus

Gumpenreit

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Haibachmühlfeld
(Standort)
Wegkapelle Satteldachbau, dreiseitig geschlossen, mit Spitzbogenöffnungen, Mitte 19. Jahrhundert. D-2-72-147-25 Wegkapelle

Hartmannsreit

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Hartmannsreit 24
(Standort)
Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofs Zweigeschossiger Flachsatteldachbau, Obergeschoss zum Teil Blockbau, traufseitig mit Rundbaluster-Schrot, erstes Viertel 19. Jahrhundert;

Traidkasten, zweigeschossiger Flachsatteldachbau, Obergeschoss Blockbau, traufseitig mit Stangenschrot, erstes Viertel 19. Jahrhundert.

D-2-72-147-27 BW
Hartmannsreit 63
(Standort)
Weilerkapelle Satteldachbau, dreiseitig geschlossen, wohl erste Hälfte 18. Jahrhundert. D-2-72-147-28 BW

Kasberg

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Kasberg 1
(Standort)
Traidkasten Blockbau auf gemauertem Erdgeschoss, Anfang 19. Jahrhundert; zum Vierseithof gehörig. D-2-72-147-29 BW
Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Kirchberg 79
(Standort)
Katholische Filialkirche St. Johannes der Täufer Saalkirche mit Walmdach und wenig eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, spätgotischer Bau, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, über romanischem Kern, 1907 verändert; mit Ausstattung; in weit sichtbarer Höhenlage. D-2-72-147-30 Katholische Filialkirche St. Johannes der Täufer

Kleinmisselberg

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Kleinmisselberg 2
(Standort)
Traidkasten Zweigeschossiger Flachsatteldachbau, Obergeschoss Blockbau, erstes Drittel 19. Jahrhundert. D-2-72-147-33 BW

Lederhof

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Lederhof 22
(Standort)
Traidkasten Geständerter Blockbau mit Satteldach, erste Hälfte 19. Jahrhundert. D-2-72-147-34 BW

Lueg

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Unteres Feld
(Standort)
Wegkapelle Steildachbau mit eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Spitzbogenöffnungen, Mitte 19. Jahrhundert; mit Ausstattung. D-2-72-147-36 BW

Oedhof

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Oedhof 1
(Standort)
Traidkasten eines Vierseithofes Zweigeschossiger Flachsatteldachdau, Obergeschoss Blockbau, traufseitig mit Stangenschrot, Anfang 19. Jahrhundert. D-2-72-147-38 BW

Pittrichsberg

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Pittrichsberg 16 1/2
(Standort)
Traidkasten Zweigeschossiger Flachsatteldachbau, Blockbau auf Bruchsteinsockel, traufseitig mit Rundbaluster-Schrot, erste Hälfte 19. Jahrhundert. D-2-72-147-39 BW

Rammelsberg

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Schloßberg 20
(Standort)
Schlossruine Reste der Ringmauer im Süden des ehemaligen Schlosses, Bruchstein, mittelalterlich;

ehemalige Schlosskapelle St. Anna, neugotisch, jetzt profaniert und ausgebaut, in Turmstumpf;

Kellerräume, mittelalterlich.

D-2-72-147-40 Schlossruine
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Seifertsreuth

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
In Seifertsreuth
(Standort)
Kapellenausstattung Altar mit Retabel, Holz, farbig gefasst, wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert; in moderner Kapelle. D-2-72-147-41 Kapellenausstattung

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Schönberg
Kirchplatz 9
(Standort)
Ornamentiertes Steinbogengewände Bezeichnet mit „1781“; am Wohnhaus. D-2-72-147-2 Ornamentiertes Steinbogengewände
Schönberg
Luitpoldplatz 1
(Standort)
Stuckiertes Wappen Am Giebel des ehemaligen Rathauses. D-2-72-147-4 Stuckiertes Wappen
Schönberg
Marktplatz 4
(Standort)
Türsturz des Vorgängerbaues Bezeichnet mit „1811“. D-2-72-147-6 Türsturz des Vorgängerbaues
Schönberg
Pfarrgasse 2
(Standort)
Türsturz Bezeichnet mit „1855“. D-2-72-147-15 Türsturz
Almosenreuth 4
(Standort)
Zum Vierseithof gehöriger Traidkasten Erstes Drittel 19. Jahrhundert. D-2-72-147-21 BW
Haibach 40
(Standort)
Kapelle Wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert. D-2-72-147-26 Kapelle
Kleinmisselberg
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Ehemaliges Kleinbauernhaus Obergeschoss-Blockbau, Anfang 19. Jahrhundert. D-2-72-147-31
Mitternach
Schönberger Weg 3
(Standort)
Kapelle Bezeichnet mit „1797“. D-2-72-147-37 Kapelle
Seifertsreuth 23
(Standort)
Kleinhaus Blockbau, 18./19. Jahrhundert. D-2-72-147-43 Kleinhaus

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

Commons: Baudenkmäler in Schönberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien