Lieth (Adelsgeschlecht)

Adliga ätten von der Lieth nr 1914 † (Schweden)

Von der Lieth (auch Lith, Lit) ist der Name eines uradeligen bremischen Adelsgeschlechts, welches aus Lieth (heute Agathenburg) bei Stade stammt und später auch in Schweden ansässig war.

Geschichte

Bremischer Zweig

Die von der Lieth zählen zu den ältesten bremischen Ritter- und Dienstmannengeschlechtern. Bereits im Jahr 1199 begegnet uns unter den Dienstmannen Erzbischof Hartwigs II. Heinrich von der Lieth als Zeuge (Reg. Nr. 682) und im Jahre 1219 (Reg. Nr. 765 n) unter den Dienstmannen des Erzbischofs Gerhard II. Sigebodo de Lit.

Mushard vermutet, dass die von der Lieth von den Herren von Bederkesa abstammen und auch Burgmannen zu Bederkesa gewesen sind. Doch lässt sich eine solche Annahme bisher nicht beweisen. Wie bei vielen Kehdinger Adelsfamilien, ist auch bei den von der Lieth bei Teilen der Familie ein Abstieg in den Bauernstand zu beobachten.

Ein Zweig des Geschlechts erhielt am 22. November 1698 eine kurfürstlich-brandenburgische Adelsbestätigung.

Die Familie war im Erzbistum Bremen reich begütert. So in den westlichen Bezirken des Bistums in Elmeloh, Ritterhude, Fickemühlen, Alfstede und Heilshorn, außerdem Nieder-Ochtenhausen bei Bremervörde und Wiegersen. Auch im Lande Kehdingen sind sie bereits seit Beginn des 14. Jahrhunderts ansässig und besaßen Güter unter anderem in Altendorf und Wischhafen. Nach dem Registrum des Erzbischofs Johann Rode waren sie auch Burgmannen zu Vörde (Bremervörde).

Schwedischer Zweig

Der schwedische Zweig gibt als Stammvater Diedrich von der Lieth an, Erbherr zu Alfstede. Dessen Nachfahre Niklas von der Lieth (* 9. November 1699 in Elmeloh, † 30. August 1772 Uppsala) kam 1711 von Bremen nach Schweden.

Wappen

Blasonierung: Im silbernen Feld ein nach rechts gewandter goldener (oder naturfarbener) Kranich mit erhobenen Flügeln, in den Krallen des linken aufgehobenen Fußes einen goldenen Stein haltend. Auf dem blau-silbern bewulsteten Helm ein offener silberner (oder schwarzer) Flug. Die Helmdecken sind blau-silbern.

Angehörige

  • Eberhard von der Lieth, Rittmeister, Domherr zu Verden und Probst zu St. Andreas
  • Christoph von der Lieth, Erbherr auf Nieder-Ochtenhausen und Landrat des Herzogtums Bremen
  • Tido Heinrich von der Lith (1646–1698), Professor und 1682–1688 Bürgermeister von Frankfurt (Oder)
  • Johann Wilhelm von der Lith (1678–1733), Evangelischer Theologe, Konsistorialrat und Pfarrer in Ansbach[3]
  • Albrecht von der Lieth (1659–1718), kurfürstlich-sächsischer Diplomat
  • Gabriel von der Lieth (1692–1766), kurfürstlich-sächsischer (königlich-polnischer) Diplomat
  • Von der Lieth auf adelsvapen.com (schwedisch), besucht am 29. Oktober 2022.

Literatur

  • Werner von Bargen: Erzbischof Giselberts Stader Turnier von 1300 in seinen Auswirkungen, 1970, S. 154 f.
  • Luneberg Mushard: Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl, oder Denckmahl der Uhralten, Bremen 1720, S. 351 f.
  • Johann Hinrich Pratje: Vermischte historische Sammlungen, Band 2, Stade 1844, S. 12 ff.
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Band 2: G–L, Regensburg 1863, S. 369.
  • Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 242 und Tfl. 292.
  • George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 12. Abt.: Ausgestorbener Adel der sächsischen Herzogthümer, Nürnberg 1907, S. 102 und Tfl. 80.

Einzelnachweise

  1. Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 5tes Supplement, Nürnberg [1775], Tfl. 17.
  2. Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 8. Abt.: Der blühende Adel der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg, Nürnberg 1870, Tafel 13.
  3. Johann Wilhelm von der Lith auf deutsche-digitale-bibliothek.de, besucht am 29. Oktober 2022.