Liechtensteinische KraftwerkeLiechtensteinische Kraftwerke (Abkürzung: LKW[1])[2] ist eine Anstalt öffentlichen Rechts und unter anderem für die Versorgung des Fürstentums Liechtenstein mit elektrischer Energie zuständig.[3] Sitz ist in Schaan. Die LKW ist zu 100 % im Eigentum des Landes. Gemäss Art 78 Abs. 4 LV iVm dem LKWG[4] stehen die Liechtensteinischen Kraftwerke unter Oberaufsicht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein.[5] Das Anstaltskapital von CHF 25 Mio. (bis 2009: CHF 12.0 Mio.[6]) ist nicht in Anteile zerlegt. Das Land Liechtenstein ist alleiniger Anteilseigner.[7] Die LKW erbringt Leistungen im Zusammenhang mit ihrem Zweck in Liechtenstein und im Ausland.[8] Umsatz und GewinnentwicklungGemäss der Eignerstrategie vom 23. November 2010 für die Liechtensteinischen Kraftwerke soll diese der liechtensteinischen Bevölkerung und der Wirtschaft möglichst attraktive Preise für qualitativ hochstehende Produkte garantieren. Dabei sollen keinen Quersubventionierungen zwischen den einzelnen LKW-Geschäftsbereichen stattfinden. Die von der LKW erwirtschafteten Gewinne aus der Geschäftstätigkeit sollen kostenbewusst zur nachhaltigen Sicherstellung der Finanzierung für die notwendigen und zukunftsorientierten Investitionen in Netze und Kraftwerke verwendet werden.[9] Rechtliche GrundlageDie rechtliche Grundlage für die Liechtensteinischen Kraftwerke basiert auf dem Gesetz vom 19. November 2009 über die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKWG).[10] Auf die LKW sind, soweit das LKWG keine abweichenden Bestimmungen enthält, ergänzend die Vorschriften des Gesetzes über die Steuerung und Überwachung öffentlicher Unternehmen und des Personen- und Gesellschaftsrechts zur Anwendung zu bringen. Technische AufgabenAufgaben in technischer Hinsicht der LKW sind: Elektrische Energieerzeugung, Energieverteilung, Netzmanagement, Energiehandel sowie sonstige Netzdienste im Bereich Starkstrom und Schwachstrom samt Verrechnung, Telefonie, Kabelinternet.[11] In diesem Zusammenhang ergänzt die LKW die Aufgaben z. B. durch Beratung, Planung, Reparatur, sonstige Energiedienstleistungen, Verkauf von Elektrogeräten, Beleuchtungen, Photovoltaikanlagen und bietet Elektroinstallationen an. Die LKW ist auch im Bereich Glasfaserausbau tätig. OrganisationOrganeDie Liechtensteinischen Kraftwerke bestehen als Anstalt öffentlichen Rechts gemäss LKWG aus dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und der Revisionsstelle.[12] VerwaltungsratDer Verwaltungsrat besteht aus drei, maximal fünf, Mitgliedern[13] und wird von der Regierung ernannt, wobei im Verwaltungsrat besondere Fachkompetenzen im Zusammenhang mit der Tätigkeit der LKW vertreten sein müssen.[14] Aufgaben des Verwaltungsrats sind:[15]
In den Statuten können die Aufgaben des Verwaltungsrates näher umschrieben und auch erweitert werden. Der Verwaltungsrat ist das operative Organ der Liechtensteinischen Kraftwerke und handelt in der Regel als Kollektivorgan.[16] Der Verwaltungsrat trifft die grundlegenden Entscheidungen über die Tätigkeit der Gesellschaft.[17] Der Verwaltungsrat ist in der Regel mit der Mehrheit der Mitglieder beschlussfähig und fasst die Beschlüsse mit der einfachen Mehrheit der Stimmen (mit wenigen Ausnahmen).[18] VerwaltungsausschussGemäss Pkt. 3 des Organisationsreglements kann ein Verwaltungsausschuss (VA) eingerichtet werden. Der VA
Der VA tagt gemäss Pkt. 3.2 des Organisationsreglements in der Regel eine Woche vor jeder Verwaltungsratssitzung. Der Verwaltungsrat kann gemäss Pkt. 3.3 des Organisationsreglements Beschlüsse an den VA delegieren. GeschäftsführungDie Geschäftsführung besteht aus drei Mitgliedern und diese werden vom Verwaltungsrat nach öffentlicher Ausschreibung festgelegt.[19] Die Geschäftsleitung hat die operative Führung der LKW inne.[20] Die Organisation, Aufgaben und Befugnisse der Geschäftsführung ist in einer Geschäftsordnung festgelegt.[21] Hauptaufgabe der Geschäftsführung ist die Leitung der operativen Geschäfte zum Wohl des Unternehmens. Die Geschäftsführung vertritt die Gesellschaft nach aussen, soweit dies der Verwaltungsrat nicht anders bestimmt. RevisionsstelleDie Revisionsstelle (Kontrollstelle) prüft die Geschäfte der Gesellschaft gemäss PGR und den Statuten der Anstalt.[22] OrganisationsreglementDie Tätigkeit, die Aufgaben und die Kompetenzen der Organe der LKW und deren Tochtergesellschaften[23] werden gemäss dem Organisationsreglement vom Verwaltungsrat unter Beachtung der Statuten und der Eignerstrategie sowie der einschlägigen gesetzlichen Normen geregelt. Das Organisationsreglement wurde am 5. Februar 2013 erlassen und ersetzt das Organisationsreglement vom 7. Juli 2010.[24] Der Verwaltungsrat kann weitere Reglements erlassen, die zumindest vom Verwaltungsratspräsidenten und dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung zu unterzeichnen sind.[25] InfrastrukturKraftwerkeGemäss der von der Regierung vorgegebenen Eignerstrategie vom 23. November 2010[26] sind die LKW verpflichtet einen möglichst hohen Anteil an Energie selbst zu gewinnen. Dies kann durch Kraftwerke im Inland erfolgen oder durch Beteiligungen an Kraftwerken im Ausland.[27] Die LKW verfügen über eigene Wasserkraftwerke. Zusammen produzieren diese ca. 18 % der benötigten elektrischen Energie in Liechtenstein – dies entspricht ca. 72'000'000 kWh. Etwa 13 % der Energiegewinnung stammen vom Kraftwerk Samina. Mit dem Kraftwerk Schlosswald wird das in Malbun gesammelte Trinkwasser für die Gemeinde Vaduz zur Energiegewinnung genutzt. Oberflächenwasser-Kraftwerke
Trinkwasser-Kraftwerke
AuslandsbeteiligungenDie LKW sind über folgende Gesellschaften an Kraftwerken und Dienstleistern in der Schweiz, Österreich und Deutschland beteiligt:
EnergienetzDas Fürstentum Liechtenstein ist über je eine 110-kV-Leitung mit Österreich (Vorarlberg) und vier 110-kV-Leitungen mit der Schweiz verbunden. Umspannwerke sind in Balzers, Eschen, Schaan und Triesen. Innerhalb Liechtensteins wird die benötigte elektrische Energie über
KommunikationsnetzDie Liechtensteinischen Kraftwerke bauen das Kommunikationsnetz für Telefon, Kabelfernsehen und Internet, d. h., die Leitungen werden bis zum Gebäude erstellt. Die Dienstleistungen Telefon, Kabelfernsehen und Internet werden durch verschiedene Anbieter erbracht. Lawena MuseumIm LKW-Kraftwerk Lawena in Triesen (1926 gebaut) wird das Lawena Museum auf drei Stockwerke aufgeteilt betrieben. Im zweiten und im dritten Stockwerk ist eine Themenausstellung über «elektrische Haushaltsgeräte» mit Exponaten von 1910 bis in die heutige Zeit zu besichtigen. Das Museum selbst wird ehrenamtlich durch die Mitglieder des Vereins «Pro Lawena Museum» geführt (im Juli 2011 gegründet). ZertifizierungenDie Liechtensteinischen Kraftwerke haben mehrere Zertifizierungen zur Gewährleistung einer anhaltend und hochstehenden Unternehmenstätigkeit (Geschäftsprozesse) erworben, z. B.:
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
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