Lee AaronKaren Lynn Greening (* 21. Juli 1962 in Belleville, Ontario), besser bekannt als Lee Aaron, ist die kanadische Heavy-Metal-, NWOBHM-, Hard-Rock- und Jazz-Sängerin der gleichnamigen Band Lee Aaron. Leben und WerkKaren Lynn Greening stieß 1977 als 15-Jährige zur Heavy-Metal-Band Lee Aaron. Die Band war seinerzeit auf der Suche nach einem inhaltsfreien Bandnamen, der sich einfach gut im Ohr festsetzen sollte. Lee Aaron war ein Kunstwort, welches sich aus der Jeansmarke Lee sowie dem Vornamen des bekannten Produzenten Aaron Spelling zusammensetzte. Zuerst war sie als Background-Sängerin und Keyboarderin beschäftigt, wurde aber später von der Band überredet, die Leadvocals zu übernehmen, weil man sich neben ihrem Gesangstalent einen Popularitätsschub durch eine gutaussehende Sängerin erhoffte. Karen übernahm den Namen Lee Aaron als Pseudonym. Zum Beginn ihrer Karriere trat sie mit ihrer Gruppe ein Jahr lang in verschiedenen Städten in Kanada auf. Für die 1982 erschienene LP The Lee Aaron Project engagierte der Manager und Produzent Robert Connolly verschiedene Heavy-Metal-Musiker aus der kanadischen Szene. Das Album erschien auch in Großbritannien. „Lee Aarons vielseitiges Organ irgendwo zwischen Janis Joplin und Pat Benatar, und das glasklare Metal/Melodic-Konzept machten Lee Aaron vor allem in Großbritannien populär.“ (Zitat Christian Graf im Rockmusik-Lexikon, Seite 17, Taurus Press 1989) Die gute Resonanz auf das Album und auch auf einen Auftritt in London ermöglichte ihr 1983 die Einladung zum bekannten Reading Festival,[1] wo sie am 27. August 1983 auftrat. Lee Aaron befand sich erstmals in Gesellschaft von bekannten Bands wie Black Sabbath, Thin Lizzy oder Ten Years After.[2] Für das Cover der LP Metal Queen posierte Lee Aaron als weibliches Pendant zur Comicfigur Conan der Barbar. In Europa konnte sie vor allem durch Auftritte im Vorprogramm von Bon Jovi ihre Bekanntheit steigern. 1985 erschien das Album Call of the Wild auf einer LP, die von den Fans bis heute als ihre beste angesehen wird. Für dieses Album wurde eine neue Band engagiert, mit Ausnahme des Gitarristen John Albani, der schon bei vorherigen Produktionen dabei war. Das Schlagzeug spielte nun Jerry Mercer, die Bassgitarre Spyder Brierly und das Keyboard Bob Ezrin. Die Songs auf Call of the Wild sind zwischen Hardrock und Heavy Metal angeordnet. Darauf enthalten ist die Hardrock-Ballade Barely Holdin' On, die der Songwriter Joe Cerisano im Jahr 1983 geschrieben hat. Die Ballade erschien 1985 in einer Variante auf einer 12″ Vinyl[3] mit den beiden Stücke Danger Zone und Call Of The Wild auf der Rückseite. Mit den bis dahin erschienenen Alben und vor allem mit Call Of The Wild setzte Lee Aaron mit ihrer „screamenden“ Stimme den absoluten Maßstab für eine weibliche Hardrock- oder Heavy-Metal-Sängerin in den 1980er-Jahren. Kenner der Szene sehen in ihr eine Art Vorläuferin für Doro Pesch, die 1989 ihr erstes Album veröffentlichte. 1987 trat Lee Aaron erneut beim Reading Festival auf. Mit dem im gleichen Jahr erschienenen Album Lee Aaron versuchte sich die Sängerin als Songwriterin zu etablieren. Allerdings kam das Album bei den Heavy-Metal-Fans nicht so gut an. „Sie gingen auf Distanz gegenüber dem voluminösen Sound mit dem Hang zu flächigen Arrangements und aufgeblasenen Backround-Chören.“ (Zitat aus der Musikzeitschrift Musik Express in Christian Graf, Rockmusik-Lexikon, Seite 18, Taurus Press 1989) Anfang der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre als Queen of Heavy Metal verehrt und vermarktet, trennte sie sich später von ihrem damaligen Freund und Gitarristen John Albani, wonach sich die Band Lee Aaron auflöste. Karen führte seitdem den ehemaligen Bandnamen als ihren Künstlernamen weiter. 1996 erschien die experimentelle CD 2Preciious (mit Bandmitgliedern der Kanadischen Underground-Gruppe Sons of Freedom), die von den Kritikern zwar hoch gelobt wurde, aber in Deutschland nur wenig Beachtung fand. Im Jahre 2000 folgte etwas überraschend das Werk Slick Chick mit den Swingin’ Barflies, in der Karen ihre sängerischen Anfänge im Bereich der Jazz-Musik wieder aufleben ließ. Im März 2016 veröffentlichte sie mit Fire and Gasoline ein Album, das wieder im Genre des Hardrock angesiedelt ist. Auf der Tournee zu diesem Album wurden die Shows in Nürnberg und Balingen im Sommer 2017 mitgeschnitten. 2018 erschien zunächst das Bluesrock-Album Diamond Baby Blues, bevor 2019 ein Album mit den Aufnahmen der Fire and Gasoline-Tour unter dem Titel Power, Soul, Rock N’ Roll – Live in Germany veröffentlicht wurde. Im Dezember 2020 erschien das ausschließlich über die Website vertriebene Weihnachtsalbum Almost Christmas, für das die Band hauptsächlich eher unbekannte Titel neu aufgenommen hatte.[4] Neben dem ursprünglich von Louis Armstrong aufgenommenen Zat You Santa Claus? fanden sich auch modernere Lieder wie Slades Merry Christmas Everybody oder das Lied It Doesn’t Often Snow at Christmas von den Pet Shop Boys. Außerdem nahm die Band eine Coverversion des 1991 auf dem Lee-Aaron-Album Some Girls Do veröffentlichten Liedes Peace on Earth auf, das eigentlich überhaupt nicht im Kontext zu Weihnachten steht.[4] Im Juli 2021 veröffentlichte Aaron das Album Radio On!, mit dem sie Platz 49 der deutschen, sowie Platz 29 der Schweizer Charts erreichte. Am 25. November 2022 erschien das Album Elevate.[5] Ende September 2023 wurde Aaron in Kanadas Walk of Fame aufgenommen.[6] Am 26. April 2024 erschien das Cover-Album Tattoo Me.[7] PersönlichesLee Aaron ist seit 2001 mit John Cody verheiratet, der auch Schlagzeuger ihrer Band ist. Das Paar hat zwei Kinder.[8] Diskografie
Studioalben
Sonstige Alben
Singles & EPs
Bootleg
Video/DVD
Musikvideos
als LEE AARON AND THE SWINGIN' BARFLIES
mit KICK AXE
mit THE VIGILANTS
mit 2preciious
Gastbeiträge
WeblinksCommons: Lee Aaron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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