Politisiert wurde Laura Zimmermann als Gegnerin der Minarett-Initiative der SVP, die 2009 ein Verbot des Baus von Minaretten in der Schweiz durchsetzte. Weltanschaulich versteht sich Zimmermann als progressiv,[8] als europhil[9] und als Liberale in der Tradition von John Stuart Mill.[10] 2016 wurde sie neben Flavia Kleiner Co-Präsidentin der Operation Libero, einer Bewegung aus studentischem Milieu, die sich 2014 als Reaktion auf die Niederlage gegen die «Initiative gegen Masseneinwanderung» der rechtspopulistischen SVP gründete.[11] In einer Debatte mit SVP-Strategiechef Christoph Blocher provozierte[12] sie mit der Forderung, die SVP solle endlich ihre angekündigte Initiative gegen die Personenfreizügigkeit starten, damit die Schweiz ihr Verhältnis zu Europa klären könne.[13]
Zimmermann leitete die Kampagne der Operation Libero gegen die No Billag-Initiative, die die Radio- und Fernsehgebühren abschaffen wollte und die mit über 70 % Nein-Stimmen sowie in sämtlichen Kantonen scheiterte.[14] Zimmermann setzte dabei auf Online Warriors, auf Freiwillige, die in sozialen Medien für ein Nein argumentierten.[15] Danach engagierte sie sich gegen die Selbstbestimmungsinitiative,[16] wobei sich ihre Argumentation darauf fokussierte, die Schweiz würde bei einem Ja zur Vertragsbrecherin.[17] Mit 66 % Nein-Stimmen scheiterte die SVP-Initiative deutlich.[18]
Im Oktober 2021 trat sie von ihrem Co-Präsidium zurück, das deutliche Ja zur Ehe für alle zwei Wochen zuvor sei ein guter Moment dafür. Sie bleibt weiterhin im Vorstand. Nachfolgerin als Co-Präsidentin wurde Sanija Ameti.[19]
Zimmermanns Auftritte in TV-Formaten, etwa in der Abstimmungsdebatte der Arena,[20] führten zu Zeitungstiteln wie «Das Gesicht des Widerstandes».[5] «Ausserordentliche Überzeugungskraft und ein politisches Talent ohnegleichen» attestierte ihr L’illustré,[21] derweil die Süddeutsche Zeitung schrieb, Zimmermann sei eine der «profiliertesten Gegnerinnen der Schweizerischen Rechten».[22] Zu den Schweizer Wahlen von 2019 publizierte Die Zeit ein Streitgespräch von ihr mit Sascha Lobo.[23]
↑Vanessa Mistric: Sie liebt den Kampf. Die 26-jährige Laura Zimmermann ist der Kopf der Kampagne der Operation Libero gegen die Selbstbestimmungsinitiative. In: Tages-Anzeiger. 17. November 2018 (tagesanzeiger.ch), abgerufen am 22. November 2018.
↑Claudia Blumer: ‹No Billag› tönt nach Entlastung. In: Tages-Anzeiger. 12. Januar 2017 (Interview, tagesanzeiger.ch), abgerufen am 23. November 2018.
↑Hannes Grassegger: Aktivdienst auf dem digitalen Kampfplatz. Wie eine kühne Truppe junger Leute die Durchsetzungsinitiative bekämpfte . In: Das Magazin. 5. März 2016 (hannesgrassegger.com).
↑Bringt endlich eure Kündigungs-Initiative! In: Blick. 9. Februar 2017 (blick.ch), abgerufen am 24. November 2018.