Laura Freudenthaler

Laura Freudenthaler (2019)

Laura Freudenthaler (* 1984 in Salzburg[1]) ist eine österreichische Schriftstellerin.

Leben

Laura Freudenthaler studierte Germanistik, Philosophie und Gender Studies, das Studium schloss sie 2008 an der Universität Wien ab.[2] 2014 veröffentlichte sie mit Der Schädel von Madeleine ihren Debüterzählband.[3] Ihr Roman Die Königin schweigt schaffte es im September und Oktober 2017 auf der ORF-Bestenliste unter die besten zehn.[4][5][6] Der Roman wurde als bester deutschsprachiger Debütroman beim Festival du premier Roman 2018 in Chambéry ausgezeichnet.[7] Weitere Arbeiten wurde unter anderem in den Literaturzeitschriften manuskripte, Lichtungen, SALZ, schreibkraft und kolik veröffentlicht. Freudenthaler lebt in Wien, arbeitete mehrere Jahre in der Austria Presse Agentur (APA) und übersetzt aus dem Französischen ins Deutsche.[1]

Im Februar 2018 war sie in der ORF-III-Sendung erLesen zu Gast.[8] Mit ihrem Roman Geistergeschichte erreichte sie im März 2019 den ersten Platz der ORF-Bestenliste,[9] für den Roman wurde sie mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet[10] und für den Literaturpreis Alpha nominiert.[11] 2021 wurde Freudenthaler für ihr bisheriges Werk der manuskripte-Preis des Landes Steiermark verliehen. „Die Sätze, aus denen sie ihre faszinierend vielschichtigen Gefühls- und Bildwelten baut“, so die Jury, „kommen ganz ohne Showeffekte aus – gerät man aber erst einmal in ihren Sog, sieht man die Dinge (auch außerhalb der Buchdeckel!) mit anderen Augen.“[12]

Auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant las sie beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2020 ihren Text Der heißeste Sommer,[13][14] für den sie mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet wurde.[15] Ihr im Sommer 2023 veröffentlichtes Climate-Fiction-Buch Arson, das auf Motiven von Der heißeste Sommer basiert, wurde von der Jury im Oktober 2023 auf Platz eins der ORF-Bestenliste gewählt.[16] Arson handelt von einer jungen Frau, die beobachtet, wie die Welt um sie herum langsam außer Kontrolle gerät: Dürren und Waldbrände breiten sich aus, Körper und Geist sind im ständigen Alarmzustand. „Man kann dieses sprachlich ambitionierte, anspielungsreiche Krankheitsprotokoll“, so Gisa Funck im Berliner Tagesspiegel, „als Kritik an der heutigen Gesellschaft lesen, in der sogenannte Profis ständig mithilfe von Statistiken und Psychologisierungen den Eindruck erwecken, als hätten sie jedes Problem bestens im Griff – während ihnen tatsächlich zunehmend die Kontrolle über unsere Lebensgrundlagen entgleitet.“[17]

Publikationen (Auswahl)

Auszeichnungen und Nominierungen

Commons: Laura Freudenthaler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d Literaturhaus: Laura Freudenthaler: Kurzbiografie. Abgerufen am 3. September 2017.
  2. "Wie die Menschen leben oder nicht leben" : utopische Momente im Werk von Walter Kappacher. Diplomarbeit 2008, Universität Wien.
  3. derStandard.at: Wer hat Angst vor Madeleine?. Artikel vom 21. März 2014, abgerufen am 3. September 2017.
  4. Die besten 10 im September 2017 - tv.ORF.at. Abgerufen am 3. September 2017.
  5. orf.at: Die besten 10 im Oktober 2017. Abgerufen am 27. September 2017.
  6. orf.at: Die Geister der schönen Fanny. Artikel vom 12. August 2017, abgerufen am 3. September 2017.
  7. Laura Freudenthaler – Literaturverlag Droschl. Abgerufen am 26. März 2019.
  8. „ORF III Kulturdienstag“: „erLesen“ mit Felix Mitterer, Gregor Bloéb, Erik Schinegger und Laura Freudenthaler. OTS-Meldung vom 26. Februar 2018, abgerufen am 26. Februar 2018.
  9. Laura Freudenthaler im März an der Spitze der ORF-Bestenliste. Artikel vom 28. Februar 2019, abgerufen am 28. Februar 2019.
  10. Laura Freudenthaler gewinnt den Literaturpreis der Europäischen Union 2019. OTS-Meldung vom 23. Mai 2019, abgerufen am 23. Mai 2019.
  11. a b Shortlist für Literaturpreis Alpha 2019 steht fest. 29. August 2019, abgerufen am 29. August 2018.
  12. Hauptverband des Österreichischen Buchhandels: Manuskripte-Preis 2021 für Laura Freudenthaler. 16. März 2021, abgerufen am 27. Februar 2024.
  13. Bachmann-Preis heuer mit fünf Teilnehmern aus Österreich. In: DerStandard.at. 28. Mai 2020, abgerufen am 28. Mai 2020.
  14. Laura Freudenthaler, A. In: bachmannpreis.orf.at. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  15. a b Bachmannpreis für Helga Schubert. In: bachmannpreis.ORF.at. 21. Juni 2020, abgerufen am 21. Juni 2020.
  16. Die Beste im Oktober 2023: Laura Freudenthaler. In: ORF.at. Abgerufen am 1. Oktober 2023.
  17. Gisa Funck: Wie schlafen, wenn die Erde brennt? 25. Oktober 2023, abgerufen am 27. Februar 2024.
  18. Bernd Melichar: Die Welt ist überhitzt, der Mensch überfordert. In: Kleine Zeitung. 29. August 2023, abgerufen am 29. August 2023.
  19. Thomas Lehr erhält Bremer Literaturpreis. Artikel vom 18. November 2017, abgerufen am 18. November 2017.
  20. Laura Freudenthaler – Literaturverlag Droschl. Abgerufen am 26. März 2019.
  21. Neun Kandidatinnen und Kandidaten für den Literaturpreis Alpha 2018. OTS-Meldung vom 27. August 2018, abgerufen am 27. August 2018.
  22. Literaturpreis der Europäischen Union: die Österreich-Shortlist. Artikel vom 11. April 2019, abgerufen am 11. April 2019.
  23. Staatssekretärin Mayer: Langzeitstipendien für Literatur. 2. Juli 2020, abgerufen am 2. Juli 2020.
  24. Meersburger Droste-Preis geht an Autorin Katharina Hacker. In: stimme.de/dpa/lsw. 11. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  25. Manuskripte-Preis für Laura Freudenthaler. In: ORF.at. 15. März 2021, abgerufen am 15. März 2021.
  26. Salzburger Buchtage: Buchpreis der Salzburger Wirtschaft an Laura Freudenthaler. 9. November 2023, abgerufen am 27. Januar 2024.
  27. Der „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2024 geht an Laura Freudenthaler. OTS-Meldung, 27. März 2024, abgerufen am 27. März 2024.
  28. BMKÖS/Mayer: Outstanding Artist Awards 2024 – Die Preisträger:innen. In: ots.at. 29. Juli 2024, abgerufen am 29. Juli 2024.
  29. Preise für Laura Freudenthaler. In: ORF.at. 6. September 2024, abgerufen am 6. September 2024.
  30. Reinhard-Priessnitz-Preis 2024 geht an Laura Freudenthaler. In: buecher.at. 6. September 2024, abgerufen am 6. September 2024.