Laura Flessel-Colovic (2013)
Laura Élodie Flessel-Colovic (* 6. November 1971 in Pointe-à-Pitre als Laura Flessel ) ist eine ehemalige französische Fechterin (Degen ) und Politikerin (parteilos) aus dem Übersee-Département Guadeloupe . Bei Olympischen Spielen errang sie zwei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.
Werdegang
Kindheit
Laura Flessel wuchs in einer Mittelklassefamilie in Guadelupe auf; ihr Vater war Vater Meteorologe, ihre Mutter Lehrerin.[ 1]
Sportliche Karriere
Laura Flessel begann in Guadeloupe mit dem Fechtsport. Mit 18 kam sie in das französische Sportzentrum Institut national du sport et de l’éducation physique (INSEP) in Paris. 1993 wurde sie erstmals französische Meisterin mit der Degenmannschaft, 1995 folgte das erste wichtige internationale Ergebnis mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Fechtweltmeisterschaften in Den Haag . Der größte Erfolg gelang ihr bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta , wo sie bei den erstmals ausgetragenen Degenwettbewerben für Frauen zweimal Gold errang. Sie gewann sowohl im Einzel als auch gemeinsam mit Valérie Barlois und Sophie Moressée-Pichot im Mannschaftswettbewerb. Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney gewann sie Bronze, bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen Silber im Einzel und Bronze mit der Mannschaft.
Bei den Fechtweltmeisterschaften 1998 in La Chaux-de-Fonds gewann sie die ersten beiden von fünf WM-Titeln. Insgesamt gewann sie zwölf WM-Medaillen. Ebenfalls 1998 siegte sie mit ihrem Klub Racing Club de France im Fecht-Europacup für Vereine.
1996 heiratete sie den Sportjournalisten Denis Colovic. Im Juni 2001 kam ihre Tochter Leilou zur Welt, und vier Monate später gewann Flessel-Colovic die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Nîmes . 2002 wurde sie positiv auf das Dopingmittel Coramin getestet.[ 2] Der Fecht-Weltverband ging davon aus, dass Flessel das Mittel ohne ihr Wissen vom Trainer verabreicht bekam, und sperrte sie nur für drei Monate.
Laura Flessel-Colovic blieb auch danach eine erfolgreiche Sportlerin. So wurde sie 2007 bei der WM in Sankt Petersburg abermals Weltmeisterin mit der Degen-Mannschaft. Für die Olympischen Spiele 2012 in London wurde sie als Fahnenträgerin der französischen Delegation ernannt. Nach den Spielen beendete sie ihre Karriere.
Politische Karriere
Laura Flessel-Colovic (2017)
Am 17. Mai 2017 wurde sie zur Sportministerin in der Regierung von Premierminister Édouard Philippe ernannt. Flessel-Colovic teilte am 4. September 2018 überraschend ihren Rücktritt „aus persönlichen Gründen“ mit.[ 3] und Roxana Maracineanu wurde als ihre Nachfolgerin nominiert. Mediapart und Le Canard enchaîné berichteten, das Flessels Bildrechte vermarktende Unternehmen habe Einnahmen nicht deklariert.[ 4] [ 5]
Weitere Aktivitäten
Im Jahr 2012 nahm sie an der dritten Staffel der Tanzshow Danse avec les stars teil.[ 6]
Erfolge
Olympische Spiele
Olympiasiegerin 1996 – Degen Einzel
Olympiasiegerin 1996 – Degen Mannschaft
Silbermedaille 2004 – Degen Einzel
Bronzemedaille 2004 – Degen Mannschaft
Bronzemedaille 2000 – Degen Einzel
Weltmeisterschaften
Weltmeisterin 1998 – Degen Einzel
Weltmeisterin 1998 – Degen Mannschaft
Weltmeisterin 1999 – Degen Einzel
Weltmeisterin 2005 – Degen Mannschaft
Weltmeisterin 2007 – Degen Mannschaft
Weltmeisterin 2008 – Degen Mannschaft
Silbermedaille 1995 – Degen Mannschaft
Silbermedaille 2001 – Degen Einzel
Silbermedaille 2006 – Degen Mannschaft
Bronzemedaille 1995 – Degen Einzel
Bronzemedaille 1997 – Degen Mannschaft
Bronzemedaille 2005 – Degen Einzel
Bronzemedaille 2006 – Degen Einzel
Europameisterschaften
Laura Flessel-Colovic bei den Fechteuropameisterschaften 2007
Europameisterin 2007 – Degen Einzel
Bronzemedaille 2007 – Degen Mannschaft
Bronzemedaille 2009 – Degen Einzel
Bronzemedaille 2010 – Degen Einzel
Bronzemedaille 2010 – Degen Mannschaft
Fecht-Weltcup
Gesamtsiegerin Degen 2002/03
Gesamtsiegerin Degen 2003/04
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Josef Kelnberger: Die Rache der Wespe. In: www.sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, abgerufen am 9. Februar 2020 .
↑ Doping-Skandal mit Doppel-Olympiasiegerin. In: www.faz.net. 16. August 2002, abgerufen am 9. Februar 2020 .
↑ Laura Flessel, ex-escrimeuse et désormais ex-ministre des Sports. FranceTV Info, 4. September 2018, abgerufen am 4. September 2018 (französisch).
↑ mediapart.fr: Laura Flessel: des démêlés fiscaux derrière sa démission du gouvernement
↑ lefigaro.fr vom 4. September 2018: Départ de Laura Flessel du gouvernement sur fond d'ennuis fiscaux
↑ Danse avec les stars 3 : Laura Flessel éliminée, baiser fougueux, belle audience , 21. Oktober 2012, www.purepeople.com
Olympiasiegerinnen im Degenfechten (Einzel)
Olympiasiegerinnen im Degenfechten (Mannschaft)
1996 : Frankreich Laura Flessel , Sophie Moressée-Pichot , Valérie Barlois |
2000 : Russland Karina Asnawurjan , Oxana Jermakowa , Tatjana Logunowa , Marija Masina |
2004 : Russland Tatjana Logunowa , Karina Asnawurjan , Oxana Jermakowa , Anna Siwkowa |
2012 : China Volksrepublik Li Na , Luo Xiaojuan , Sun Yujie , Xu Anqi |
2016 : Rumänien Loredana Dinu , Simona Gherman , Simona Pop , Ana Maria Popescu |
2020 : Estland Julia Beljajeva , Erika Kirpu , Irina Embrich , Katrina Lehis |
2024 : Italien Rossella Fiamingo , Giulia Rizzi , Alberta Santuccio , Mara Navarria
Liste der Olympiasieger im Fechten