Lattenbuch ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Lattenbuch liegt in der Gemarkung Oberschönbronn.[3]
Geographie
Beim Kirchdorf entspringt der Lattenbuchergraben, der 0,75 km südwestlich als linker Zufluss der Wieseth mündet. Der Ort liegt auf einer flachhügeligen Hochebene mit kleinen Waldgebieten und Acker- und Grünland. Im Nordosten wird die Flur In der Klinge genannt, im Südosten Espan.
Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Böckau (0,9 km südlich) und Oberschönbronn (1,1 km südlich) jeweils zur Kreisstraße AN 52, nach Sickersdorf zur AN 37 (1,3 km westlich) und direkt zur AN 37 (1 km nordwestlich), nach Heuberg (2,2 km nordöstlich) und nach Limbach zur Staatsstraße 2248 (2 km östlich).[4]
Geschichte
Lattenbuch lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 bestand der Ort aus 19 Anwesen (5 Halbhöfe, 14 Güter) und einem Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das eichstättische Oberamt Wahrberg-Herrieden.[5] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Lattenbuch dem Steuerdistrikt Gräbenwinden und der Ruralgemeinde Oberschönbronn zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Lattenbuch am 1. Januar 1972 nach Herrieden eingemeindet.
Baudenkmäler
- Katholische Filialkirche Mater dolorosa: Saalkirche, Westturm mit Zwiebelhaube, Bau von 1935; mit Ausstattung
- Haus Nr. 4: Wohnstallhaus, zweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, 1909, Inschrifttafel mit Kreuzigung, 18. Jahrhundert, wieder verwendet 1909; Scheune, eingeschossiger Satteldachbau, wohl gleichzeitig
- Haus Nr. 19: Wohnstallhaus, massiv, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
- Haus Nr. 33: Wegkreuz, gusseisernes Kruzifix, Mitte 19. Jahrhundert, am Ortsausgang nach Schönau.
- in Lattenbuch: eingeschossiges Tagelöhnerhaus, teilweise verputztes Fachwerk, spätes 18. Jahrhundert
- in Lattenbuch: Wegkreuz, Gusseisen, Mitte 19. Jahrhundert, an der Dorfstraße
- Berglesfeld: Votivkreuz, Wegkreuz, gusseisernes Kruzifix auf Sandsteinsockel, mit Inschrift: „Für glückliche Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg“, wohl zweites Viertel 20. Jahrhundert, an der Straße nach Oberschönbronn
- Lindlein: Wegkreuz, Gusseisenkruzifix, Mitte 19. Jahrhundert, an der Straße nach Schönau, 300 Meter außerhalb
- von Lattenbuch zur Kreisstraße AN 37: Gedenkstein in Bildstockform, bezeichnet „1928“; 1,5 Kilometer außerhalb an der Straße nach Schönau
Einwohnerentwicklung
Jahr
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001818 |
001840 |
001861 |
001871 |
001885 |
001900 |
001925 |
001950 |
001961 |
001970 |
001987
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Einwohner
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140 |
150 |
162 |
155 |
167 |
186 |
192 |
202 |
181 |
166 |
134
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Häuser[8]
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23 |
23 |
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38 |
39 |
38 |
36 |
36 |
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33
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Quelle
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Religion
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Jakobus der Ältere (Elbersroth) gepfarrt.[10][19] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Wenzeslaus (Wieseth) gepfarrt.[17]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lattenbuch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 279–280 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Lattenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 349 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 87.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Herrieden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Lattenbuch (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Lattenbuch. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 279.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 52 (Digitalisat).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 112 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1021, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1185 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1223 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.
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