Lassan

Wappen Deutschlandkarte
Lassan
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lassan hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 57′ N, 13° 51′ OKoordinaten: 53° 57′ N, 13° 51′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Am Peenestrom
Höhe: 7 m ü. NHN
Fläche: 28,21 km2
Einwohner: 1473 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17440
Vorwahl: 038374
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 074
Adresse der Amtsverwaltung: Burgstr. 6
17389 Wolgast
Website: www.lassan.de
Bürgermeister: Fred Gransow (CDU)
Lage der Stadt Lassan im Landkreis Vorpommern-Greifswald
KarteBrandenburgLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenBuggenhagenKrumminLassanWolgastWolgastZemitzAhlbeck (bei Ueckermünde)AltwarpEggesinGrambinHintersee (Vorpommern)LeopoldshagenLiepgartenLuckowLuckowLübs (Vorpommern)MeiersbergMönkebudeVogelsang-WarsinBargischowBargischowBlesewitzBoldekowBugewitzButzowDucherowIvenKrienKrusenfeldeNeetzow-LiepenMedowNeetzow-LiepenNeu KosenowNeuenkirchen (bei Anklam)PostlowRossinSarnowSpantekowStolpe an der PeeneAlt TellinBentzinDaberkowJarmenKruckowTutowVölschowBehrenhoffDargelinDersekowHinrichshagen (Vorpommern)LevenhagenMesekenhagenNeuenkirchen (bei Greifswald)WeitenhagenBergholzBlankensee (Vorpommern)Boock (Vorpommern)Glasow (Vorpommern)Grambow (Vorpommern)LöcknitzNadrenseeKrackowPenkunPlöwenRaminRossowRothenklempenowBrünzowHanshagenKatzowKemnitz (bei Greifswald)KröslinKröslinLoissinLubminNeu BoltenhagenRubenowWusterhusenGörminLoitzSassen-TrantowAltwigshagenFerdinandshofHammer a. d. UeckerHeinrichswaldeRothemühlTorgelowTorgelowTorgelowWilhelmsburg (Vorpommern)JatznickBrietzigDamerow (Rollwitz)FahrenwaldeGroß LuckowJatznickJatznickKoblentzKrugsdorfNiedenPapendorf (Vorpommern)PolzowRollwitzSchönwalde (Vorpommern)Viereck (Vorpommern)ZerrenthinZüsedomKarlshagenMölschowPeenemündeTrassenheideBenz (Usedom)DargenGarz (Usedom)KamminkeKorswandtKoserowLoddinMellenthinPudaglaRankwitzStolpe auf UsedomÜckeritzUsedom (Stadt)ZempinZirchowBandelinGribowGroß KiesowGroß PolzinGützkowGützkowKarlsburgKlein BünzowMurchinRubkowSchmatzinWrangelsburgZiethen (bei Anklam)ZüssowHeringsdorfPasewalkStrasburg (Uckermark)UeckermündeWackerowGreifswaldGreifswaldPolen
Karte

Lassan ist eine der kleinsten Städte Deutschlands und die drittkleinste Stadt im Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Ort vor der Insel Usedom gehört zum Landkreis Vorpommern-Greifswald und wird vom Amt Am Peenestrom mit Sitz in Wolgast verwaltet. Die Stadt ist der Hauptort des Lassaner Winkels.

Geografie

Geografische Lage

Lassan liegt am Westufer des Peenestroms gegenüber der Insel Usedom und befindet sich gut 40 km östlich vom Oberzentrum Greifswald, etwa 15 Kilometer südlich von Wolgast und 15 Kilometer nordöstlich von Anklam. Die ländliche Umgebung mit ihren Ortsteilen, Wäldern und Feldern ist der Lassaner Winkel. Lassan ist der östliche Endpunkt der Ferienstraße Vorpommersche Dorfstraße und liegt am Jakobsweg Via Baltica, der von Usedom über Greifswald nach Osnabrück führt.

Die Küstenregion ist Teil des Naturparks Insel Usedom sowie des Naturparks Flusslandschaft Peenetal.

Stadtgliederung

Lassan besteht laut seiner Hauptsatzung aus folgenden Ortsteilen:[2]

  • Lassan
  • Klein Jasedow
  • Papendorf

Geschichte

Lassan

Lassan 1761

Name
Der Name der Landschaft -terra Lesane- wurde 1136 in einer Urkunde Kaiser Lothars genannt. Der Name veränderte sich 1168 in Lessan, 1177 in Lessaz und 1295 in Lassan. Das altpolabische Lěšane bedeutet möglicherweise „Bewohner aus dem Wald“.[3] Ähnlich deutet auch Niemeyer: „Waldbewohner“, auch „Waldland“.[4]

Mittelalter
Die ursprüngliche slawische Fischersiedlung mit einer Burg war Mittelpunkt der Landschaft Lesane. Der Ort mit einer Burg wurde 1136 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1200 legten die Herzöge von Pommern den Ort planmäßig an. Er erhielt zwischen 1264 und 1278 das Stadtrecht und wurde 1291 als civitas und 1299 als oppidum genannt. Durch die günstige Lage am Peenestrom gewannen der Hafen und die Stadt an Bedeutung. Um 1291 wurde auch die Hallenkirche St. Johannis gebaut.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war der Fischfang eine wesentliche Einnahmequelle des Ortes. Auf Karten aus dieser Zeit findet sich darum die inzwischen ungebräuchliche Bezeichnung Lassansche Wasser für das Achterwasser. Damals hatte Lassan – einzige Stadt unmittelbar am Achterwasser – die Fischereigerechtigkeit für diese Gewässer inne.[5]

Neuere Geschichte
1664 zerstörte ein Stadtbrand den Ort bis auf die Grundmauern. Im Herbst 1837 erkrankten 124 der rund 1400 Bewohner an Cholera; 65 Erkrankte starben während dieser Infektionswelle.[6]

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist in Lassan eine jüdische Gemeinde mit einem jüdischen Friedhof bekannt. Deren Geschichte endet in den 1940er Jahren, der Friedhof wurde abgeräumt. Seine Fläche ist zwar eingeschränkt erhalten, ist aber von der Stadt weder gekennzeichnet noch wird er überhaupt beachtet.

1896 wurde die Anklam-Lassaner Kleinbahn in Betrieb genommen. Lassan erhielt dadurch eine bessere Anbindung an das Umland.

1929 erhielt der Ort ein Strandbad. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde Lassan von der Roten Armee besetzt.

Die Innenstadt mit Kirche, Stadtmauer und Rathaus wurde nach dem Ende der DDR im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert. 1996 entstand der Wasserwanderrastplatz. Danach wurde der Hafenplatz ausgebaut.

Marktplatz 1908 (Zeppelin einmontiert)

Von 1952 bis 1994 gehörte Lassan zum Kreis Wolgast (bis 1990 im DDR-Bezirk Rostock, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Ostvorpommern eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Am 7. Juni 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Pulow nach Lassan eingemeindet.

Geschichte der Ortsteile

Rathaus
Häuser auf dem Markt

Klein Jasedow wurde 1547 erstmals als Jasdow und 1859 mit dem aktuellen Namen Klein Jasedow urkundlich erwähnt. Die Bedeutung der slawischen Ortsgründung ist noch nicht aufgezeigt.[4] Klein Jasedow ist ein Vorwerk zum Gut „Vorwerk“ nördlich von Lassan. Es war ein typisches Gutsdorf, das nur aus dem Gut mit Verwalterhaus und 2 Landarbeiterkaten bestand. Nach 1945 wurde es ein Haufendorf mit Neubauernhöfen und Wohngebäuden.

Papendorf wurde erstmals 1547 genannt,[4] als Jacob von Zitzewitz hier eine Schäferei anlegen ließ. Der Name leitet sich von Pape = Pastor/Priester ab. Da die nächste Kirche in Lassan ist, kann diese Namensdeutung fraglich sein.
Papendorf wurde ein Gutsdorf mit dem Gut und der Landarbeiterkatenzeile. Besitzer waren u. a Familien von Krassow (ab 1669), von Buggenhagen (nach 1784) und die Barone von Le Fort (Lefort) und Erben (1833–1945). Papendorf war deren Stammgut mit den Pertinenzen (Nebengütern) Pulow und Klein Jasedow.
Seit 1897 hatte Papendorf einen eigenen Anschluss an die Anklam-Lassaner Kleinbahn (ALKB), der wie alle anderen Strecken 1945 als Reparation demontiert wurde.

Pulow wurde erstmals 1291 als Pulowe urkundlich genannt. Es ist eine slawische Gründung ohne Namensdeutung.[4] Der Turmhügel stammt von nach 1230. Das Gut Pulow wechselte mehrfach den Besitzer und war schon vor 1852[7] ein Nebengut der Familie der Barone von Le Fort. Dann bildete sich eine eigene genealogische Familienlinie Pulow heraus.[8] Das neobarocke Gutshaus entstand um 1900.

Siehe auch Hauptartikel: Pulow

Vorwerk wurde 1328 erstmals urkundlich genannt. Es liegt nördlich an Lassan und diente mit den Liegenschaften zur Unterhaltung der Burg Lassan (castrum lesane). Gutsherren waren u. a die Familien Ramel (13. Jh.) und von Köller. Diese Adelsfamilie geriet zwischenzeitlich in pekuniäre Schwierigkeiten. Die Witwe des Kurd von Köller-Jamitzow verkaufte aus der Not ihrer Kinder 1469 mit Genehmigung des Landesherrn Erich II. Anteile aus Gut Vorwerk dem Kloster Marienkrone Stralsund für 100 Mark eine wiederlösbare Rente.[9] Ihnen folgten später die von Zitzewitz, von Weißenstein, und von Quistorp, vertreten durch Dr. phil. Johann Gottfried von Quistorp (1752–1825), der einst vom Kaiser Josef II. zu Wien 1782[10] in den Reichsadelsstand erhoben wurde und so den geadelten Teil der alten gleichnamigen Patrizierfamilie mitbegründete.[11] Dann folgte die Uradelsfamilie von Buggenhagen (1845–1945). Das inzwischen ruinöse Gutshaus stammt aus dem 19. Jahrhundert. Bernhard von Buggenhagen (1815–1866) erwarb einst das Gut Vorwerk. Er war mit der ältesten Tochter Luise des Greifswalder Senatoren[12] Carl Friedrich Pogge verheiratet und Ehrenritter des Johanniterordens. Erbe wurde der Sohn Leutnant a. D. Arnold von Buggenhagen, der auf der bekannten Königlichen Landesschule Pforta seine Ausbildung[13] mit erfuhr und später die aus Berlin stammende Anna Woywod 1894 heiratete, Gut Vorwerk zum Hauptwohnsitz bestimmte.[14] Die Witwe Anna von Buggenhagen galt noch nach 1921 als allodiale Gutseigentümerin.[15] Um 1939 galten die von Buggenhagenschen Erben als Eigentümer des Rittergutes Vorwerk mit 280 ha. Geleitet wurde das Gut durch einen Administrator. Dies spricht für eine kreditliche Belastung und als Auflage seitens der Landwirtschaftsbanken in deren Funktion als Kreditgeber.[16] Die Erbengemeinschaft bestand nach dem Genealogischen Handbuch des Adels formell u. a. auch aus den lange in Brasilien lebenden Prof. Arnold von Buggenhagen (1908–1991).[17]

Waschow wurde 1320 erstmals als Warsekow und 1658 als Waschow genannt. Der Name wird als Ableitung aus einem Personennamen gedeutet.[4] Bei Waschow befinden sich drei Großsteingräber aus dem Neolithikum (5500 bis 1800 vdZ). Sie gehören aber eigentlich zur Gemarkung Wehrland-Bauer. Das belegt eine frühe Besiedlung des Gebietes.

Waschow war ein Gutsdorf mit dem Gut und der Landarbeiterkatenzeile an der Straße nach Lassan. Von diesem Gut blieb nur ein stillos verändertes Gutshaus übrig.[18] Am Gutshaus ist noch das Wappen des Erbauers sichtbar, es ist das Wappen der Familie von Hackewitz. Über die Verwandtschaft ging Waschow als Gut an den preußischen Generalmajor Werner Eugen von Voigts-Rhetz (1863–1914). Das Gut hatte Anfang des 20. Jahrhunderts einen Umfang von 391 ha und wurde von einem Verwalter geführt.[19] Der ehemalige Gutspark ist nur noch teilweise vorhanden und verwildert. Zuletzt war Gut Waschow in bürgerlichen Händen der Familie Bartelt. Diese begannen zunächst als Verwalter und stellten bis zur Bodenreform den letzten Rittergutsbesitzer. Das Dorf entwickelte sich nach 1945 zu einem langgestreckten Straßendorf.

Warnekow wurde 1432 erstmals urkundlich genannt. Der slawische Gründungsname ist nicht gedeutet.[4] Es war eine alte Ortschaft und bestand nur aus einigen kleinen landwirtschaftlichen Gehöften. Auf Grund der Abgelegenheit und der schlechten Verkehrsanbindung wurde der Wohnplatz in der Neuzeit aufgegeben. Der Ort war bis in die 1970er Jahre noch bewohnt. Jetzt erinnern nur noch der unbefestigte Weg mit der Baumpflanzung und die völlig verbuschten Obstgärten an den Ort.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
1990 1859
1995 1696
2000 1548
2005 1410
2010 1597
2015 1518
Jahr Einwohner
2020 1468
2021 1456
2022 1491
2023 1473

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[20]

Politik

Stadtvertretung

Die Stadtvertretung von Lassan besteht seit 2024 nicht mehr aus 12, sondern aus 10 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 72,3 % zu folgendem Ergebnis:[21]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[22]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
CDU 43,5 % 5 41,6 % 4
Bürger für Lassan (BfL) 18,8 % 2
Einzelbewerber Christian Hilse 13,3 % 1 14,3 % 1
AfD 07,0 % 1 11,3 % 1
Bürgerliste Lassaner Winkel (BLW) 09,4 % 1 11,1 % 1
Die Linke 04,9 % 1 02,9 %
Freie Wähler 15,3 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 03,6 %
Einzelbewerber Marcus Wehrbein 02,9 %
Insgesamt 100 % 11 100 % 9

Sowohl bei der Wahl 2019 als auch 2024 entfielen entsprechend seinem Stimmenanteil auf den Einzelbewerber Christian Hilse zwei Sitze. Daher bleibt in der Stadtvertretung jeweils ein Sitz unbesetzt.

Bürgermeister

  • seit 2009: Fred Gransow (CDU)

Gransow wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 67,0 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[23] Er wurde am 9. Juni 2024 mit 68,1 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[24] Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.[25]

Wappen

Wappen der Stadt Lassan im Kreishaus Greifswald
Wappen von Lassan
Wappen von Lassan
Blasonierung: „In Blau ein silberner Fisch, kreisförmig begleitet oben von drei und unten von vier sechsstrahligen goldenen Sternen.“[26]
Wappenbegründung: In dem in Anlehnung an das Siegelbild des SIGILLVM CIVITATIS LASSAN aus dem 13. Jh. im Jahre 1972 gestalteten Wappen soll der Fisch auf eine der ältesten Erwerbsquellen der Einwohner hinweisen, auf die Fischerei. Es könnte aber auch sein, dass die dortigen Ansiedler den aus dem Slawischen stammenden Ortsnamen (Lěšane = Waldbewohner) vom Wortlaut her mit dem Begriff Lachs in Verbindung gebracht und die Figur eines Lachses als redendes Zeichen zum Stadtsymbol gemacht haben. Dem liegt auch die Sage zugrunde, nach dem der Ort seinen Namen quasi nach den im Achterwasser und in der Peene gefangenen Lachsen – niederdeutsch Lasse – erhalten haben soll. Die Sterne sollen angeblich die Zahl der Ratsmitglieder symbolisieren. Da deren Anzahl sich jedoch im Laufe der Zeit häufig änderte, ist wohl eher anzunehmen, dass die sieben Sterne das Siebengestirn versinnbildlichen, das nach alter Überlieferung als Schutzgestirn der Fischer gilt.

Das Wappen wurde 1972 von dem Lassaner Albert Püschel gestaltet und 1996 vom Designbüro Schönherr & Maciejewski aus Anklam neu gezeichnet. Es wurde unter der Nr. 112 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Das historische Wappen ist fassbar im Wappenfries der 24 Gutsherren und 3 Städte des ständischen Kreistages des Landkreises Greifswald im Kreishaus am Markt 10/11.

Flagge

Die Stadt verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[27]

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel der Stadt zeit das Stadtwappen mit der Umschrift „STADT LASSAN * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.[27]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Stadtkirche St. Johannis
Wassermühle 1908
Wassermühle, jetzt Museum

Siehe: Liste der Baudenkmale in Lassan

Grundschule

Sehenswürdigkeiten

Die langgestreckte Altstadt von Lassan mit ihrem kleinstädtischen Flair, die landschaftliche Lage am Wasser und die Wälder in der Umgebung sind Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr.

  • Stadtkirche St. Johannis, Backstein-Kirche in gotischem Stil aus dem 13./14. Jahrhundert, im Inneren befinden sich ein Altar und eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, beide aus der Werkstatt von Elias Keßler. Die Orgel wurde 1832 von Carl August Buchholz gebaut.[28]
  • Reste der mittelalterlichen Stadtmauer Lassan
  • Hölzerne Haustüren u. a. in der Langen Straße[29]
  • Restaurierte Fachwerkhäuser, u. a Wendenstraße 32, 59, 76 und Pfarrhaus
  • Wassermühle Lassan, teilweise aus dem 15. Jahrhundert sowie die Friedrich-von-Lösewitz-Halle: Heute Museum Lassaner Mühle, die von der Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Lassan betreut und bewirtschaftet wird. Neben der alten Mühlentechnik werden stadtgeschichtliche Exponate und historische landwirtschaftliche Geräte und Maschinen gezeigt.
  • Pommersche Fischerteppiche, ab 1962 in Lassan gewerblich geknüpft. Die zuständige PGH Volkskunst an der Ostsee hatte in der Langen Straße ihr Lager sowie ihre Werkstatt und Färberei. Insgesamt waren rund 20 Frauen bis zum Konkurs der PGH 1992 beschäftigt.
  • Turmhügel Pulow
  • Gutshaus in Pulow in neobarockem Stil (um 1900)
  • Pulower See, ein eiszeitlich geprägter Rinnensee mit historischem Grabstein (Baron Körting)
  • Handweberei, zu besichtigen in der Landwerkstatt Pulow
  • Duft- und Tastgarten für Sehbehinderte und Blinde in Papendorf
  • Papendorfer Seen
  • Gutshaus Papendorf
  • Gutshaus und Gutspark Waschow
  • Gutshaus Klein Jasedow (Fachwerkbau)
  • Klanghaus am See in Klein Jasedow
  • Moränenlandschaft mit vielen Seen (Toteisstaulandschaft)
  • Vogelparadies Polder Waschow

In Lassan gedrehte Filme

Lassan in der Musik

Der Liedermacher Wolf Biermann besaß am gegenüberliegenden Ufer ein Sommerhaus und kam gelegentlich nach Lassan. Er komponierte zu Ehren der Stadt das Lied: Die alte Stadt Lassan.[30]

Wirtschaft und Infrastruktur

Hafen 1908
Hafen und Marina

Unternehmen

Neben der Mosterei Nowack besitzt die Landstadt einige kleinere Handwerksbetriebe und Verkaufseinrichtungen sowie zwei Campingplätze.

Verkehr

Lassan liegt an der Kreisstraße 31 zwischen Wolgast und Anklam.

Die Stadt verfügt über keinen Bahnanschluss. Der nächstgelegene Bahnhof ist Anklam an der Bahnstrecke Berlin–Stralsund. Ein Kleinbahnanschluss von 1896 über die Anklam-Lassaner Kleinbahn, durch den Lassan mit Anklam und Buddenhagen verbunden war, wurde 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs abgebaut.[31]

Das ortsansässige Unternehmen Omnibus Pasternak betreibt zwei Regionalbuslinien, die Lassan mit Anklam und Wolgast verbinden.

Der Lassaner Hafen hat für die Stadt eine große Bedeutung. Der Wasserwanderrastplatz hat 42 Liegeplätze. Angrenzend liegt der kleine Fischereihafen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit Lassan verbundene Persönlichkeiten

  • Johann Joachim Spalding (1714–1804), Pastor in Lassan von 1749 bis 1757
  • Michael Schwarz (1940–2021), Kunsthistoriker, in Lassan aufgewachsen
  • Johannes Heimrath (* 1953), Musiker, Unternehmer und Leiter der Lebensgemeinschaft im Ortsteil Klein Jasedow
  • Uwe Bastian (1957–2024), Soziologe und Publizist, lebte im Ortsteil Papendorf

Zitate

  • „In Lassan werden die Tore mit einer Rübe statt mit einem Schlosse zugemacht.“[33]
  • „An der Peene liebem Rande, / auf bekannter Jugendbahn / folgt’ ich fort und fort dem Strande, / und so kam ich nach Lassan.“ (1. Strophe des Gedichts von Karl Lappe: An Lassan, 1838)
  • „Am Peenestrom, am Peenestrom / Da liegt ein Wrack aus Holz und Stein / Seit fünf mal hundert gleichen Jahrn / die alte Stadt Lassan.“ (Wolf Biermann: Ballade von der alten Stadt Lassan, 1974)

Literatur

  • Albert Georg von Schwarz: Diplomatische Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte Schwedischer Hoheit. Kapitel: Vom Ursprung der Stadt Lassahn. Hieronymus Johann Struck, Greifswald 1755, S. 445–451. (Volltext online)
  • Die Cholera des Herbstes 1837 in Lassan. Aus einem amtlichen Berichte von Dr. Anderssen, praktischem Arzte daselbst. In: Dr. Johann Nep. Rust (Hrsg.): Magazin für die gesammte Heilkunde mit besonderer Rücksicht auf das allgemeine Sanitäts-Wesen im Königl. Preuss. Staate. Drittes Heft, Kapitel XIII. Verlag G. Reimer, Berlin 1839, S. 499–521; Textarchiv – Internet Archive.
  • Karl Viohl: Geschichte der Stadt Lassan von ihren ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Aus den Werken pommerscher Geschichtsschreiber und den städtischen Akten. Berlin 1862, 152 Seiten; archive.org (Bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinausreichende Stadtchronik mit Quellenangaben).
  • Die Stadt Lassan. In: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen (bearbeitet von Heinrich Berghaus), IV. Teils Band II. Anklam 1868, S. 858–931; Textarchiv – Internet Archive (Stadtchronik mit statistischen Angaben aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und mit einem Urkunden-Anhang).
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1965, S. 243–246; Textarchiv – Internet Archive.
  • Kurze Heimatgeschichte Lassan. Interessengemeinschaft im Kulturbund, 1983.
  • Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Band 2: Festland (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde, Band 2). Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6, S. 79, 101, 139, 141.
  • Martin Zeiller: Lassan. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 70 (Volltext [Wikisource]).
  • Klein Jasedow, Papendorf, Pulow, Waschow in: Klaus Berge, Bernd Jordan: Güter, Herrenhäuser und Familien um Lassan. Beiträge zur Lassaner Heimatgeschichte, 9. Hrsg. IG Heimatgeschichte e. V., Lassan, 2007. https://d-nb.info/1049695402
  • Margarete Groschupf (Hrsg.): Lassan – ein Ort, viele Augen. Edition Pommern, Stralsund 2024, ISBN 978-3-939680-85-7.
Commons: Lassan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Lassan, § 2 (PDF)
  3. Ernst Eichler, Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
  4. a b c d e f Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Band 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde, Band 2). Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6, S. 56 ff.
  5. Edwin Kuna, Hannelore Deya: Neues historisches Lexikon. Haff-Verlag, 2011 (E-Book; Leseprobe A: Aachen bis Adar)
  6. Die Cholera des Herbstes 1837 in Lassan. Aus einem amtlichen Berichte von Dr. Anderssen, praktischem Arzte daselbst. In: Magazin für die gesammte Heilkunde mit besonderer Rücksicht auf das allgemeine Sanitäts-Wesen im Königl. Preuss. Staate. Berlin 1839, S. 499–521; Textarchiv – Internet Archive.
  7. Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. In: Robert Klempin, Gustav Kratz (Hrsg.): GAB-Vorgänger. VII. Pommerschen Ritterschaft am 1. Januar 1862 (mit landtags- und kreistagsfähigen Rittergütern), Freiherren von le Fort. In Commission bei A. Bath (Mittler’s Sortimentsbuchhandlung), Berlin 1863, S. 600 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  8. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1860. Zehnter Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1. Oktober 1859, S. 206–207 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  9. Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Reprint Klaus D. Becker-Potsdam 2019 Auflage. Band II, Marienkrone. Leon Saunier, Stettin 1925, ISBN 978-3-88372-209-2, S. 755 (google.de [abgerufen am 6. April 2022]).
  10. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1908. Zweiter Jahrgang. Justus Perthes, Gotha November 1907, S. 762–763 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  11. Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, ein Deutsches Geschlechterbuch. 1904. In: Bernhard Koerner, Ad. M. Hildebrandt (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. Band 11, Quistorp. 2. Greifswalder (geadelter) Unterast. C. A. Starke, Görlitz 3. November 1904, S. 405–406 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  12. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter. 1878. Dritter Jahrgang Auflage. von Buggenhagen. Buschak & Irrgang, Brünn 1878, S. 107 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  13. Die Johannische Psychologie von Carl Niese geistlichem Inspector nebst Jahresbericht des Rectors. Einladungsprogramm zu der am 22. Mai 1865 stattfindenden dreihundert und zwei und zwanzigjährigen Stiftungsfeier der Königlichen Landesschule Pforta. In: Jahresbericht. Verzeichnis der Alumnen und Extraneer, Ober-Tertia. I. Ordnung. Heinrich Sieling, Naumburg 1865, S. XV (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  14. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. Erster Jahrgang. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 158–159 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  15. Julius Ernst: Niekammer’s Güter-Adreßbücher. I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter und Güter der Provinz Pommern einschließlich der neu zugeteilten Kreis Westpreußens. 1921. Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: GAB Reihe Paul Niekammer. 6. Auflage. III. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Greifswald. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1921, S. 264–265 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 5. April 2022]).
  16. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Reihe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Landkreis Greifswald. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 67 (google.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  17. Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz v. Groß-Zauche u. Camminitz, Heinrich Baron v. Hoyningen gen. Huene: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 2005. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band XXVIII, Nr. 138. C. A. Starke, 2005, ISBN 978-3-7980-0838-0, ISSN 0435-2408, S. 32–33 (d-nb.info [abgerufen am 4. April 2022]).
  18. Berliner wollen Gutshaus Waschow wieder beleben In: Ostsee-Zeitung vom 19. Februar 2017.
  19. Niekammer’s Güter Adressbücher. I. Pommersches Güter-Adressbuch. 1905. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Handbuch der Königlichen Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Paul Niekammer (Hrsg.): GAB. 2. Auflage. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Greifswald. Eigenverlag, Stettin Dezember 1904, S. 208–209 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 4. April 2022]).
  20. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
  21. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  22. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  23. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  24. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  25. Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern § 37 (3)
  26. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 365 ff.
  27. a b Hauptsatzung § 1 (PDF).
  28. Lassan – Stadtkirche St. Johannis – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 18. Mai 2023 (deutsch).
  29. Lassaner Türen. In: lassaner.tumblr.com. Abgerufen am 20. Juni 2016.
  30. Flyer: Lassan, aus der Serie Im Schwed’schen, ohne Datumsangabe
  31. Klaus Kieper, Reiner Preuß, Elfriede Rehbein: Schmalspurbahn-Archiv. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980, S. 99–105.
  32. Rektor Kurt Wulfert zu seinem 50. Todestag. In: Goethestadt Kurier, Bad Lauchstädt, Ausgabe 6/2020.
  33. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Band 5. Leipzig 1880.