Lanzenbach (Bühler)
Der Lanzenbach ist ein Bach im Landkreis Schwäbisch Hall im Nordosten Baden-Württembergs, größtenteils im Gebiet der Kleinstadt Vellberg, der nach etwa 4 km langem Lauf ungefähr nach Südwesten vor dem Vellberger Weiler Eschenau von rechts und Nordosten in die mittlere Bühler mündet. GeographieVerlaufDer Lanzenbach entspringt wenig südöstlich des Weilers Steinehaig der Gemeinde Frankenhardt auf etwa 461 m ü. NHN nahe an einem Einzelgebäude am Waldrand des Hanglich. Dort beginnt er zwischen dem Hanglich links und dem Rain seinen Lauf, auf dem er nach seinem anfänglichen Waldabschnitt am Fuß der Talsteige der L 1064 Gründelhardt–Vellberg von Westen den Hanglichbach aufnimmt, worauf er auf nunmehr Vellberger Gemarkung in offener Flur weiterläuft und gleich danach vom Egertenbach von rechts verstärkt wird. In weiter Mulde fließt er neben der L 1024 auf den rechts am Lauf liegenden Weiler Schneckenweiler zu, etwas vor welchem ihn von links der Lindenbach und von rechts der Stockäckergraben erreicht. Unterhalb von Schneckenweiler passiert er das auf der anderen Bachseite liegende Merkelbach, wobei er die von der Landesstraße abzweigende K 2619 Merkelbach–Untersontheim unterquert. Unterhalb von Merkelbach läuft er teils in einem Graben, teils verdolt durch den Eschenauer Muschelkalk-Steinbruch. Danach fließt er ein nurmehr kurzes Stück weit durch die rechte Wiesenaue des Flusses und mündet auf etwa 351 m ü. NHN von rechts in die Bühler. Der Lanzenbach mündet nach etwa 4,0 km langem Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von rund 27 ‰ etwa 110 Höhenmeter unterhalb seines Ursprungs bei Steinehaig. EinzugsgebietDas Einzugsgebiet des Lanzenbachs umfasst etwa 5,0 km². Es liegt naturräumlich überwiegend im Teilraum Burgberg-Vorhöhen und Speltachbucht des Unterraums Ellwanger Berge und Randhöhen der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, mit dem oberen Tal und den sich beidseits der Talmulde wie Backen südwestwärts weit zum Bühlertal hinziehenden Bergrücken aus Hahnenberg (bis 506,7 m ü. NHN[LUBW 4]) und Hammerberg linksseits sowie Hackenberg (bis 511,6 m ü. NHN[LUBW 4]) und Schlegelsberg rechtsseits. Das Untertal dagegen gehört zum Unterraum Vellberger Bucht des Nachbar-Naturraums Hohenloher und Haller Ebene.[1] Das Gebiet hat an den Hängen und auf den größeren Höhen einen großen Waldanteil, auf den mittleren Höhenplattformen (Schlegelsberg, Gewanne Birnbach und Lindenbühl) liegen Äcker, in der Talmulde herrscht das Grünland vor. Etwa ein Sechstel des Einzugsgebietes im Osten gehört zur Gemeinde Frankenhardt, von dem die eine Hälfte des Weilers Steinehaig innerhalb liegt. Im übrigen Gebiet, das zur Stadt Vellberg gehört, liegen die kleinen Weiler Schneckenweiler rechts und Merkelbach links am Lauf, zwei Aussiedlerhöfe des Weilers Eschenau am unteren rechten Hang und die Einrichtungen des am Talende liegenden Eschenauer Steinbruchs am dort regulierten bzw. verdolten Bach. Reihum grenzen die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer an:
Zuflüsse und SeenListe der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Belege für die Angaben bei bestehenden Artikeln in diesen, sonst Gewässerlänge[LUBW 5], Seefläche[LUBW 6], Einzugsgebiet[LUBW 3] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Ursprung des Lanzenbachs auf etwa 461 m ü. NHN südöstlich von Frankenhardt-Steinehaig nahe einem Einzelgebäude vor dem Waldgewann Hanglich.
Mündung des Lanzenbachs von rechts und zuallerletzt Osten auf ca. 351 m ü. NHN in die mittlere Bühler oberhalb von Eschenau und wenig westlich des Eschenauer Steinbruchs. Der Lanzenbachs ist ca. 4,0 km[LUBW 2] lang und hat ein ca. 5,0 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet. GeologieIm größten Teil des Einzugsgebietes, nämlich in der Talmulde bis fast hinunter zum Steinbruch und weit ihre Hänge hinauf, steht Gipskeuper (Grabfeld-Formation) an. Darüber gibt es eine Hangverebnung im Schilfsandstein (Stuttgart-Formation), der oberhalb des Talanfangs gegenüber dem Buchbach-Einzugsgebiet neben dem Gipskeuper die höchste Schicht ist und auch auf dem Schlegelsberg, während beidseits des oberen Tales auf Hahnenberg und Hackenberg die Hänge sich über die Unteren Bunten Mergel (Steigerwald-Formation) bis zu Hochflächen aus Kieselsandstein (Hassberge-Formation) erheben. Kurz vor dem Steinbruch liegt an den untersten Talhängen etwas an Lettenkeuper (Erfurt-Formation). Danach quert im Bereich des Steinbruchs die Störungslinie der Vellberger Verwerfung das Tal, deren nordöstliche Scholle gegenüber der südwestlichen um Dutzende Meter tiefer liegt, weshalb der Bach hier recht abrupt in den Oberen Muschelkalk wechselt. Die Störung ist derzeit (Stand: 2010) am Rand der Abbruchkante des Steinbruchs vor dem Hammerberg an einem Schichtenversatz deutlich zu erkennen. Am oberen Hackenberghang ist im Quellgebiet des Egertenbachs eine Hangscholle linienförmig abgerissen und talwärts abgerutscht. An den unteren zeigen sich die typischen unruhigen Hänge des Gipskeupers mit Dolinen, furchigen Mulden, krummstehenden Obstbaumstämmen und auf der Karte oszillierenden Höhenlinien. Am Mittellauf liegen linksseits über der Corbula-Bank des Gipskeupers die zwei mittleren Höhenpodeste der zwei Ackergewanne Lindenbühl und Birnbach. Vom Steigenfuß der L 1064 an bis zum Steinbruch läuft der Bach in einem Band aus teils vergleichsweise breiten holozänen Auenlehmen.[2] CharakterDer Bachlauf bis zum Eintritt in die offene Flur ist, auch bei den Zuflüssen, recht naturbelassen. In der weiten Talmulde erkennt man, je weiter talwärts, desto mehr, an Verlauf und Bettprofil den menschlichen Eingriff. Durch den Steinbruch, dessen unterste Abbausohle tief unterm Bachniveau liegt, wird der Lanzenbach unterirdisch oder unscheinbar in einer eingesenkten Rinne neben einer Betriebsstraße geführt. Siehe auchEinzelnachweiseLUBWAmtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Lanzenbachs
Andere Belege
Literatur
Weblinks
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