Landgrafschaft Breisgau

Die alamannischen Gaue um 1000 n. Chr.

Die Landgrafschaft Breisgau war eine Grafschaft im heutigen Breisgau. Der Name Brisgavi wird schon zur römischen Zeit erstmals genannt, der Begriff als Landgrafschaft ist ab 700 fassbar und aus der Zeit der Herzöge von Zähringen, die aus ihr hervorgingen.

Geschichte

Die Landgrafschaft Breisgau grenzte im Norden an die Mortenau und im Westen an den Sundgau, im Süden an den Albgau. Wegen wegen ihrer Größe schon um 900 in eine Obere und eine Untere Grafschaft geteilt, die je einen Grafen hatte. Laut Bader[1] reichte die „Untere“ Landgrafschaft von der Bleiche bis nach Neuenburg am Rhein, die „Obere“ vom Sausenhard bis ins Wehratal.

1318 verheiratete Markgraf Heinrich von Hachberg seine Schwester Anna an den Grafen Friedrich von Freiburg und gab ihr mit Bewilligung seiner Brüder und Vettern die Landgrafschaft Breisgau pfandweise für siebenhundert Mark Silber zur Ehesteuer, jedoch auf ewige Wiedereinlösung und mit dem Vorbehalt des Rückempfangs ihrer Dörfer durch das Reich. Die Landgrafschaft Breisgau verblieb bis 1395 bei den Grafen von Freiburg, in diesem Jahr übergab Graf Konrad von Freiburg die Landgrafschaft seinem Schwager, dem Markgrafen Rudolf von Hachberg. Durch verschiedene Schulden sah er sich 1398 gezwungen Leopold Herzog von Österreich die Landgrafschaft zu treuen Händen zu übergeben. Nach Nutznießung und Bezahlung der Verbindlichkeiten, welches der Herzog Leopold auch einhielt, sollte die Landgrafschaft wieder zurückgegeben werden. Doch es kam anders, denn der Sohn des Herzogs Leopold, Friedrich IV. (Tirol), dachte nicht daran die Schulden zu begleichen, noch mehr: er betrachtete die Landgrafschaft insgesamt, also auch die untere Grafschaft (Sausenberg), als sein Eigentum, er behauptete dieses sei durch erfolgten Kauf unwiderufbar, konnte jedoch nie einen Kaufbrief vorweisen.

Teilrückgewinnung

Graf Hans von Freiburg, dem Sohn Konrads gelang die Rückgewinnung der Herrschaft Badenweiler. Alle anderen Anstrengungen und auch ein Waffengang halfen nichts: Die Landgrafschaft blieb bei Österreich und wurde Bestandteil der Vorlande. Nur die obere Landgrafschaft im Breisgau, die Landgrafschaft Sausenberg, blieb beständig bei den Markgrafen von Hachberg. Dennoch mussten die Hachberger später noch 320 000 Gulden für den Verbleib von Sausenberg, Badenweiler und Rötteln an Österreich zahlen. Der Anfall des österreichischen Breisgaues an das Haus Baden war also für dieses nicht eine neue Akquisition, sondern vielmehr der endliche Wiedereintritt in ein uraltes, ihm bisher gewaltsam vorenthaltenes Besitzrecht.[2]

Herrscher im Breisgau

Erben waren u. a. die Grafen von Freiburg; 1218 zieht Friedrich II. (HRR) die Rechte der Zähringer an das Reich zurück, die Belehnung erhält:

Die Stadt Freiburg kam 1368, der Breisgau ab 1369 zu Vorderösterreich jedoch ohne das Markgräflerland, näheres siehe unter → Rudolf IV. (Hachberg-Sausenberg)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Joseph Bader: Die Landgrafschaft Breisgau, wie sie an Österreich kam. In: Badenia, 2. Jahrgang, Karlsruhe 1840, S. 132
  2. Joseph Bader: Die Landgrafschaft Breisgau, wie sie an Österreich kam. In: Badenia, 2. Jahrgang, Karlsruhe 1840, S. 131–137
  3. Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg im Breisgau 1891–1892, Neudruck Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6, S. 10–12 (Digitalisat)
  4. Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg im Breisgau 1891–1892, Neudruck Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6, S. 5 (Digitalisat)