Laimnau
Laimnau ist ein Ortsteil der baden-württembergischen Stadt Tettnang, der zur Ortschaft Langnau gehört und im Argental liegt. Laimnau hat rund 2080 Einwohner. GeographieLaimnau liegt ungefähr sechs Kilometer vom nördlichen Bodenseeufer und etwa fünf Kilometer südöstlich von Tettnang entfernt. Die Argen, deren Flussbett hier besonders ausgedehnt ist, durchfließt das Ortsgebiet südlich des Ortskerns. Quer durch die Ortsmitte fließt der Bollenbach, der im Westen von Laimnau in die Argen mündet. Der abgesetzte Ortsteil Badhütten beherbergt einen größeren Campingplatz, der zusammen mit einer Gastwirtschaft und einem landwirtschaftlichen Areal mit Tiergehege auch als Naherholungsgebiet dient. Von hier aus führt eine Fußgängerbrücke über die Argen ins benachbarte Unterlangnau. GeschichteMit großer Wahrscheinlichkeit war auf dem Drachenstein ein römisches Kastell. Erstmalige Niederschrift erlangte das heutige Laimnau im Jahre 769 als „Laimnaugawilare“. Der keltische Großgrundbesitzer namens „Scalcomannus“ schenkte seinen ganzen Besitz von Laimnau, Apflau, Gießen und Oberdorf dem Schweizer Kloster St. Gallen und trat selber in das Kloster ein.
Ungefähr 600 Jahre später (1353) zählte das Dorf stolze 100 Bauwerke, dies entsprach einer ungefähren Einwohnerzahl von 200 Bürgern. Somit gehörte es zu den am dichtesten besiedelten ländlichen Gebieten in der Region des östlichen Bodensees. 1834 wurde die Schule erbaut. 1838 wurden 467 katholische Einwohner gezählt. Laut Beschreibung des Oberamts Tettnang von 1838 wurde Laimnau 1388 vom Domkapitel Konstanz an das Spital Lindau verkauft. 1805 wurde es bayerisch, 1810 fiel es mit dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg an das Königreich Württemberg. Als selbständige Gemeinde, zu der auch Apflau, Gießen, Gitzensteig, Unterwolfertsweiler und Wiesach gehörten, war Laimnau bis 1972 beim Oberamt bzw. Landkreis Tettnang und wurde 1. September 1972 zu Tettnang eingemeindet. PolitikStädtepartnerschaftenDie Städtepartnerschaft mit der kroatischen Stadt Ivanić-Grad ergab sich aus den guten Beziehungen der beiden Handballmannschaften aus Laimnau und Ivanic. Jedes Jahr findet ein Austausch statt, an dem sich eine stattliche Anzahl Bürger auf beiden Seiten rege beteiligt. WappenKultur und SehenswürdigkeitenIn den Landschafts- und Naturschutzgebieten rund um die Argen betritt man eine einzigartige Naturlandschaft mit einer bemerkenswerten Tier- und Pflanzenwelt. So etwa den Tettnanger Wald oder die „eiszeitlichen Ränder des Argentals mit Argenaue“. Die Argen selbst ist einer der letzten Wildwasserflüsse Baden-Württembergs. Besonders in den Oberläufen ist ihr natürlicher Charakter erhalten geblieben. Sehenswert ist ferner die Statue des Laimnauer Schutzpatrons Sankt Christophorus an der Laimnauer Argenbrücke. Dieses Kulturdenkmal wurde 2005 von den „Traktorfreunden vom Argental“ errichtet. GlaubenswegDie Seelsorgeeinheit Argental, ein Zusammenschluss der katholischen Pfarreien Goppertsweiler, Hiltensweiler, Krumbach, Laimnau, Neukirch, Obereisenbach, Tannau und Wildpoltsweiler, hat zu ihrem zehnjährigen Bestehen 2010 in den jeweiligen Orten einen Glaubensweg angelegt. An fünf verschiedenen Stationen sind in Laimnau und der Umgebung große Natursteine aufgestellt. An jedem dieser Steine ist eine Tafel mit dem Logo der Seelsorgeeinheit und einem Spruch oder Vers angebracht. Die Weglänge des Laimnauer Abschnitts beträgt 7,7 Kilometer.
SportDie SG Argental, 1961 unter dem Namen „Sportverein Laimnau“ gegründet, der sich 1981 mit der „Spielvereinigung Langnau“ zusammenschloss, hat Sportabteilungen für Fußball und Handball. Beiden stehen die große „Argentalhalle“ in Laimnau und die etwas kleinere Halle in Hiltensweiler zur Verfügung. Die SGA (regional bekanntes Kürzel) verfügt zudem über jeweils ein Sportgelände in Laimnau und in Langnau. Narrenzunft1997 gegründet, feierte die Narrenzunft Laimnau 2007 ihr 10-jähriges Jubiläum in Form eines großen Nachtumzuges. Zur Narrenzunft gehören unter anderem die bekannten Masken Schrättele vom Drackenstein, Bollenbachgeist, Bollenbachweible und Latsche von Gießen. BildungLaimnau beheimatet den katholischen Kindergarten St. Maria und ist auch Schulstandort. Vor kurzem schlossen sich die Argentalschule Laimnau, die GHS Obereisenbach und die Ritter-Arnold-Schule Hiltensweiler zur Schulgemeinschaft Argental zusammen. Wegen der gewachsenen Schülerzahl wurden u. a. eine Mittagskantine eingerichtet sowie neue Schulmedien zur Verfügung gestellt. Ehrenbürger
Literatur
WeblinksCommons: Laimnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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