Der kleine Weiler liegt im Tettnanger Oberland im Zentrum des Tettnanger Hopfenanbaugebietes an der historischen Straßenverbindung zwischen den Städten Tettnang und Wangen, ca. 5,2 Kilometer östlich von Tettnang und ca. 13 Kilometer westlich von Wangen. Der Bodensee befindet sich ca. 12 Kilometer südlich des Ortes.
Geschichte
Der Ort wird erstmals im Jahre 1100 als Dietmundeswilare erwähnt.[1] Im Jahre 1387 wird das Dorf als Dietmanswiler genannt und gilt als alter Besitz des Klosters Weingarten. Die Ortsherrschaft lag im Jahre 1387 bei der Grafschaft Montfort, in historischen Unterlagen bezeichnet als österreichisches Dorf der Grafschaft Montfort in Schwaben.[2][3]
Dietmannsweiler hatte 93 katholische Einwohner und war Filialkirche von Tettnang, bis zum Jahre 1812 zu Laimnau gehörig. Aus dem Ort bezogen die Kaplanei Maria Loretto, der Religionsfonds und die Kirchenfabrik Tannau Einkünfte (Lehen).[4]
Im Jahre 1838 anders als der Nachbarort Gebhardsweiler, dessen Bewohner laut Beschreibung des Oberamts Tettnang als, Zitat: … von üblen Rufe … beschrieben werden, wird der Ort Dietmannsweiler als ärmlich beschrieben. Besondere Erwähnung findet die Beschreibung der Pfarrei und Kaplanei, auffindbar im Landesarchiv von Baden-Württemberg, Zitat: … Vorschläge zur Verbesserung der ungünstigen Vermögenssituation …[5]
Am 1. März 1972 wurde Dietmannsweiler zu Tettnang eingemeindet und heute dominiert der prosperierende Brauereigaststättenbetrieb mit Brennerei Schöre das Ortsbild Dietmannsweilers.
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Kapelle St. Georg, nach dem Heiligen Georg. Nach langen Jahren der Planung, durch Architekt Helmut Sauter, dem Initiator und Bauherrn Georg Bentele (1957–2019) und dem Künstler Adam Dziuba, wurde die Dorfkapelle 2011 eingeweiht.[6][7]
Verschlussbrennerei Zwisler / Während der NS-Zeit verlor der Verschlussbrenner Dietmannsweiler sein Brennrecht. In einem Kriminalfall, rund um einen durch die Steuerfahndung eingeschleusten Knecht, belegte die Staatsanwaltschaft die Existenz einer eingebauten Abzweigvorrichtung in einen geheimen Schnapstank. Die Steuernachzahlungen und Strafzahlungen zwangen den Abfindungsbrenner Zwisler danach zum Verkauf. Die Liegenschaft wurde an den jungen aufstrebenden und fleißigen Zimmerer Johann Weishaupt verkauft, der daraus ein Sägewerk mit prosperierender Zimmerei entwickelte.
Säge-und Zimmerei Weishaupt / 1921 durch Johann Weishaupt
Von den einst erwähnten Gewerben ist heute nur noch die Brauereigasthof Schöre der Familie Bentele erhalten.
Literatur
Gemeinde Tannau. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Tettnang (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band14). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1838, S.234–235 (Volltext [Wikisource]).
↑Verein fu r Geschichte des Bodensees und Seiner Umgebung: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Bände 5 – 6. Bodenseegeschichtsverein, 1874, S.160 (google.de).
↑Theophil Friedrich Ehrmann: Allgemeines historisch-statistisch-geographisches Handlungs-Post-und Zeitungs-Lexikon für Geschäftsmänner, Handelsleute, Reisende und Zeitungsleser enthaltend in alphabetischer Ordnung … ausgearbeitet und herausgegeben von Theophil Friedrich Ehrmann, fortgesetzt von D. Heinrich Schorch. 1804, S.1227 (google.de).
↑Johann Daniel Georg Memminger: Beschreibung des Königreichs Württemberg Beschreibung des Oberamts Tettnang · Band 14. Cotta, 1838, S.237 (google.de).
↑Landesarchiv Baden-Württemberg: Landesarchiv BW B63. In: Vorderösterreichische Regierung und Kammer betreffend Oberamt Tettnang. landesarchiv-bw.de, 2023, abgerufen am 3. Februar 2023.
↑Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG: Georg Bentele Traueranzeige. In: schwäbischeTRAUER. trauer.schwaebische.de, 2019, abgerufen am 3. Februar 2023.