Ladekath

Ladekath
Koordinaten: 52° 47′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 52° 47′ 20″ N, 11° 20′ 22″ O
Höhe: 42 m ü. NHN
Fläche: 6,71 km²[1]
Einwohner: 66 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 10 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Rademin
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Ladekath (Sachsen-Anhalt)
Ladekath (Sachsen-Anhalt)
Lage von Ladekath in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Ladekath
Dorfkirche Ladekath

Ladekath ist ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) und der Ortschaft Rademin im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]

Geographie

Ladekath, ein Straßendorf mit Kirche, liegt 15 Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 15 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Westen fließt der Rademiner Graben.[4]

Nachbarorte sind Rademin im Norden und Fleetmark im Osten.

Geschichte

Mittelalter bis 19. Jahrhundert

Das Dorf Ladekath wurde 1280 als villa latekote erstmals urkundlich erwähnt.[5] Kurz danach am 14. Februar 1304 als in villa Latekat, als Hermann Wulf und seine Söhne den Kranken im Hospitalhaus des heiligen Geistes zu Perver (im heutigen Salzwedel) Hebungen aus Ladekath widmen.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Ladekote aufgeführt.[7] Im Jahr 1383 gehörte das Dorf Latekat 1383 den von Bartensleben, die es an die von der Schulenburg abtraten.[8] Weitere Nennungen sind 1541 Lattegott, 1551 Latekate, 1687 Latekahte[1] und schließlich 1804 Ladekath.[9]

Archäologie

Das Großsteingrab Ladekath ist im 19. Jahrhundert zerstört worden. Die erste Beschreibung stammt von Johann Friedrich Danneil aus Jahr 1843: „auf der Westseite des Dorfes ein Hünengrab von 25 Zoll Länge und 10 Zoll Breite, bereits angegraben und theilweise zerstört. Nicht sonderlich.“[10]

Wüstung

Im Jahre 1909 beschrieb Wilhelm Zahn eine mögliche Wüstung, „die Dorfstelle“ bei Ladekath, fast 1,4 Kilometer südlich von Ladekath auf der Feldmark des Dorfes gelegen.[11]

Herkunft des Ortsnamens

Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf zwei germanische Wörter zurück, im ersten Teil „lat“ oder „lad“ für „Morast“ oder „Sumpfsiedlung“ und im zweiten Teil „kot“, was für „Haus“ oder „Siedlung“ steht.[12]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Ladekath aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Rademin eingemeindet.[13]

Mit der Eingemeindung der Gemeinde Rademin in die Stadt Arendsee (Altmark) am 1. Januar 2011 durch ein Landesgesetz[14] wurde der Ortsteil Ladekath ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) und der neuen Ortschaft Rademin.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 80
1774 55
1789 65
1798 89
1801 76
1818 64
Jahr Einwohner
1840 82
1864 82
1871 88
1885 70
1892 [00]76[15]
1895 79
Jahr Einwohner
1900 0[00]43[15]
1905 079
1910 0[00]77[15]
1925 098
1939 100
1946 211
Jahr Einwohner
2011 62[16]
2012 68[16]
2013 66[16]
2014 69[16]
2015 60[16]
2016 63[16]
Jahr Einwohner
2017 [00]79[16]
2020 [0]74[17]
2021 [0]71[17]
2022 [0]64[2]
2023 [0]66[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Ladekath gehörte bis Januar 1811 zur Pfarrei Ladekath. Diese wurde durch ein Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Ladekath wurde mit der Pfarrei Schernikau vereinigt, ihre Filialkirche Rademin mit der Pfarrei Klein Gartz.[18][19] Im Jahre 1827 wurde Ladekath ebenfalls Klein Gartz zugeordnet.[20][21][22]

Heute gehört die Kirchengemeinde Ladekath zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[23]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seitenansicht der Kirche zu Ladekath
  • Die evangelische Dorfkirche Ladekath ist ein spätromanischer Bau,[24] erbaut im 13. Jahrhundert als Rechtecksaal mit Turm in Schiffshöhe. Die große Glocke der Kirche stammt aus dieser Zeit. Vor der Mitte den 15. Jahrhundert wurde der Turm aufgestockt und erhielt eine zweite kleine Glocke, die ebenfalls erhalten ist.[12]
  • Die Kirche ist vom Ortsfriedhof umgeben.

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 338, 99. Ladekath (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1305–1309, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Christian Ziems: Arendsee verliert über 100 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 25. Januar 2024, DNB 954815971, S. 16.
  3. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 6. August 2022]).
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 25 (Digitalisat – XXII.).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 182 (Digitalisat).
  7. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 397 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 8. Berlin 1847, S. 341 (Digitalisat).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 344 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000366~SZ%3D00318~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. Johann Friedrich Danneil: Specielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 6. Jahresbericht, 1843, S. 117, Nro. 141 bei Ladekath (altmark-geschichte.de [PDF]).
  11. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 359, Nr. 320 (uni-jena.de).
  12. a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 299–301.
  13. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  14. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 24. September 2021]).
  15. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  16. a b c d e f g Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  17. a b Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
  18. Le Moniteur westphalien - Westphälischer Moniteur. Nr. 7, 10. Januar 1811, ZDB-ID 10666-5, S. 1, Königliche Dekrete (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10486159~SZ%3D00043~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  19. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  20. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 338, 99. Ladekath (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. Im Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen wird Ladekath irrtümlich bis 1821 als selbständig bezeichnet und bereits 1821 der Pfarrei Klein Gartz zugeordnet.
  22. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 368.
  23. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. Januar 2023.
  24. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 289.