Ladekath, ein Straßendorf mit Kirche, liegt 15 Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 15 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Westen fließt der Rademiner Graben.[4]
Das Dorf Ladekath wurde 1280 als villa latekote erstmals urkundlich erwähnt.[5] Kurz danach am 14. Februar 1304 als in villa Latekat, als Hermann Wulf und seine Söhne den Kranken im Hospitalhaus des heiligen Geistes zu Perver (im heutigen Salzwedel) Hebungen aus Ladekath widmen.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Ladekote aufgeführt.[7] Im Jahr 1383 gehörte das Dorf Latekat 1383 den von Bartensleben, die es an die von der Schulenburg abtraten.[8] Weitere Nennungen sind 1541 Lattegott, 1551 Latekate, 1687 Latekahte[1] und schließlich 1804 Ladekath.[9]
Archäologie
Das Großsteingrab Ladekath ist im 19. Jahrhundert zerstört worden. Die erste Beschreibung stammt von Johann Friedrich Danneil aus Jahr 1843: „auf der Westseite des Dorfes ein Hünengrab von 25 Zoll Länge und 10 Zoll Breite, bereits angegraben und theilweise zerstört. Nicht sonderlich.“[10]
Wüstung
Im Jahre 1909 beschrieb Wilhelm Zahn eine mögliche Wüstung, „die Dorfstelle“ bei Ladekath, fast 1,4 Kilometer südlich von Ladekath auf der Feldmark des Dorfes gelegen.[11]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf zwei germanische Wörter zurück, im ersten Teil „lat“ oder „lad“ für „Morast“ oder „Sumpfsiedlung“ und im zweiten Teil „kot“, was für „Haus“ oder „Siedlung“ steht.[12]
Mit der Eingemeindung der Gemeinde Rademin in die Stadt Arendsee (Altmark) am 1. Januar 2011 durch ein Landesgesetz[14] wurde der Ortsteil Ladekath ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) und der neuen Ortschaft Rademin.
Die evangelische Kirchengemeinde Ladekath gehörte bis Januar 1811 zur Pfarrei Ladekath. Diese wurde durch ein Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Ladekath wurde mit der Pfarrei Schernikau vereinigt, ihre Filialkirche Rademin mit der Pfarrei Klein Gartz.[18][19] Im Jahre 1827 wurde Ladekath ebenfalls Klein Gartz zugeordnet.[20][21][22]
Die evangelische Dorfkirche Ladekath ist ein spätromanischer Bau,[24] erbaut im 13. Jahrhundert als Rechtecksaal mit Turm in Schiffshöhe. Die große Glocke der Kirche stammt aus dieser Zeit. Vor der Mitte den 15. Jahrhundert wurde der Turm aufgestockt und erhielt eine zweite kleine Glocke, die ebenfalls erhalten ist.[12]
Die Kirche ist vom Ortsfriedhof umgeben.
Literatur
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.338, 99. Ladekath (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.1305–1309, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abcChristian Ziems: Arendsee verliert über 100 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 25. Januar 2024, DNB954815971, S.16.
↑Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1MB; abgerufen am 6. August 2022]).
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.397 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
↑Johann Friedrich Danneil: Specielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 6. Jahresbericht, 1843, S.117, Nro. 141 bei Ladekath (altmark-geschichte.de [PDF]).
↑Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band43. Hendel, Halle a.S. 1909, S.359, Nr. 320 (uni-jena.de).
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.279 (PDF).
↑Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 24. September 2021]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abcdefgEinheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
↑ abChristian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB954815971, S.18.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.338, 99. Ladekath (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Im Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen wird Ladekath irrtümlich bis 1821 als selbständig bezeichnet und bereits 1821 der Pfarrei Klein Gartz zugeordnet.
↑Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S.368.