Außerdem gab es noch den untergegangenen Ort Hemgenberg.
Geschichte
Zahlreiche archäologische Funde belegen, dass Kreuzau schon in vorrömischer Zeit besiedelt war. 1319 wurde der Ort als „Auwe superior“ erstmals urkundlich erwähnt. Der heutige Name Kreuzau erscheint erstmals im 15. Jahrhundert. Angenommen wird, dass der Name nach der Kirche, die dem heiligen Kreuz geweiht ist, entstanden ist.
Die Lebensgeschichte des Heiligen Heribert, Erzbischof von Köln und Schutzpatron der Kirche in Kreuzau, lässt eine 1000-jährige Geschichte des Ortes erkennen. Seine Mutter ist in der Kirche zu Kreuzau begraben.
Die Stadt Kreuzau wurde durch § 8 des Gesetzes zur Neugliederung von Gemeinden des Kreises Düren vom 24. Juni 1969[4] (GV. NRW. S. 372) in der Form des Zusammenschlusses der Gemeinden Bogheim, Boich-Leversbach, Drove, Kreuzau, Stockheim, Thum, Üdingen und Winden (Amt Kreuzau) mit Wirkung vom 1. Juli 1969 gebildet.[5] Durch § 14 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen vom 14. Dezember 1971[6] (GV. NRW. S. 411) wurden die Gemeinden Obermaubach-Schlagstein und Untermaubach sowie ein Teil der Gemeinde Hürtgenwald (Langenbroich), Teile der früheren Gemeinde Lendersdorf-Krauthausen (Schneidhausen und Welk) und Teilflächen aus der früheren Gemeinde Niederau mit Wirkung vom 1. Januar 1972 in die Stadt Kreuzau eingegliedert.[7] Das Amt Kreuzau wurde aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Gemeinde Kreuzau.
Politik
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Kreuzau ist seit 2014 Ingo Eßer (CDU).
Außerdem hat der Bürgermeister einen Sitz im Stadtrat.
Wappen, Flagge und Dienstsiegel
Wappen der Stadt Kreuzau
Flagge der Stadt Kreuzau
Der Stadt Kreuzau ist mit Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 20. April 1964 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Dienstsiegels verliehen worden. Diese werden in § 2 der Hauptsatzung[12] der Kommune beschrieben. Das Wappen oder die Wappensymbole dürfen von Dritten nur nach Genehmigung durch den Rat verwendet werden. Die Genehmigung gilt als widerruflich erteilt.
„Das Wappen zeigt unter einem mit einem durchgehenden goldenen (gelben) Kreuz belegten schwarzen Schildhaupt einen schwarzen mit einer roten Zunge bewehrten Löwen in Gold (Gelb).“[12]
Bedeutung
Das Kreuz weist auf den Gemeindenamen hin, der in einer Urkunde von 1319 mit „Auwe superior“ angegeben wird. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde dem „Auwe“ noch der Name der dem Heiligen Kreuz geweihten Kirche vorangestellt. Daraus entstand dann schließlich „Kreuzau“. Hauptbestandteil des Wappens ist der Löwe, der einem alten Schöffensiegel vom 23. Januar 1356 nachgebildet worden ist und bei dem es sich zweifellos um den Jülicher Löwen handelt.
Mit Gebietsänderungsvertrag vom 12. September 1968 haben sich die bisherigen Gemeinde Bogheim,
Boich-Leversbach, Drove, Kreuzau, Stockheim, Thum, Üdingen und Winden zu der neuen Gemeinde Kreuzau zusammengeschlossen und auf das Wappen der früheren Stadt Kreuzau geeinigt.[13]
Für die Freizeitgestaltung steht dem Bürger der Stadt das Freizeitbadmonte mare zur Verfügung, welches mit zahlreichen Attraktionen wie Wellenbad und Wasserrutsche aufwartet. Seit dem Ausbau 2005/2006 steht inzwischen ein umfangreicher Saunabereich zur Verfügung. Das Freizeitbad verfügt nach einem weiteren Anbau auch über eine Textilsauna. Anfang Februar 2009 erhielt die monte mare Unternehmensgruppe den Zuschlag, das Freizeitbad im Auftrag des Kreises Düren zu betreiben. Vor der Übernahme hieß das Bad „Rurwelle“.
Kreuzau verfügt über vielfältige Einkaufsmöglichkeiten. Ausflüge in umliegende Ortschaften, wie das zur Stadt Kreuzau gehörende Obermaubach mit seinem Stausee und der Rur bieten Abwechslung und Erholung.
In Kreuzau gibt es ein reges Vereinsleben, sei es im kulturellen oder sportlichem Bereich.
Über seine Grenzen hinaus ist der Ort Kreuzau unter anderem durch seinen Rosenmontagsumzug bekannt. Er wird von der Karnevalsgesellschaft Ahle Schlupp durchgeführt und lockt jährlich über 30.000 Besucher auf die Straßen.
Die Stadt Kreuzau ist an eine Reihe von Radwanderwegen angeschlossen:
Die 480 km lange Kaiser-Route verläuft von Aachen nach Paderborn und ist nach Kaiser Karl dem Großen benannt, der in Aachen residierte. Der Routenverlauf orientiert sich an der mutmaßlichen Route, die das kaiserliche Heer im Jahr 775 auf seinem Kreuzzug in das Gebiet der Sachsen nahm.
Der 180 km lange RurUfer-Radweg führt von der Rur-Quelle in den belgischen Ardennen bis zur Mündung in die Maas im niederländischen Roermond.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kreuzau war und ist eines der Zentren der Papierindustrie. Zu nennen sind
die Firma Metsä Tissue (ehemals Strepp) im Ortsteil Untermaubach,
die Niederauer Mühle (ehemals Gebr. Hoesch) im Ortsteil Kreuzau sowie
die Firma Smurfit Kappa Germany (ehemals Rheinische Wellpappe), die Wellpappen-Kartonagen fertigen.
Das größte Gewerbegebiet der Gemeinde befindet sich im Stadtteils Stockheim, in der Nähe der Stadt Düren.
Ein weiterer in Kreuzau ansässiger Industriebetrieb ist die Badewannenfabrik Hoesch Design GmbH im Ortsteil Schneidhausen, die aus dem familieneigenen Hüttenbetrieb in Haus Schneidhausen hervorgegangen ist und heute zu den größten Badewannenherstellern Europas zählt. Der Betrieb ist Anfang der 2000er-Jahre von einem polnischen Unternehmen übernommen worden.
Seit 1974 hat die Firma Valder Kunststoffverarbeitungs-GmbH ihren Sitz in Kreuzau. Neben Produkten für Medizin- und Elektrotechnik werden individuelle Kunststoffprodukte bei der Firma Valder gefertigt.
Verkehr
Durch den Osten der Stadt verläuft die B 56 (Geilenkirchen – Bonn).
Quer durch das Stadtgebiet führt die Bahnstrecke Düren–Heimbach, welche von der Rurtalbahn betrieben wird. Kreuzau selbst hat an dieser Strecke neben dem Kreuzauer Hauptbahnhof noch den Haltepunkt Eifelstraße. Des Weiteren befinden sich im Stadtgebiet die Haltepunkte Üdingen und Obermaubach sowie der Bahnhof Untermaubach-Schlagstein.
30 min / 60 min (SVZ)(Düren–Untermaubach) 60 min (Untermaubach–Heimbach)
Der öffentliche Personennahverkehr wird vom Rurtalbus mit Buslinien nach Düren, Winden, Nideggen, Berg, Stockheim und Obermaubach ergänzt. Bis zum 31. Dezember 2019 wurden die Linien 201, 210, 211 und 221 von der Dürener Kreisbahn bedient.