KonstruktionsvollholzKonstruktionsvollholz ist eine Bezeichnung für veredelte Bauschnitthölzer. Die Buchstabenkombination KVH ist eine geschützte Produktbezeichnung für spezielles Bauholz mit definierten, über die Anforderungen der DIN 4074 hinausgehenden Qualitätseigenschaften, entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Bund Deutscher Zimmermeister (BDZ) und der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e. V. EigenschaftenEs wird differenziert zwischen Konstruktionsvollholz für sichtbaren Einbau (KVH Si) und solchem für nicht sichtbaren Einbau (KVH NSi). Bei ersterem sind die Ansprüche an die optische Oberflächenbeschaffenheit nochmals erhöht. Die erhöhten Anforderungen gegenüber üblichem Bauholz betreffen insbesondere die folgenden Kriterien:
KVH ist in größeren Längen als übliches Bauholz lieferbar, da eine Verlängerung mittels Keilzinkung möglich ist. Als Holzarten sind für KVH Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie zugelassen.
Tabellenlegende:
GeschichteSchon um 1900 haben viele Architekten ihre Bauwerke in Holz geplant und früher wurde für Holzbauten herkömmliches Bauholz (nicht getrocknet) verwendet. Da Holzbau immer beliebter wurde, kam schon bald das MH Massiv zum Einsatz, welches getrocknetes und gehobeltes Bauholz ist. Schon damals wurde es immer wichtiger, ein genormtes Holzprodukt zu verbauen. Durch die Einführung neuer Baugesetze, die unter anderem besagen, dass jegliches Holz, das für tragende Zwecke verbaut wird, nachweislich festigkeitssortiert sein muss (z. B. definierte Nutzlasten), wurde das Produkt KVH – Konstruktionsvollholz – zum fixen Bestandteil im Holzbau. Es entstanden die ersten KVH- bzw. BSH-Werke.[3] Bedingt durch die fortschreitende Industrialisierung (weg vom regionalen, kleinen Sägewerk, hin zum zentralen Industriesägewerk) gewann der industriell gefertigte Baustoff KVH eine ständig wachsende Bedeutung als Ersatz für das klassische Bauholz. Für einfache KVH-Balken gibt es die harmonisierte Norm EN 15497:2014, welche die Leistungsbeständigkeit des Bauproduktes gewährleistet. Diese Norm bestätigt, dass das KVH für Gebäude und Brücken verwendet werden darf.[4] Duo-/TriobalkenErgänzend werden bei Dimensionen ab 12 cm Breite zweifach bzw. dreifach verleimte und meist keilgezinkte Balken, sogenannte Duo- bzw. Triobalken, gefertigt. Dieses erfolgt aus Gründen der Formstabilität und um Schwierigkeiten bei der Kerntrocknung größerer Querschnitte zu umgehen. Dabei kann bei Duobalken und Triobalken aufgrund technischer Trocknung und niedriger Holzfeuchte auf vorbeugenden chemischen Holzschutz verzichtet werden. Für Duo-/Triobalken gibt es die harmonisierte Norm EN 14080:2013, welche die Leistungsbeständigkeit des Bauproduktes gewährleistet.[5] WeblinksEinzelnachweise
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